Berlin

Richterbund erinnert

In Berlin-Mitte erinnert seit dem 6. Oktober eine Gedenktafel an jüdische Richter und Staatsanwälte, die von den Nationalsozialisten verfolgt, entrechtet und aus dem Amt getrieben wurden. »Die deutsche Justiz schuldet ihren jüdischen Kolleginnen und Kollegen ein dauerhaft ehrendes Angedenken«, heißt es dazu in einer Mitteilung des Deutschen Richterbundes, der im Eingangsbereich des Dienstgebäudes in der Kronenstraße die Kupferplatte anbrachte.

An der Einweihung nahmen Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch, Israels Botschafter Yoram Ben-Zeev und Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger teil.

Ehre Die FDP-Politikerin verwies in ihrer Rede darauf, dass es bereits an verschiedenen Orten Erinnerungen an die Menschen gibt, die der mörderischen Justiz der Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Diese Erinnerung werde nun »durch das Gedenken an die Opfer in der Justiz« ergänzt. Mehr als 1.000 Richter und Staatsanwälte seien nach 1933 aus ihren Ämtern vertrieben worden. »Man raubte ihnen Beruf, Ehre und Existenz; in vielen Fällen auch die Freiheit und das Leben«, betonte Leutheusser-Schnarrenberger. Die Ministerin mahnte zugleich, dass die Erinnerung an die Opfer in den eigenen Reihen die Schuld der deutschen Justiz nicht relativiere. »Im Gegenteil, zur Schande ihrer Taten kommt ihr Mangel an Solidarität mit den verfolgten Kollegen.«

Der Vorsitzende des Deutschen Richterbundes, Christoph Frank, sagte: »Auch in unserem Berufsstand, der durch hohe ethische Werte, die Verpflichtung auf Recht und Gerechtigkeit und vor allem durch den Schutz der unveräußerlichen Menschenrechte bestimmt sein müsste, ist es zur Zeit der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft zu eklatantem Versagen, furchtbaren Fehlurteilen und blinder Ideologiegläubigkeit gekommen.« Die Erinnerung an die jüdischen Richter und Staatsanwälte sei eine auf Dauer angelegte Aufgabe. Frank erläuterte, dass auf der Tafel bislang 698 Namen festgehalten seien. Bei weiterer Aufarbeitung der Geschichte würden zusätzliche Namen dort Platz finden. ja

Berlin

Straße nach erster Rabbinerin der Welt benannt

Kreuzberg ehrt Regina Jonas

 12.12.2025

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025

Chanukkia

Kleine Leuchter, große Wirkung

Von der Skizze bis zur Versteigerung – die Gemeinde Kahal Adass Jisroel und die Kunstschule Berlin stellen eine gemeinnützige Aktion auf die Beine. Ein Werkstattbesuch

von Christine Schmitt  12.12.2025

Porträt der Woche

Endlich angekommen

Katharina Gerhardt ist Schauspielerin und fand durch ihren Sohn zum Judentum

von Gerhard Haase-Hindenberg  12.12.2025

Würzburg

Josef Schuster: Hoffnung und Zivilcourage in schwierigen Zeiten

In einem Zeitungsbeitrag verbindet der Präsident des Zentralrates Chanukka mit aktuellen Herausforderungen

 12.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Chanukka

»Ich freu’ mich auf die Makkabäer«

Lichter, Dinos, Schokostreusel – was unsere Jüngsten in diesen Tagen am meisten mögen

von Christine Schmitt  11.12.2025

Sachsen

Mit Tiefgang und Pfiff

Am Sonntag wird in Chemnitz das »Jahr der jüdischen Kultur 2026« eröffnet

von Helmut Kuhn  11.12.2025