Kompakt

Rückgabe, Fotowettbewerb, Aufruf

Das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten Foto: imago images/Werner Otto

Dorsten

Das Jüdische Museum Dorsten hat ein wertvolles Gebetbuch an die rechtmäßige Erbin zurückgegeben. Nach mehr als 80 Jahren freut sich Susanne Woodin aus Großbritannien über den historisch wertvollen Machsor al kol ha-Schana aus dem Jahr 1851, teilte das Museum mit. Er gehörte Hermann Schlome, dem Großvater der heute 90-jährigen Erbin. Susanne Woodin hatte am 4. Juli 1939 mit einem Kindertransport nach Großbritannien Deutschland verlassen können. Dort wurde sie von einem nichtjüdischen Ehepaar aufgenommen. Bis 1942 konnte sie einen Briefkontakt mit ihrer Mutter halten, dann erloschen die Nachrichten. Bis auf wenige Fotos waren ihr keine Erinnerungsstücke an ihre Familie geblieben. ja

Berlin

Die Gewinner des Fotowettbewerbs »Jüdischer Alltag in Deutschland« sind ermittelt. Aus 654 Einreichungen wurden zehn Fotos in vier verschiedenen Kategorien ausgezeichnet, erklärte die Initiative kulturelle Integration am vergangenen Donnerstag in Berlin. Die Fotobeiträge sollten Vielfalt, Reichtum und Normalität jüdischen Lebens als integrativen Bestandteil der deutschen Gesellschaft zeigen. Eingereicht wurden Arbeiten vom Schnappschuss bis zur künstlerischen Fotografie, sagte der Sprecher der Initiative, Olaf Zimmermann: »Die beeindruckende Vielfalt und Qualität hat uns die Entscheidung schwer gemacht.« Am 17. März sollen die Preisträger in der C/O Berlin Foundation bekannt gegeben und ausgezeichnet werden. Der Wettbewerb war von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, dem Zentralrat der Juden in Deutschland sowie der Initiative kulturelle Integration ausgelobt worden. ja

Kassel

Für den 27. Januar, den »Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus«, hatte der Verein Stolpersteine in Kassel dazu aufgerufen, Stolpersteine in der Stadt zu putzen. Das berichtet die in Kassel erscheinende »Hessische Niedersächsische Allgemeine« (HNA). Rund 270 Stolpersteine sind im Stadtgebiet verlegt. »Trotz Corona-Pandemie oder trotz Regen und Schnee wollen wir unsere Tradition des Putzens und Schmückens von Stolpersteinen fortsetzen«, sagte der Vereinsvorsitzende Jochen Boczkowski laut HNA. Er rief dazu auf: »Bitte übernehmen Sie Ihre Steine, die Sie bereits im November geputzt haben.« Eine Tabelle mit allen Standorten in der Stadt sowie den Paten sind auf der Internetseite kassel@vvn-bda.de zu sehen. Außerdem sollten bald die 54 bereits im Depot gelagerten nächsten Stolpersteine gesetzt und eingeweiht werden. ja

Interview

Holocaust-Überlebender Weintraub wird 100: »Ich habe etwas bewirkt«

Am 1. Januar wird Leon Weintraub 100 Jahre alt. Er ist einer der letzten Überlebenden des Holocaust. Nun warnt er vor Rechtsextremismus und der AfD sowie den Folgen KI-generierter Fotos aus Konzentrationslagern

von Norbert Demuth  16.12.2025

Magdeburg

Neuer Staatsvertrag für jüdische Gemeinden in Sachsen-Anhalt

Das jüdische Leben in Sachsen-Anhalt soll bewahrt und gefördert werden. Dazu haben das Land und die jüdischen Gemeinden den Staatsvertrag von 2006 neu gefasst

 16.12.2025

Bundestag

Ramelow: Anschlag in Sydney war Mord »an uns allen«

Erstmals gab es in diesem Jahr eine Chanukka-Feier im Bundestag. Sie stand unter dem Eindruck des Anschlags auf eine Feier zum gleichen Anlass am Sonntag in Sydney

 16.12.2025

Attentat in Sydney

»Was würden die Opfer nun von uns wollen?«

Rabbiner Yehuda Teichtal hat bei dem Attentat in Sydney einen Freund verloren und wenige Stunden später in Berlin die Chanukkia entzündet. Ein Gespräch über tiefen Schmerz und den Sieg des Lichts über die Dunkelheit

von Mascha Malburg  16.12.2025

Berlin

Chanukka-Licht am Brandenburger Tor entzündet

Überschattet vom Terroranschlag in Sydney wurde in Berlin das erste Licht am Chanukka-Leuchter vor dem Brandenburger Tor entzündet. Der Bundespräsident war dabei

 15.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  15.12.2025

Berlin

Straße nach erster Rabbinerin der Welt benannt

Kreuzberg ehrt Regina Jonas

 12.12.2025

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025

Chanukkia

Kleine Leuchter, große Wirkung

Von der Skizze bis zur Versteigerung – die Gemeinde Kahal Adass Jisroel und die Kunstschule Berlin stellen eine gemeinnützige Aktion auf die Beine. Ein Werkstattbesuch

von Christine Schmitt  12.12.2025