Schweringen

Unbekannte entfernen Hakenkreuz von Kirchenglocke

Die Kirchenglocke in Schweringen vor der Tat Foto: dpa

Schweringen

Unbekannte entfernen Hakenkreuz von Kirchenglocke

Täter seien vermutlich mit einem Schlüssel in das Gotteshaus gelangt

 03.04.2018 13:10 Uhr

Unbekannte haben das Hakenkreuz und einen Teil der NS-Inschrift auf der Kirchenglocke der niedersächsischen evangelischen Kapellengemeinde Schweringen bei Nienburg entfernt. Die Tat habe sich »irgendwann in der Karwoche« ereignet, sagte Gemeindepastor Jann-Axel Hellwege am Dienstag der Nachrichtenagentur epd.

Er bestätigte einen Bericht der Tageszeitung »Die Harke«. Die im vergangenen Jahr entdeckten »Nazi-Glocken« in Schweringen und Faßberg bei Celle hatten über Niedersachsen hinaus Aufsehen erregt.

Frühjahrsputz Das Blatt druckte ein Bekennerschreiben ab, das an der Kirchentür hinterlassen worden sei. »Schweringen hat ein schmutziges, matschiges, nasses, kurz gesagt: ein extrem häßliches halbes Jahr hinter sich und es wurde Zeit, daß der Frühjahrsputz frischen Wind ins Dorf bringt«, heißt es dort.

»Wir haben Frühjahrsputz gemacht. Nicht nur das Dorf gereinigt, sondern auch die Glocke. Von Taubendreck, vom Dreck der Nationalsozialisten, der nach 80 Jahren noch drohte die Dorfbevölkerung zu spalten ... Die Glocke ist jetzt ›clean‹-, unsere Gedanken waren es schon lange.«

Die Täter seien vermutlich mit einem Schlüssel in die Kirche gelangt, sagte Hellwege. Einbruchspuren habe es an dem Gebäude nicht gegeben. In der Gemeinde war der Streit um die Glocke mit dem Hakenkreuz zuletzt eskaliert. Hellwege hatte eine Entscheidung des Kirchenvorstands angefochten, der die Glocke behalten und weiter nutzen wollte. epd

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025

Jüdische Kulturtage Berlin

Broadway am Prenzlauer Berg

Vom Eröffnungskonzert bis zum Dancefloor werden Besucherrekorde erwartet

von Helmut Kuhn  13.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Hessen

Margot Friedländer erhält posthum die Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Zeitzeugin Margot Friedländer erhält posthum die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie war eine der wichtigsten Stimme in der deutschen Erinnerungskultur

 12.11.2025

Berlin

Touro University vergibt erstmals »Seid Menschen«-Stipendium

Die Touro University Berlin erinnert mit einem neu geschaffenen Stipendium an die Schoa-Überlebende Margot Friedländer

 12.11.2025

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025