Frankfurt/Main

Prominente Paten

Mehr als 550 Kinder in Israel werden sich freuen können. Soviel Patenschaften konnten die zionistische Frauengruppe WIZO in Frankfurt am vergangenen Samstag sammeln. »Und erfahrungsgemäß kommen noch einige hinzu«, sagt WIZO-Deutschland-Präsidentin Diana Schnabel. »One Night For Children«, dieses Motto steht vor allem für Hilfe. Kindern in Israel, egal welcher Hautfarbe, Herkunft und Religion kann die Frauenorganisation in ihren Tagesstätten, Essen, Bildung und Wärme vermitteln.

Und viel Prominenz setzte sich dafür ein, dass an diesem Samstagabend die Rekorde aus den vergangenen Jahren erreicht und übertroffen werden konnten. Allen voran Zentralratspräsident Dieter Graumann, Vertreter des Frankfurter Gemeinderates wie Andrei Mares und Marc Grünbaum, Vorstandsmitglied Harry Schnabel und Gemeindedirektor Stefan Szajak. Diana Schnabel begrüßte die WIZO-Powerfrauen, wie Vizepräsidentin Simone Graumann, Rachel Singer, Ruth Rubinstein und Gisèle Spiegel sowie das Moderatorenehepaar Michel Friedman und Bärbel Schäfer. Sie alle warben – wie auch Landesinnenminister Boris Rhein und Stadtkämmerer Uwe Becker – für die gute Sache.

Schulsystem Jede Unterstützung sei notwendig und komme genau dort an, wo sie benötigt werde, versicherte Dieter Graumann in seinem Grußwort. Nach internationalen Vergleichen sei das allgemeine Schulsystem in Israel, was die Breite angehe, inzwischen mit das schwächste und ärmste in der entwickelten westlichen Welt, so der Zentralratspräsident. »Sie haben die größten Klassen, die wenigsten Lehrer, die obendrein noch schlechter bezahlt werden.«

Geschuldet sei dies vor allem dem langen und blutigen Konflikt im Nahen Osten, der so viele Kräfte binde und Kraft koste. »Denn die Islamisten bemängeln an Israel nicht konkret, was es tut oder etwa nicht tut, sondern schon alleine, dass es überhaupt existiert.« Daher werde der jüdische Staat stets bereit sein müssen, seine Menschen zu schützen.

»Und das bleibt so, auch wenn im Moment gerade der Wind des Wandels durch die arabische Welt fegt. Ob es für Israel günstige oder hässliche Winde sein werden – ob alles am Ende nur heiße Luft gewesen sein wird – keiner kann es heute sicher wissen, wohin dieser Wind sich am Ende drehen wird«, mahnte Graumann

Ob jedoch auf den arabischen Frühling am Ende wirklich ein richtiges Sommermärchen folge, das wisse keiner. »Es kann sogar auch ein klirrend kalter arabischer Winter werden, sogar eine arabische Eiszeit – alles ist möglich.«

Interview

»Mir war himmelangst«

Die 96-Jährige Ruth Winkelmann überlebte die Novemberpogrome in Berlin. Bis heute geht sie in Schulen und spricht über ihr Schicksal - und darüber, was ihr den Glauben an die Menschheit zurückgegeben hat

von Nina Schmedding  09.05.2025 Aktualisiert

Urteil

Klage von jüdischem Erben gegen Sparkasse Hagen bleibt erfolglos

Der Großvater des Klägers hatte den Angaben zufolge 1932 ein Konto bei der Sparkasse in Hagen eröffnet und darauf Geld eingezahlt. Später floh er mit seiner Ehefrau in die Schweiz

 07.05.2025

Digitale Erinnerung

Neue App zeigt Deutschland-Karte mit Nazi-Verbrechen

Von 1933 bis 1945 haben die Nationalsozialisten Menschen enteignet, missbraucht, getötet. Die Untaten auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik versammelt eine neue App. Schon zum Start gibt es eine Erweiterungs-Idee

von Christopher Beschnitt  07.05.2025

Jom Haschoa

Geboren im Versteck

Bei der Gedenkstunde in der Münchner Synagoge »Ohel Jakob« berichtete der Holocaust-Überlebende Roman Haller von Flucht und Verfolgung

von Luis Gruhler  05.05.2025

Berlin/Potsdam

Anderthalb Challot in Apartment 10b

In Berlin und Potsdam beginnt am 6. Mai das Jüdische Filmfestival. Die Auswahl ist in diesem Jahr besonders gut gelungen

von Katrin Richter  05.05.2025

Sehen!

Die gescheiterte Rache

Als Holocaust-Überlebende das Trinkwasser in mehreren deutschen Großstädten vergiften wollten

von Ayala Goldmann  04.05.2025 Aktualisiert

Nachruf

»Hej då, lieber Walter Frankenstein«

Der Berliner Zeitzeuge und Hertha-Fan starb im Alter von 100 Jahren in seiner Wahlheimat Stockholm

von Chris Meyer  04.05.2025

Essay

Das höchste Ziel

Was heißt es eigentlich, ein Mensch zu sein? Was, einer zu bleiben? Überlegungen zu einem Begriff, der das jüdische Denken in besonderer Weise prägt

von Barbara Bišický-Ehrlich  04.05.2025

Zusammenhalt

Kraft der Gemeinschaft

Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern feierte das Fest der Freiheit im Geiste von Tradition und Herzlichkeit

von Rabbiner Shmuel Aharon Brodman  03.05.2025