Musik

Über Ländergrenzen hinweg

»Von Generation zu Generation« lautet der Titel der musikalischen Kooperation. Foto: Marina Maisel

Mit einem Festkonzert, verteilt auf zwei Tage und Veranstaltungsorte sowie über Ländergrenzen hinweg, setzen die Israelitischen Kultusgemeinden in München und Wien ein musikalisches Ausrufezeichen im Festjahr »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland«. Am vergangenen Sonntag ging im Hubert-Burda-Saal des IKG-Gemeindezentrums in München der erste Teil der Kooperation über die Bühne, an diesem Wochenende folgt Teil zwei in Wien.

»Von Generation zu Generation« lautet der Titel des konzertanten Highlights in zwei Teilen. IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch, Gastgeberin der Auftaktveranstaltung in München, wies in ihrer Begrüßungsrede darauf hin, dass dies nicht nur ein beliebiger Satz auf der Einladungskarte sei. Mit »LeDor vaDor« sei auch der Auftrag verbunden, die jüdische Zukunft im Süden des deutschsprachigen Raums zu sichern, betonte sie.

tradition Mit Blick auf die vielen verbindenden Aspekte und die von einer langen Tradition geprägten Gemeinsamkeiten der Israelitischen Kultusgemeinden in München und Wien erinnerte Charlotte Knobloch daran, dass Juden ein Teil Deutschlands waren, Jahrhunderte, bevor es so etwas wie Deutschland überhaupt gegeben habe.

»Alles, was danach entstand und was den Grundstock der heutigen deutschen Kultur bildet – Traditionen, Innovationen, selbst die deutsche Sprache, die uns heute über Grenzen verbindet –, wurde auch von jüdischen Menschen geformt. Sie haben dieses Land mitgeprägt, und sie haben heute wieder eine Heimat darin. Das ist und bleibt historisch gesehen nichts anderes als ein Wunder«, sagte Charlotte Knobloch.

gemeinsamkeiten Eine Stärkung der Gemeinsamkeiten wünscht sich auch Oskar Deutsch, der Präsident der IKG in Wien. Er führte die österreichische Besuchergruppe an und freut sich darauf, am Sonntag der Gastgeber für den zweiten Teil des Festkonzerts zu sein, wie er in seiner kurzen Begrüßungsansprache sagte.

Die Vielfalt des Judentums schlug sich auch in dem Konzert in München nieder. Der Synagogenchor »Schma Kaulenu« wirkte mit, das Jewish Chamber Orchestra Munich unter Leitung von Daniel Grossmann, der Wiener Jüdische Chor und die Roman Grinberg Yiddish Swing Band. Als Solisten traten Ethel Merhaut, Shmuel Barzilai und Ben Salomo auf die Bühne.

Unterstützung

38.000 jüdische Kontingentflüchtlinge erhielten Rentenausgleich

Nach Angaben der Stiftung Härtefallfonds des Bundes wurden insgesamt 169.000 Anträge geprüft

 01.09.2025

Vorschau

Volk des Buches

Zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur

von Nora Niemann  01.09.2025

Meinung

Schlechte Zeiten für Frankfurts Juden

Durch die Radikalisierung der israelfeindlichen Szene ist die jüdische Gemeinschaft der Mainmetropole zunehmend verunsichert. In der Stadtgesellschaft interessiert das jedoch nur wenige

von Eugen El  01.09.2025

Vor 80 Jahren

Neuanfang nach der Schoa: Erster Gottesdienst in Frankfurts Westendsynagoge

1945 feierten Überlebende und US-Soldaten den ersten Gottesdienst in der Westendsynagoge nach der Schoa

von Leticia Witte  01.09.2025

Forschung

Storys per QR-Code

Studierende der TU recherchieren zu Geschichte und Gegenwart jüdischen Lebens im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf

von Helmut Kuhn  31.08.2025

Bildung

Mathe, Kunst, Hebräisch

Diese Woche ist die Jüdische Grundschule in Dortmund feierlich eröffnet worden. Warum entscheiden sich Eltern, ihr Kind auf eine konfessionell geprägte Schule zu schicken – und warum nicht?

von Christine Schmitt, Katrin Richter  31.08.2025

Essay

Wie eine unsichtbare Wand

Immer sind Juden irgendetwas: Heilige oder Dämonen, Engel oder Teufel. Dabei sind wir ganz normale Menschen. Warum nur gibt es immer noch Erstaunen und teils Zurückweisung, wenn man sagt: Ich bin jüdisch?

von Barbara Bišický-Ehrlich  31.08.2025

Porträt der Woche

Sprachen, Bilder, Welten

Alexander Smoljanski ist Filmemacher, Übersetzer und überzeugter Europäer

von Matthias Messmer  31.08.2025

Würdigung

Tapfer, klar, integer: Maram Stern wird 70

Er ist Diplomat, Menschenfreund, Opernliebhaber und der geschäftsführende Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses. Zum Geburtstag eines Unermüdlichen

von Evelyn Finger  29.08.2025