Kölsche Kippa Köpp

»Überlebenspaket« mit Falafel und Kölsch

Emblem des jüdischen Karnevalvereins Kölsche Kippa Köpp Foto: dpa

Der jüdische Karnevalsverein Kölsche Kippa Köpp (KKK) ist während der Corona-Pandemie zum Nichtstun verdammt. Eine traurige Zeit, sagt Präsident Aaron Knappstein. Es gebe nur wenige Begegnungen. So hätten er und sein Ko-Vorsitzender knapp ein Dutzend Vereinsmitglieder besucht und ein »Überlebenspaket« überbracht, selbstverständlich coronakonform.

»Üblicherweise haben wir zu Karneval die Aktion ‚Falafel und Kölsch‘, die wir während der Pandemie nicht durchführen konnten, und so sind wir auf die Idee gekommen, den Vereinsmitgliedern die Pakete zu Hause vorbeizubringen«, erzählt Knappstein.

zoom Karneval per Zoom könne er sich hingegen nicht vorstellen, sagt Knappstein. Sich mit einem Kölsch vor den Bildschirm zu setzen und sich gegenseitig zuzuprosten, sei nicht sein Ding. Umso mehr freut er sich über die Dokumentation zum jüdischen Karneval, die am 10. Februar im WDR ausgestrahlt wird. Die Initiatoren Nina Koshofer und Allon Sander begeben sich in ihrem Beitrag Schalom und Alaaf auf die Spuren des historischen jüdischen Karnevals. Kölns Rabbiner Yechiel Brukner wird über die jüdischen Ursprünge im Purimfest sprechen, und natürlich sind auch die Kölsche Kippa Köpp mit von der Partie.

»Ich mache auch gerne Werbung für die Dokumentation«, sagt Knappstein. »Es ist eine Möglichkeit, Judentum und Karneval auf eine besondere Weise zusammenzubringen und die Leute auf einem ganz anderen Weg zu interessieren.« Dabei tun genau das erstaunlich viele Menschen. Auf Facebook folgen rund 2300 Personen dem jüdischen Karnevalsverein. »Das ist schon erstaunlich«, so viele erreiche man nicht über die Webseite. Von der Dokumentation erhofft sich Knappstein noch ein wenig mehr Aufmerksamkeit, wenn man schon nicht live auftreten könne.

festjahr Ansonsten verlaufe die Session in diesem Jahr mehr als ruhig. Ausnahme sei ein Treffen anlässlich des Festjahres an diesem Freitag zwischen den Kippa Köpp, dem Kölner Dreigestirn und dem Verein »321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.«. Das sei es aber auch schon. Vieles müsse stillstehen, auch das soziale Engagement sowie die kulturellen Angebote liefen auf Sparflamme. Ein Highlight sei dabei die Lesung von Lorenz Beckhardt, KKK-Vereinsmitglied, aus Der Jude mit dem Hakenkreuz. Meine deutsche Familie gewesen.

Wichtig sei für ihn aber auch die Projektarbeit, die auf ehrenamtlicher Basis und in der Freizeit passiere, erzählt Knappstein. »Wir sammeln alles zum historischen jüdischen Karneval in Köln.« Für den Rosenmontag am 15. Februar heißt es allerdings nur in den eigenen vier Wänden »Kölsche Kippa Köpp Alaaf«.

»Schalom und Alaaf. Ein Film von Nina Koshofer und Allon Sander« läuft am 10. Februar von 23.00 bis 23.30 Uhr im WDR Fernsehen.

Umbenennung

Yad-Vashem-Straße in Berlin: Wegner will schnelle Umsetzung

Nach der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem soll ein Straßenabschnitt im Herzen von Berlin benannt werden. Der Regierende Bürgermeister hofft auf eine schnelle Umsetzung

von Jonas Grimm  18.12.2025

Fachtagung

Ein geschützter Raum

Was passiert, wenn alte Traumata angesichts neuen Terrors wieder hochkommen? In Frankfurt tauschten sich Therapeuten, Sozialarbeiter und Schoa-Überlebende aus

von Mascha Malburg  18.12.2025

Neuerscheinung

Mit Emre und Marie Chanukka feiern

Ein Pixi-Buch erzählt von einem jüdischen Jungen, der durch religiöse Feiertage Verständnis und Offenheit lernt

von Nicole Dreyfus  18.12.2025

Zahl der Woche

1437

Funfacts & Wissenswertes

 18.12.2025

Bildungsministerkonferenz

Publizist Friedman: Leben jüdischer Kinder schlecht wie nie seit 1945

Schulen als Bildungsorte für Demokratie und Menschenrechte, gegen Hass und Antisemitismus: Der Publizist Michel Friedman sieht hier große Defizite in Deutschland

 18.12.2025

Безопасность

»Ни одно еврейское мероприятие не должно быть отменено«

После трагедии в Сиднее президент Центрального совета евреев Германии Йозеф Шустер обращается с личным посланием ко всем евреям Германии: не позволяйте отнять у вас радость Хануки

von Йозеф Шустер  18.12.2025

Meinung

Unsere Antwort ist Leben!

Chanukka ist das beharrliche Bestehen darauf, dass Mord und Terror nicht das letzte Wort haben. Ein Kommentar zum Terroranschlag von Sydney

von Jan Feldmann  18.12.2025

Hamburg

»Strong. Jewish. Here.«

Der Jugendkongress 2026 der ZWST setzt ein bewusstes Zeichen des Selbstbewusstseins und der Präsenz

von Imanuel Marcus  18.12.2025

Umbenennung

Medien: Berlin erhält Yad-Vashem-Straße

Ein neues Holocaust-Gedenken mitten im Berliner Regierungsviertel - Ein Teilabschnitt der Dorotheenstraße soll künftig den Namen der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem tragen. Die zweite Umbenennung in kurzer Zeit

 18.12.2025