Jewrovision 2016

Or Chadasch feat. JuJuBa gewinnt

Glückwunsch: Das Jugendzentrum Or Chadasch feat. JuJuBa aus Mannheim hat die 15. Jewrovision gewonnen. Es setzte sich mit seinem Song »We’re sending Hope to the World« mit 110 Punkten gegen die 18 anderen Jugendzentren durch. Das JuZe Chai aus Hannover (101 Punkte) kam auf den zweiten Platz, das JuZe Amichai aus Frankfurt/Main (70 Punkte) belegt Platz drei.

Der Preis für das beste Video geht an das Jugendzentrum Chasak aus Hamburg.

Im Congress Center Rosengarten war die Stimmung mehr als gut. Die 1200 Jugendlichen aus 60 jüdischen Gemeinden jubelten ihren Jugendzentren schon vor Beginn zu. »Mit eurer Spannung könnte man diesen Saal jetzt hell erleuchten«, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster zur Begrüßung.

Musik Den Mannheimern liegt Musik im Blut, das stellte nicht nur Oberbürgermeister Peter Kurz fest, sondern auch die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Mannheim, Schoschana Maitek-Drzevitzky.

Und darüber, was die kleineren Gemeinden alles organisiert hatten, darüber »werden wir platt sein«, sagte Schuster zu Beginn der Jewrovision. Aber auch auf die großen Gemeinden war der Zentralratspräsident gespannt. Er freute sich auf eine »fulminante Show im Südwesten Deutschlands«.

Die gab es dann auch: Denn die zarten Geigenklänge zu Beginn waren natürlich das Leiseste, was dieser Abend zu bieten hatte. Mit einer Pyro-Show wurde der Gesangswettbewerb, bei dem 18 JuZes aus ganz Deutschland neben einem Video aus ihrem Jugendzentrum einen Song zum Thema »Le Dor Wa Dor« präsentierten, eröffnet.

Petticoats Und heiß ging es dann auch weiter. Raps zu Peter Fox, coole Choreografien und richtig bühnenreife Stimmen. Buschige Petticoats, lässige Jeans, das kleine Schwarze – die Jugendlichen gaben alles.

Dies galt vor allem auch für den Pausen-Act Noah Levi und den Special Guest des Abends, den »Golden Boy«: Nadav Guedj, der mit 16 Jahren Israel beim Eurovision Song Contest vertrat. Schließlich hat sich die Jewrovision von dem ehrwürdigen Gesangswettbewerb inspirieren lassen. Und das nun bereits seit 15 Jahren.

Das Motto »Le Dor Wa Dor« wurde in diesem Jahr nicht nur in den Texten verarbeitet, sondern war während der ganzen Show Programm: Denn dieses Jahr führte nicht ausschließlich ein einziger Moderator durch den Abend, sondern erfahrene Jewrovision-Teilnehmer wechselten sich mit jungen Jugendlichen ab. Dabei gab es lustige Anekdoten von kleinen Bühnen und Plastikketten.

Mal sehen, was sich die Jugendlichen in 15 Jahren erzählen, wenn die Jewrovision dann kein Teenie mehr ist, sondern mitten im Leben steht – Le Dor Wa Dor.

Berufung

Schau mal, wer da hämmert

Sie reparieren, organisieren, helfen – und hören zu: Hausmeister von Gemeinden erzählen, warum ihre Arbeit als »gute Seelen« weit mehr ist als ein Job

von Christine Schmitt  21.11.2025

Mitzvah Day

Im Handumdrehen

Schon vor dem eigentlichen Tag der guten Taten halfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentralrats bei der Berliner Tafel, Lebensmittel zu prüfen

von Sören Kittel  20.11.2025

Misrachim

»Selbst vielen Juden ist unsere Kultur unbekannt«

Ihre Familien kommen aus Marokko, Libyen, Irak und Aserbaidschan. Ein Gespräch über vergessene Vertreibungsgeschichten, sefardische Synagogen und orientalische Gewürze

von Joshua Schultheis, Mascha Malburg  20.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Berlin

450 Einsatzkräfte schützen jüdische Einrichtungen

Zudem seien im laufenden Jahr zwei Millionen Euro in bauliche Sicherheitsleistungen für jüdische Einrichtungen investiert worden sowie 1,5 Millionen Euro in mobile Sicherheitsleistungen für jüdische Gemeindeeinrichtungen

 19.11.2025

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

von Christine Schmitt  16.11.2025