Jüdisches Museum Berlin

Zurück im Glashof

Wieder am vertrauten Ort: Zum traditionellen Neujahrsempfang des Jüdischen Museums Berlin kamen am Donnerstagabend, zwei Tage nach dem Ende von Rosch Haschana, mehrere Hundert Menschen in den Glashof des Museums. Im Vorjahr hatte der Neujahrsempfang im »Garten der Diaspora« in der W. Michael Blumenthal Akademie gegenüber des Museumsbaus stattgefunden.

Viele Besucher waren erfreut über die »Rückkehr« in den repräsentativen Glashof, wo Gespräche zwischen den Gästen – so meinten viele – schneller in Gang kamen als im Vorjahr in dem weitläufigeren Garten.

Bräuche Zur Einstimmung spielte der Schofarbläser Yagel Harel aus Israel mehrere Tonfolgen auf dem alten jüdischen Instrument aus dem Horn eines Widders, das im Monat Elul und an den Hohen Feiertagen in der Synagoge ertönt.

Bei seiner Begrüßung erläuterte Museumsdirektor Peter Schäfer verschiedene jüdische Bräuche und sagte, in der Zeit zwischen Rosch Haschana und Jom Kippur habe »jeder und jede noch Gelegenheit, in sich zu gehen, umzukehren, das heißt: ihr Leben zu ändern und in das Buch das Lebens eingetragen zu werden«.

Die Programmdirektorin des Museums, Léontine Meijer-van Mensch, stellte die neue interaktive Online-Datenbank des Museums »Jewish Places« zum jüdischen Leben in Deutschland vor, die seit Donnerstag öffentlich zugänglich ist.

»jewish places« »Es gibt noch sehr viel zu entdecken«, betonte Meijer-van Mensch. Das Jüdische Museum habe bereits eine Vielzahl von digitalen Angeboten erfolgreich umgesetzt, gehe aber mit »Jewish Places« neue Wege: »Erstmalig erfassen wir umfangreich Informationen zu Orten jüdischen Lebens in Deutschland und stellen diese auf einer interaktiven Karte dar.«

Barbara Thiele, Leiterin der Abteilung »Digital & Publishing« des Jüdischen Museums, betonte: »Sie alle, jeder da draußen kann ab heute mitmachen. Jeder kann neue Einrichtungen anlegen, neue Texte, Videos und Bilder hochladen und damit diese Plattform eigentlich erst zum Leben erwecken.« Zu den Partnern des Projekts »Jewish Places« gehört auch der Zentralrat der Juden in Deutschland.

Nach den kurzen Ansprachen wurde das Buffet mit runden Challot und Hummus sowie modernen Variationen traditioneller Speisen eröffnet. Unter den Gästen waren unter anderem die stellvertretende Bundestagspräsidentin Petra Pau (Die Linke), der Berliner Justizsenator Dirk Behrendt (Die Grünen), weitere Bundestagsabgeordnete, Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses sowie Rabbiner und Vertreter des jüdischen Lebens in Deutschland.

Ratsversammlung

»Die Gemeinden sind das Rückgrat der jüdischen Gemeinschaft«

In Frankfurt kamen 90 Delegierte aus den Landesverbänden zusammen, um aktuelle Anliegen und Sorgen zu besprechen. Gastredner war Kulturstaatsminister Wolfram Weimer

von Katrin Richter  03.12.2025

Jewish Quiz

»Das ist fast wie bei den Samstagabend-Shows«

Am Wochenende raten in Frankfurt über 500 Jugendliche um die Wette. Dabei geht es um mehr als bloße Wissensabfrage, betonen die Organisatoren der Veranstaltung

von Helmut Kuhn  03.12.2025

Berlin

Ein Nachmittag voller Licht

Mitzwa Express lädt zum traditionellen Chanukka-Basar in die Synagoge Pestalozzistraße ein

 03.12.2025

Chemnitz

Sachsen feiert »Jahr der jüdischen Kultur«

Ein ganzes Jahr lang soll in Sachsen jüdische Geschichte und Kultur präsentiert werden. Eigens für die Eröffnung des Themenjahres wurde im Erzgebirge ein Chanukka-Leuchter gefertigt

 03.12.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 4. Dezember bis zum 10. Dezember

 03.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Trauer

Mit gebrochenem Herzen

Die Israelitische Kultusgemeinde nahm Abschied von Rebbetzin Shoshana Brodman sel. A., die Anfang November nach langer Krankheit starb

von Esther Martel  02.12.2025

Kulturtage

»Weitermachen ist die einzige Chance«

»Jüdisches Leben in Deutschland – Heute und Morgen«: Ein Podium stellte die Frage nach gesellschaftlichen Dynamiken und Konsequenzen nach dem 7. Oktober

von Esther Martel  02.12.2025

Planegg

Historische Sensation

Eine Ausstellung erzählt vom Schicksal Jakob Hirschs, der 1818 als erster Jude in Bayern geadelt wurde

von Ellen Presser  02.12.2025