Debatte

Volker Beck will Synagogen-Abriss in Detmold verhindern

Luftansicht der Innenstadt von Detmold (Symbolfoto) Foto: picture alliance / blickwinkel/H. Blossey

In Detmold (NRW) ist ein Streit um eine verfallende Synagoge aus dem 17. Jahrhundert entfacht. Der Eigentümer will das Bethaus abreißen, um dort Parkplätze errichten zu lassen. Nun hat sich Volker Beck, Geschäftsführer des »Tikvah Instituts«, in der Angelegenheit zu Wort gemeldet und die nordrhein-westfälische Landesregierung in einem Brief zum Einschreiten aufgefordert.

Brief In dem Brief hat Beck Medienberichten zufolge den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) dazu angehalten, die oberste Denkmalbehörde seines Landes anzuweisen, »alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um einen Abriss zu verhindern« und eine sogenannte Enteignung einzuleiten.

Eigentümer des Gebäudes ist ein Rechtsanwalt, der in der Vergangenheit bereits mehrere bekannte Rechtsradikale vor Gericht vertreten haben soll. Allem Anschein nach wolle er wegen seiner Sympathien für rechte Ideologien dieses Zeugnis jüdischen Lebens auslöschen, so Beck.

Die Synagoge zählt zu einer der ältesten Norddeutschlands

Bedeutung Weiter erklärte er: »Das Alter des Baues und seine historische Bedeutung sollte hinreichen, um mithilfe des Denkmalschutzes das Gebäude zu erhalten und für eine angemessene Nutzung zu sichern«.

Dafür sprach bereits ein Bauforschungsgutachten aus dem Jahr 2011. Es kam zu dem Ergebnis, dass das Gebäude im Jahr 1633 errichtet und mehr als 100 Jahre als Synagoge von der jüdischen Gemeinde Detmolds genutzt wurde. Damit zählt sie zu den ältesten nachgewiesenen Synagogen Norddeutschlands.

KZ-Befreiungen

Schüler schreibt über einzige Überlebende einer jüdischen Familie

Der 18-jährige Luke Schaaf schreibt ein Buch über das Schicksal einer Jüdin aus seiner Heimatregion unter dem NS-Terrorregime. Der Schüler will zeigen, »was Hass und Hetze anrichten können«

von Stefanie Walter  29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Berlin

Bebelplatz wird wieder zum »Platz der Hamas-Geiseln«

Das Gedenkprojekt »Platz der Hamas-Geiseln« soll laut DIG die Erinnerung an die 40 in Geiselhaft getöteten Israelis und an die 59 noch verschleppten Geiseln wachhalten

 28.04.2025

Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an Warschauer Ghetto-Aufstand

Zum Abschluss der Namenslesung vor dem Jüdischen Gemeindehaus in der Berliner Fasanenstraße ist für den Abend ein Gedenken mit Totengebet und Kranzniederlegung geplant

 28.04.2025

Düsseldorf

Erinnerungen auf der Theaterbühne

»Blindekuh mit dem Tod« am Schauspielhaus stellt auch das Schicksal des Zeitzeugen Herbert Rubinstein vor

von Annette Kanis  27.04.2025

Hanau

Jüdische Gemeinde feiert Jubiläum

»Im Grunde genommen ist es mit das Größte und Schönste, was eine Gemeinde machen kann: eine neue Torarolle nach Hause zu bringen«, sagt Gemeinde-Geschäftsführer Oliver Dainow

 25.04.2025

Begegnung

Raum für das Unvergessene

Jede Woche treffen sich Schoa-Überlebende im Münchner »Café Zelig«, um Gemeinschaft zu finden im Schatten der Geschichte. Ein Ortsbesuch

von Katrin Diehl  23.04.2025

Interview

»Das Gedenken für Jugendliche greifbar machen«

Kurator Pascal Johanssen zur neuen Ausstellung im ehemaligen Jüdischen Waisenhaus in Pankow

von Gerhard Haase-Hindenberg  21.04.2025

Porträt der Woche

Austausch mit Gleichen

Maria Schubert ist Gemeindesekretärin in Magdeburg und tanzt gern

von Alicia Rust  18.04.2025