Musik

Virtuose Spiellust

Ido Ramot und Talia Presser Foto: IKG München und Obb./Karolina Shleyher

Musik

Virtuose Spiellust

Der Pianist Ido Ramot gab ein Konzert in der Münchner Zaidman-Seniorenresidenz

von Vivian Rosen  18.03.2025 17:35 Uhr

Es war ein Highlight, das sicher noch lange nachklingen wird: In der vergangenen Woche gab der deutsch-israelische Pianist Ido Ramot ein Konzert in der Zaidman-Seniorenresidenz und begeisterte sein Publikum. Der Veranstaltungssaal war voll besetzt, und Talia Presser und Karolina Shleyher vom Treff »Mifgasch Chaverim« freuten sich, dass neben Bewohnern der Einrichtung auch viele Gemeindemitglieder von außerhalb gekommen waren.

Oresta Shuster hatte den vielfach ausgezeichneten Pianisten für den Nachmittag gewonnen, und der musste nicht lange überredet werden: »Ich wollte etwas Gutes tun«, sagte der international gefeierte Virtuose. Das ist ihm bestens gelungen. Auf dem Programm, durch das Armand Presser mit gewohnter Souveränität führte, standen drei Préludes und die Ballade Nr. 4 Op. 52 in f-Moll von Frédéric Chopin sowie Improvisationen zu jüdischen und anderen Evergreens. Klassik und eigene Bearbeitungen – eine Zusammenstellung, wie sie für Ramot bezeichnend ist.

1994 geboren, gab Ido Ramot bereits im Alter von neun Jahren sein Debüt mit dem Johannesburg Symphony Orchestra.

1994 geboren, gab Ido Ramot bereits im Alter von neun Jahren sein Debüt mit dem Johannesburg Symphony Orchestra. Seitdem hat er mit zahlreichen renommierten Orchestern zusammengearbeitet, Konzert­reisen führten ihn unter anderem nach Deutschland, Italien, Spanien, Skandinavien und in die USA. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen hat er den ersten Preis beim Chopin-Wettbewerb in Tel Aviv gewonnen.

Auch in der Kunst der Improvisation hat sich Ramot einen Namen gemacht. Immer wieder integriert er sie in seine Solokonzerte wie auch bei seinem Auftritt in der Zaidman-Seniorenresidenz. So hat sein Publikum die vertrauten Melodien von »Jerusalem of Gold« und »Hevenu Shalom Alechem«, von »Kalinka« und »Balalaika« noch nicht gehört, aber es ließ sich mitreißen von Ramots virtuoser Spiellust. Als er zum Abschluss eine Improvisation über die Hatikwa intonierte, gehörten ihm alle Herzen im Saal. Und gewiss hat er noch nicht oft erlebt, dass sich die Zuhörer am Ende einzeln mit Händedruck und jeder in seiner Sprache bei ihm für das grandiose Musikerlebnis bedankten.

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

München

Nicht zu überhören

Klare Botschaften und eindrucksvolle Musik: Die 39. Jüdischen Kulturtage sind eröffnet

von Esther Martel  23.11.2025

Berlin

Gegen den Strom

Wie der Ruderklub »Welle-Poseidon« in der NS-Zeit Widerstand leistete und bis heute Verbindung zu Nachfahren seiner jüdischen Mitglieder pflegt

von Alicia Rust  23.11.2025

Porträt

Glücklich über die Befreiung

Yael Front ist Dirigentin, Sängerin, Komponistin und engagierte sich für die Geiseln

von Alicia Rust  22.11.2025

Berufung

Schau mal, wer da hämmert

Sie reparieren, organisieren, helfen – und hören zu: Hausmeister von Gemeinden erzählen, warum ihre Arbeit als »gute Seelen« weit mehr ist als ein Job

von Christine Schmitt  21.11.2025

Spremberg

Gegen rechtsextreme Gesinnung - Bürgermeisterin bekommt Preis

Rechtsextreme sprechen im ostdeutschen Spremberg vor Schulen Jugendliche an. Die Schüler schütten ihrer Bürgermeisterin ihr Herz aus - und diese macht das Problem öffentlich. Für ihren Mut bekommt sie jetzt einen Preis

von Nina Schmedding  21.11.2025

Mitzvah Day

Im Handumdrehen

Schon vor dem eigentlichen Tag der guten Taten halfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentralrats bei der Berliner Tafel, Lebensmittel zu prüfen

von Sören Kittel  20.11.2025

Interview

»Selbst vielen Juden ist unsere Kultur unbekannt«

Ihre Familien kommen aus Marokko, Libyen, Irak und Aserbaidschan. Was beschäftigt Misrachim in Deutschland? Ein Gespräch über vergessene Vertreibungsgeschichten, sefardische Synagogen und orientalische Gewürze

von Joshua Schultheis, Mascha Malburg  20.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025