Leipziger Buchmesse

Rapper und Ex-Ministerin: Antisemitismus muss Schul-Thema sein

Ben Salomo Foto: picture alliance / Frank May

Leipziger Buchmesse

Rapper und Ex-Ministerin: Antisemitismus muss Schul-Thema sein

Ben Salomo und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger werben für mehr Sensibilisierung

 22.03.2024 14:11 Uhr

An Schulen muss nach Ansicht der früheren Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) und des jüdischen Rappers Ben Salomo viel intensiver über Antisemitismus gesprochen werden.

Er erlebe, dass es vielen Schülern an Wissen mangele »und von vielen Rappern gestreute antisemitische Narrative fruchten«, berichtete Salomo am Freitag auf der Leipziger Buchmesse. Er gibt an Schulen Workshops zum Thema Antisemitismus und Rap. Judenhass dürfe nicht nur ein Thema für den Geschichtsunterricht sein.

»Wenn man die Schüler fragt, ob sie schon mal im Alltag mit Antisemitismus in Kontakt gekommen sind, verneinen die meisten. Aber auf Nachfrage haben sehr viele von ihnen schon auf einer Party erlebt, dass jemand einen Hitlergruß zeigt«, berichtete Salomo.

Rapmusik sei ein nicht zu unterschätzendes Einfallstor für Judenhass bei Jugendlichen: »Ich habe über Jahre mitbekommen, wie sich Antisemitismus schleichend in der Rap-Szene ausgebreitet hat.« Prominente Rapper hätten entsprechende Stereotypen und Codes immer mehr in ihren Texten verwendet.

Leutheusser-Schnarrenberger, derzeit Nordrhein-Westfalens Antisemitismusbeauftragte, plädierte dafür, das Thema bereits im Lehramtsstudium zu verankern: »Lehrerinnen und Lehrer müssen wissen, wie sie pädagogisch und didaktisch damit umgehen können. Und sie müssen besser verstehen, was das mit jungen Menschen macht, auf welchen Resonanzboden antisemitische Vorurteile bei Jugendlichen fallen.« kna

Erfurt

Ende eines Krimis

Seine Entdeckung gilt als archäologisches Wunder: Mehr als 25 Jahre nach dem Fund des Erfurter Schatzes sind vier weitere Stücke aufgetaucht

von Esther Goldberg  29.06.2025

Porträt der Woche

Heilsame Klänge

Nelly Golzmann hilft als Musiktherapeutin an Demenz erkrankten Menschen

von Alicia Rust  29.06.2025

Interview

»Wir erleben einen doppelten Ausschluss«

Sie gelten nach dem Religionsgesetz nicht als jüdisch und erfahren dennoch Antisemitismus. Wie gehen Vaterjuden in Deutschland damit um? Ein Gespräch über Zugehörigkeit, Konversion und »jüdische Gene«

von Joshua Schultheis, Mascha Malburg  29.06.2025

Solidarität

»Sie haben uns ihr Heim und ihre Herzen geöffnet«

Noch immer gibt es keinen regulären Flugbetrieb nach Israel. Wir haben mit Israelis gesprochen, die in Deutschland gestrandet sind. Wie helfen ihnen die jüdischen Gemeinden vor Ort?

von Helmut Kuhn  26.06.2025

Meinung

Mannheim: Es werden bessere Tage kommen

Wegen Sicherheitsbedenken musste die jüdische Gemeinde ihre Teilnahme an der »Meile der Religionen« absagen. Die Juden der Stadt müssen die Hoffnung aber nicht aufgeben

von Amnon Seelig  25.06.2025

Frankfurt

Lust auf jüdisches Wissen

Die traditionsreiche Jeschurun-Religionsschule ist bereit für die Zukunft

von Eugen El  23.06.2025

Interview

»Jeder hilft jedem«

Eliya Kraus über schnelle Hilfe von »Zusammen Frankfurt« und mentale Unterstützung

von Katrin Richter  23.06.2025

Leipzig

Tausende Gäste bei Jüdischer Woche

Veranstalter waren die Stadt Leipzig in Kooperation mit dem Ariowitsch-Haus

 23.06.2025

Berlin

Eine Erfolgsgeschichte

Jubiläum: Die Jüdische Traditionsschule Berlin feiert 20-jähriges Bestehen – ein Blick zurück

von Detlef David Kauschke  23.06.2025