Musik

Rocken in Mitte

Der israelische Singer-Songwriter Ran Nir Foto: Boaz Arad

Musik

Rocken in Mitte

Der israelische Musiker Ran Nir stellt sein neues Album vor

von Katrin Richter  11.05.2023 07:52 Uhr

Berlin, irgendwo in einem Park, vielleicht frühmorgens, vielleicht verliebt, vielleicht ein Tag, an dem alle anderen arbeiten und man selbst frei hat? Und dann im Gras spazieren gehen mit dem neuen Album Greener Pastures von Ran Nir.

Vielleicht sogar mit dem gleichnamigen Song, in dem es so leicht heißt: »Run away with me/The Day is young«. Mehr braucht man eigentlich gar nicht zu wissen, um die Stimmung des aktuellen Albums des Berliner Musikers zu beschreiben. Das Freie und das Unbeschwerte, eben so, als wenn der Tag noch wie ein unbeschriebenes Blatt vor einem liegt.

Gitarren Dabei sollte das Album eigentlich »größer« und »anders« klingen als das erste – Obsession aus dem Jahr 2019 –, sagte Ran Nir einmal in einem Interview mit dem rbb-Radiosender »Radio Eins«. Aufgenommen wurde Greener Pastures zwischen Berlin, der Lüneburger Heide und Tel Aviv, und die zehn Songs blicken nach vorn, nach »Greener Pastures« eben – manchmal textlich melancholisch, aber musikalisch immer so, dass schwere Gedanken von weichen Gitarren, entspanntem Bass und Ran Nirs warmer Stimme aufgefangen werden.

»Sad Music For Happy People – Happy Music For Sad People«, so beschreibt Ran Nir seine Musik gern selbst. Live wird daraus immer ein Erlebnis. Das liegt auch daran, dass der gebürtige Jerusalemer jahrelange Live-Erfahrung mit der Band »Asaf Avidan & The Mojos« hat, deren Gründungsmitglied Nir war. Nachdem sich die Band immer mehr aufgelöst und der Berliner DJ Wankelmut den »One Day/Reckoning Song«-Remix der Band erfolgreich bearbeitet hatte, kam Ran Nir nach Berlin und ist seitdem hier zu Hause.

Musikalisch groß wurde Nir übrigens mit Grunge: »Ich war ein Punk-Rock ’n’ Roll-Kind. Ich habe viel Nirvana gehört, Offspring. Dann stieß ich auf die Ramones, Sex Pistols, Dead Kennedys oder Green Day«, sagte Ran Nir im Interview mit der Jüdischen Allgemeinen. Heute lässt er es etwas ruhiger angehen, aber die Show im »Schokoladen« in Berlin-Mitte wird trotz aller fröhlichen Traurigkeit eines sicherlich: rocken!

Ran Nir stellt sein neues Album am 17. Mai um 19 Uhr (Einlass) im Schokoladen, Ackerstraße 169, vor. Tickets kosten 10,90 €.
www.ran-nir.com

Jewrovision

»Wir hatten den Süßheitsfaktor«

Die Juze-Leiter Sofia aus Aachen und Lenny aus Köln über Gänsehaut, ihren ersten gemeinsamen Sieg und eine NRW-After-Jewro-Party

von Christine Schmitt  19.06.2025

Illustratorin

Gemaltes Augenzwinkern

Lihie Jacob erhielt den Jüdischen Kinderbuchpreis 2025. Ein Besuch bei der Künstlerin

von Alicia Rust  19.06.2025

Sicherheit

Spürbare Sorgen

Infolge des Kriegs mit dem Iran wurde der Schutz jüdischer Einrichtungen verstärkt. In Mannheim wurde schon die »Meile der Religionen« abgesagt. Wie stellen sich Gemeinden auf die neue Bedrohungslage ein? Wir haben nachgefragt

von Christine Schmitt  19.06.2025

Erfurt

Neue Stücke eines jüdischen Schatzes aufgetaucht

Der 1998 in Erfurt gefundene jüdische Schatz gilt als der bedeutendste archäologische Fund der vergangenen 100 Jahre im Erfurter Stadtgebiet. Nun sind bislang unbekannte Stücke aufgetaucht

von Matthias Thüsing  18.06.2025

Jubiläum

Neue musikalische Pfade

Das Jewish Chamber Orchestra Munich unter Leitung von Daniel Grossmann feiert sein 20-jähriges Bestehen

von Ellen Presser  18.06.2025

Frankfurt am Main

Jüdische Gemeinde sagt »Resonanzräume«-Festival ab

Grund ist die »die aktuelle Eskalation der Situation zwischen Israel und dem Iran«, so die Kulturabteilung

 17.06.2025

Lesung

Ein zeitgenössisches Märchen

Der niederländische Schriftsteller Leon de Winter stellte im Literaturhaus seinen neuen Roman »Stadt der Hunde« vor

von Luis Gruhler  16.06.2025

Urteil

Sicherungsverwahrung nach Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge

Der Mann hatte die Tat eingeräumt und von »Stimmen« berichtet, die ihn zu dem Brandanschlag aufgefordert hatten

von Jörg Nielsen  16.06.2025

Thüringen

Gebete im »Salon Goethe«

Rund 130 Menschen kamen zum Schabbaton der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin nach Weimar

 16.06.2025