Baden-Württemberg

Sicherheit wird nach erneutem Anschlag auf Synagoge Mannheim verstärkt

Die Synagoge in Mannheim Foto: imago stock&people

»Es ist entsetzlich«, sagt Rita Althausen am Telefon. Die Mannheimer Gemeindevorsitzende hat nach dem 13. Mai und dem 14. Juli den nunmehr dritten Angriff auf das Synagogengebäude in diesem Jahr zu beklagen.

Am vergangenen Donnerstagabend bemerkten Gemeindevertreter laut einer Polizeimitteilung, dass die äußere Scheibe eines mehrfach verglasten Fensters großflächig gesprungen war. Es handelt sich um das Fenster eines Raumes an der Rückseite des Synagogengebäudes neben der Eingangstür.

SCHLAG Die Gemeindesekretärin sei, berichtet Althausen, am Donnerstag um 16 Uhr noch im Gebäude gewesen, habe jedoch keinen Schlag gehört. Der kreisrunde Einschlag im Sicherheitsglas könnte, vermutet Althausen, von einer Softair-Waffe stammen. Es gelte, die Ermittlungen abzuwarten.

Die Polizei geht derzeit von Sachbeschädigung aus. Der Schaden betrage mindestens 500 Euro. »Zur Klärung der genauen Umstände sowie der Fragen, ob eine politische Motivation zugrunde liegt und ob ein Tatzusammenhang zu den Sachbeschädigungen am 14.07.2021 und 13.05.2021 besteht, wurde unter Leitung des Staatsschutzes des Polizeipräsidiums Mannheim eine Ermittlungsgruppe eingerichtet«, heißt es.

AUSTAUSCH Neue Erkenntnisse liegen laut Christopher Weselek, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Mannheim, derzeit nicht vor. »Wir sind mit der Jüdischen Gemeinde in sehr engem Austausch«, sagt Weselek. Zu den Gottesdienstzeiten an den hohen Feiertagen werde man ständig präsent sein.

Rita Althausen betont, die Polizei sei sensibilisiert. Mit dem dritten Angriff auf ihre Gemeinde innerhalb von wenigen Monaten möchte sie sich nicht abfinden: »Es ist eigentlich nicht mehr akzeptabel.«

Der Rhein-Neckar-Zeitung sagte ein Polizeisprecher, dass die Mannheimer Synagoge grundsätzlich unter Polizeischutz stehe, nach dem jüngsten Vorfall die Überwachungsmaßnahmen aber noch einmal hochgefahren würden.

Berlin

Tage im Mai

Am Wochenende beginnt mit »Youth4Peace« ein Treffen von 80 jungen Erwachsenen aus 26 Ländern. Sie wollen über Frieden und Demokratie sprechen. Auch Gali und Yuval aus Israel sind dabei

von Katrin Richter  01.05.2025

Frankfurt

Zwischen den Generationen

2020 führten Jugendliche gemeinsam mit Überlebenden der Schoa ein »Zeitzeugentheater« auf. Nathaniel Knops Dokumentarfilm »Jetzt?« zeigt dessen Entstehung und feierte nun Premiere

von Eugen El  01.05.2025

Berlin

Für mehr Sichtbarkeit

Wenzel Michalski wird Geschäftsführer des Freundeskreises Yad Vashem. Eine Begegnung

von Christine Schmitt  30.04.2025

Hanau

Das zarte Bäumchen, fest verwurzelt

Vor 20 Jahren gründete sich die jüdische Gemeinde – zum Jubiläum wurde eine neue Torarolle eingebracht

von Emil Kermann  30.04.2025

20 Jahre Holocaust-Mahnmal

Tausende Stelen zur Erinnerung - mitten in Berlin

Selfies auf Stelen, Toben in den Gängen, Risse im Beton - aber auch andächtige Stille beim Betreten des Denkmals. Regelmäßig sorgt das Holocaust-Mahnmal für Diskussionen. Das war schon so, bevor es überhaupt stand

von Niklas Hesselmann  30.04.2025

KZ-Befreiungen

Schüler schreibt über einzige Überlebende einer jüdischen Familie

Der 18-jährige Luke Schaaf schreibt ein Buch über das Schicksal einer Jüdin aus seiner Heimatregion unter dem NS-Terrorregime. Der Schüler will zeigen, »was Hass und Hetze anrichten können«

von Stefanie Walter  29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Berlin

Bebelplatz wird wieder zum »Platz der Hamas-Geiseln«

Das Gedenkprojekt »Platz der Hamas-Geiseln« soll laut DIG die Erinnerung an die 40 in Geiselhaft getöteten Israelis und an die 59 noch verschleppten Geiseln wachhalten

 28.04.2025

Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an Warschauer Ghetto-Aufstand

Zum Abschluss der Namenslesung vor dem Jüdischen Gemeindehaus in der Berliner Fasanenstraße ist für den Abend ein Gedenken mit Totengebet und Kranzniederlegung geplant

 28.04.2025