Fußball

»Feuert unsere Jungs an!«

Kann sich TuS Makkabi durchsetzen? Foto: IMAGO/Matthias Koch

Selbst auf dem Instagram-Account von Makkabi Berlin ist die Vorfreude auf das Berliner Pokalfinale spürbar: »Lasst uns gemeinsam Geschichte schreiben!«, heißt es dort, adressiert an den TuS Makkabi und den Pokalgegner, Sparta Lichtenberg. Und, gerichtet an die eigenen Fans: »Wir brauchen euch, kommt und feuert unsere Jungs an!« Der Gewinner des Finales bekommt schließlich nicht nur einen Pokal, sondern auch die Chance, in der ersten Runde des DFB-Pokals mitzuspielen – und dort vielleicht auf einen Bundesligisten zu treffen.

Die Stimmung sei »positiv aufgeregt«, sagt Michael Koblenz, Vorstand von Makkabi Berlin. »Die komplette Konzentration gilt dem Pokalfinale.« Dass im Ligabetrieb am vorigen Wochenende auswärts gegen die Amateure von Hansa Rostock verloren wurde, war zudem keine böse Überraschung, sondern einkalkuliert worden, berichtet Koblenz: »Der Trainer hat entschieden, die Leistungsträger zu schonen, denn am wichtigsten war natürlich, Verletzungen zu vermeiden.«

kontakte In den vergangenen Wochen gab es für die Verantwortlichen bei Makkabi viel Arbeit – und viele Kontakte zur Presse. Nicht nur in den Berliner Medien erschienen Berichte über den Verein, »sogar im Magazin ›Kicker‹ wird es einen Artikel über uns geben«, freut sich Koblenz, »also in der Bibel aller Fußballer«.

Dazu wurden einige Extras organisiert, »wir haben T-Shirts, Käppis und große Fahnen produziert, wir werden unsere Fans richtig ausrüsten«, verrät Michael Koblenz. Und nach dem Finale wird es außerdem eine große Party in der »Lützow Bar« geben, unabhängig vom Ausgang. Beginnen wird sie allerdings erst, wenn das DFB-Finale vorbei ist. Gerechnet wird dann, wie schon zum Berliner Pokalfinale, mit vielen auswärtigen Gästen. »Vor allem von der Jüdischen Gemeinde Frankfurt werden viele anreisen, um die Frankfurter Eintracht am Abend im DFB-Pokalfinale anzufeuern und vorher bei unserem Spiel dabei zu sein«, weiß Michael Koblenz. »Im Idealfall feiern wir dann abends in der Lützow-Bar gleich zwei Pokalsiege.«

Und wenn es nichts zu feiern gibt? Dann wird trotzdem angestoßen. »Zu sagen, dass eine Niederlage keine große Enttäuschung wäre, wäre gelogen, aber wir wären nicht von unserer Mannschaft enttäuscht, die so eine tolle Saison gespielt hat«, betont Koblenz. »Natürlich wären wir alle dann ein paar Tage lang sehr traurig, aber das Leben geht schließlich weiter.«

e-jugend Für Michael Koblenz wird der nächste Samstag ein ziemlich anstrengender Tag. »Ich komme ganz früh von einer unvermeidlichen Geschäftsreise zurück, packe meine Kinder, und wir fahren zum Spiel«, beschreibt er den Ablauf. Sein jüngerer Sohn spielt bei Makkabi in der E-Jugend und wird eines der Kinder sein, die die Spieler beim Einlaufen auf den Rasen begleiten. Und danach wird mutmaßlich viel gehofft, hauptsächlich auf ein frühes Makkabi-Tor. »Und dann vor der Halbzeit noch das 2:0 schießen, und anschließend kann es so bleiben«, schildert Koblenz den erträumten Spielverlauf.

Aber, so fügt er hinzu, dass im Fußball alles passieren könne, habe man ja gerade erst am letzten Bundesligaspieltag gesehen, als Dortmund in der Nachspielzeit den Meistertitel an die Bayern verlor. Und unabhängig vom Ausgang des Finales gibt es bereits Positives zu vermelden: »Fast die gesamte Mannschaft bleibt zusammen«, freut sich Michael Koblenz.
»Vielleicht holen wir noch Ergänzungsspieler, aber im Großen und Ganzen werden wir mit dem eingeschworenen Team in die nächste Saison starten.«

Die Makkabi-Party findet nach Schabbat in der Lützow Bar, Lützowplatz 7, statt (Eintritt 15 €).

Hamburg

Zehn Monate auf Bewährung nach mutmaßlich antisemitischem Angriff

Die 27-Jährige hatte ein Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft nach einer Vorlesung über antijüdische Gewalt attackiert

 28.04.2025

Fernsehen

Mit KI besser ermitteln?

Künstliche Intelligenz tut in Sekundenschnelle, wofür wir Menschen Stunden und Tage brauchen. Auch Ermittlungsarbeit bei der Polizei kann die KI. Aber will man das?

von Christiane Bosch  21.04.2025

Reaktionen

Europäische Rabbiner: Papst Franziskus engagierte sich für Frieden in der Welt

Rabbiner Pinchas Goldschmidt, der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner, würdigt das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche

 21.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025