München

Olympia 1972, Emigration, Paul Ben-Haim

Der junge Amitzur Shapira beim Weitsprung in Tel Aviv, um 1950 Foto: privat

München

Olympia 1972, Emigration, Paul Ben-Haim

Meldungen aus der IKG

 30.06.2022 08:23 Uhr

Olympia 1972

»Zwölf Monate – Zwölf Namen | 50 Jahre Olympia-Attentat München« stehen für ein Gedenkjahr an jene, die bei dem Massaker am 5./6. September 1972 ermordet wurden. Das Jüdische Museum München erinnert im Juli mit einer Fassadeninstallation an den Leichtathletiktrainer Amitzur Shapira. Der Vater dreier Söhne und einer Tochter engagierte sich seit den Olympischen Spielen in Tokio 1964 als Trainer der israelischen Olympioniken. In München betreute er Israels größte Medaillenhoffnung Esther Shahamorov als beste Läuferin in der Geschichte des Landes. Mit Shahamorovs Qualifikation für das Halbfinale im Hürdenlauf ging für Shapira ein Lebenstraum in Erfüllung. Doch vor ihrem Wettkampf wurden er und seine Kollegen von den Terroristen überfallen. Amitzur Shapira wurde ermordet, Esther Shahamorov begleitete den Sarg ihres Trainers nach Israel. Das Jüdische Museum München präsentiert das Erinnerungsprojekt zudem auf seinem Blog und auf seinen Social-Media-Kanälen unter dem Hashtag #OlympiaAttentat72. ikg

Emigration

Am Dienstag, 5. Juli, 19 Uhr, präsentiert Katharina Bergmann ihre im Verlag De Gruyter Oldenbourg erschienene Dissertation Jüdische Emigration aus München. Entscheidungsfindung und Auswanderungswege (1933–1941), Band 13 in der von Michael Brenner und Andreas Heusler herausgegebenen Reihe »Studien zur jüdischen Geschichte und Kultur in Bayern«. Am Beispiel der vier Familien Blechner, Cahnmann, Goldschmidt und Schwager untersuchte die Historikerin die Einflussfaktoren auf den Entscheidungsprozess und wie erfolgreich beziehungsweise verzweifelnd er verlief. Die Kooperationsveranstaltung des Lehrstuhls für Jüdische Geschichte und Kultur, des Instituts für Stadtgeschichte und Erinnerungskultur am Kulturreferat der Landeshauptstadt München findet in der Rotunde des Stadtarchivs München, Winzererstraße 68, statt. Der Eintritt ist frei. Es wird um Voranmeldung (juedische.geschichte@lrz.uni-muenchen.de) gebeten. ikg

Paul Ben-Haim

Am Dienstag, 5. Juli, gibt es zum 125. Geburtstag des Komponisten Paul Ben-Haim (1897–1984) im Großen Konzertsaal der Hochschule für Musik und Theater München, Arcisstraße 12, ein Festkonzert. Dieses findet als Kooperation des Ben-Haim-Forschungszentrums mit der Bayerischen Kammerphilharmonie statt und ist dem gebürtigen Münchner Paul Frankenburger gewidmet. Ben-Haim studierte an dieser Hochschule und wurde zu einem der prägenden Komponisten Israels. Schon 1933 war er nach Palästina emigriert. Unter der Leitung von Gabriel Adorján spielt die Bayerische Kammerphilharmonie selten aufgeführte Werke Ben-Haims wie das Concerto for Strings op. 40 (1947) und Three Songs without words (1967). Als Solistinnen treten Talia Or (Sopran) und Bettina Aust (Klarinette) auf. Karten und weitere Informationen unter 089/289 27867 und unter veranstaltungen@hmtm.de. ikg

Zeitzeugen

Am Donnerstag, 7. Juli, »Tag der Quellen« genannt, lesen Schüler und Schülerinnen aus Tagebüchern, Briefen und Aufsätzen jüdischer Kinder und Jugendlicher. Das Volkstheater in der Tumblingerstraße 29 ist ab 9 Uhr den ganzen Tag geöffnet, sodass Zuhörer jederzeit an der Veranstaltung teilnehmen können. Abends um 20 Uhr geht es auf Bühne 1 weiter mit den Gästen Fanny Ben-Ami aus Tel Aviv und Claus Günther aus Hamburg. In der Reihe »Gespräche gegen das Vergessen« erzählen die beiden aus Opfer- beziehungsweise Mitläuferperspektive über ihre »Jugend im NS-Regime«. Ihr gemeinsamer Appell ist es, die Menschenrechte und die Freiheit zu wahren. Dies verfolgen auch Projekte der Arolsen Archives. Weitere Informationen unter www.muenchner-volkstheater.de. ikg

Dokumentation

»Sie sind nicht alleine!«

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hielt bei der Ratsversammlung des Zentralrats der Juden die traditionelle Gastrede

von Wolfram Weimer  30.11.2025

Meinung

Wir Jungen müssen die Gemeinden stärker mitgestalten

Jüdische Studierende sind vom wachsenden Antisemitismus besonders betroffen. Gleichzeitig sind junge Juden kaum in den Gemeindevertretungen repräsentiert. Das muss sich ändern

von Ron Dekel  30.11.2025

Gemeinden

Ratsversammlung des Zentralrats der Juden tagt in Frankfurt

Das oberste Entscheidungsgremium des jüdischen Dachverbands kommt einmal im Jahr zusammen

 01.12.2025 Aktualisiert

Porträt der Woche

Familie, Glaube, Neubeginn

Edouard Joukov stammt aus Russland und fand seinen Platz in der Ulmer Gemeinde

von Brigitte Jähnigen  28.11.2025

Doppel-Interview

»Wir teilen einen gemeinsamen Wertekanon«

Vor 60 Jahren brachte das Konzilsdokument »Nostra aetate« eine positive Wende im christlich-jüdischen Dialog. Bischof Neymeyr und Rabbiner Soussan blicken auf erreichte Meilensteine, Symbolpolitik und Unüberwindbares

von Karin Wollschläger  28.11.2025

Debatte

Neue Leitlinie zum Umgang mit NS-Raubgut für Museen und Bibliotheken

In Ausstellungshäusern, Archiven und Bibliotheken, aber auch in deutschen Haushalten finden sich unzählige im Nationalsozialismus entzogene Kulturgüter. Eine neue Handreichung soll beim Umgang damit helfen

von Anne Mertens  27.11.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 27. November bis zum 3. Dezember

 27.11.2025

Mitzvah Day

Grünes Licht

Jüdische Gemeinden und Gruppen gestalteten deutschlandweit den Tag der guten Taten

von Katrin Richter  27.11.2025

Düsseldorf

Cooler Kick

Beim Ilan Fiorentino Cup kamen im Gedenken an Spieler aus dem Kibbuz Nahal Oz Israelis, Exil-Iraner und das NRW-Landtagsteam zu einem Freundschaftsturnier zusammen

von Jan Popp-Sewing  27.11.2025