Nürnberg

»Platz ist genug vorhanden«

So soll die Kita einmal aussehen: ein moderner Bau mit luftigen Räumen und viel Platz zum Spielen Foto: PR

Noch existiert der neue Kindergarten der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg nur auf dem Papier, doch das wird sich bald ändern. Ende des Jahres soll der Spatenstich für das 2,7 Millionen schwere »Projekt Zukunft« erfolgen, die Inbetriebnahme 2020.

Der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg (IKG), der zweitgrößten jüdischen Gemeinde in Bayern, Jo-Achim Hamburger, ist überzeugt davon, dass für den Kindergarten und die angeschlossene Kinderkrippe im jüdischen Format auch Bedarf besteht. Er verweist darauf, dass im Einzugsgebiet rund 100 jüdische Familien mit Kindern leben und immer wieder der Wunsch nach einem jüdischen Kindergarten geäußert werde.

Zukunft »Diese Einrichtung, die unser pädagogisches Gesamtkonzept ergänzt, wird sich auch auf die Attraktivität unserer Gemeinde auswirken«, ist sich der IKG-Vorsitzende sicher. Den Kindergarten betrachtet er dabei auch als Baustein für die Zukunftssicherung der Gemeinde. Synagogen zu bauen und auf Gläubige zu warten, eröffnet seinen Worten zufolge im Gegensatz dazu keine aussichtsreichen Perspektiven.

Gemeinden ohne Kindergarten, so Hamburger, würden sich in Zukunft schwertun. In seinem Büro am Sitz der Israelitischen Kultusgemeinde im Norden Nürnbergs hängt der fertige Entwurf des Nürnberger Architekturbüros rosner.architekten. Platz für die Einrichtung, inklusive Außenbereich, ist genügend vorhanden.

Zweimal 20 Kinder sollen in Gruppen betreut werden, hinzu kommt eine Kinderkrippe im Obergeschoss mit zwölf Plätzen. Hamburger macht kein Geheimnis daraus, dass man mit dem Angebot auch Familien gewinnen will, die man auf herkömmlichem Wege nicht erreiche.

Tradition »Wir sind offen für alle, aber natürlich ist klar, dass wir hier jüdische Werte, Religion, Traditionen und Riten vermitteln. Erziehung zu Toleranz und Respekt spielt dabei eine besondere Rolle«, nennt der IKG-Vorsitzende die Rahmenbedingungen.

Der Unterrichtsbetrieb ist nach den Vorstellungen der IKG auch auf nichtjüdische Kinder zugeschnitten. Zwar gelten in der Kita die jüdischen Feiertage, aber an diesen Tagen werde Hamburgers Worten zufolge der Betrieb auch für die nichtjüdischen Kinder aufrechterhalten. Was es jetzt schon gibt: eine pädagogische Leiterin, die drei Sprachen spricht und in Israel ausgebildet wurde.

Bayern

Merz kämpft in wiedereröffneter Synagoge mit Tränen

In München ist die Synagoge an der Reichenbachstraße feierlich wiedereröffnet worden, die einst von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Der Bundeskanzler zeigte sich gerührt

von Cordula Dieckmann  15.09.2025 Aktualisiert

Sachsen-Anhalt

Erstes Konzert in Magdeburger Synagoge

Die Synagoge war im Dezember 2023 eröffnet worden

 15.09.2025

Thüringen

Jüdisches Bildungsprojekt »Tacheles mit Simson« geht erneut auf Tour

Ziel des Projektes sei es, dem Aufkommen von Antisemitismus durch Bildung vorzubeugen, sagte Projektleiter Johannes Gräser

 15.09.2025

Essen

Festival jüdischer Musik mit Igor Levit und Lahav Shani

Der Festivalname »TIKWAH« (hebräisch für »Hoffnung«) solle »ein wichtiges Signal in schwierigen Zeiten« setzen, hieß es

 15.09.2025

Berlin

Margot Friedländer Preis wird verliehen

Die mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Auszeichnung gehe an Personen, die sich für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie einsetzen

 15.09.2025

München

»In unserer Verantwortung«

Als Rachel Salamander den Verfall der Synagoge Reichenbachstraße sah, musste sie etwas unternehmen. Sie gründete einen Verein, das Haus wurde saniert, am 15. September ist nun die Eröffnung. Ein Gespräch über einen Lebenstraum, Farbenspiele und Denkmalschutz

von Katrin Richter  14.09.2025

Hamburg

»An einem Ort getrennt vereint«

In der Hansestadt soll die Bornplatzsynagoge, die in der Pogromnacht von den Nazis verwüstet wurde, wiederaufgebaut werden. Ein Gespräch mit dem Stiftungsvorsitzenden Daniel Sheffer über Architektur, Bürokratie und Räume für traditionelles und liberales Judentum

von Edgar S. Hasse  13.09.2025

Meinung

»Als Jude bin ich lieber im Krieg in der Ukraine als im Frieden in Berlin«

Andreas Tölke verbringt viel Zeit in Kyjiw und Odessa – wo man den Davidstern offen tragen kann und jüdisches Leben zum Alltag gehört. Hier schreibt er, warum Deutschland ihm fremd geworden ist

von Andreas Tölke  13.09.2025

Porträt der Woche

Das Geheimnis

Susanne Hanshold war Werbetexterin, Flugbegleiterin und denkt über Alija nach

von Gerhard Haase-Hindenberg  13.09.2025