E-Sports

Mit der Konsole ins Finale

Koordination und Geschicklichkeit: Auch an der Konsole sind sportliche Fähigkeiten gefragt. Foto: Thinkstock

Bei den Makkabi Deutschland Junior Games wird nicht nur auf dem Platz gekämpft: 16 junge Sportler, darunter 15 Jungen und ein Mädchen, ringen an der Playstation 4 ums Weiterkommen. Ihre Disziplin: »FIFA 2018« – eine Simulation, bei der Fußballerfiguren auf einem virtuellen Spielfeld bewegt werden.

»Wir haben vier Konsolen – acht von 16 Spielern können gleichzeitig spielen«, sagt Pascal Schwarz, Helfer bei Makkabi Frankfurt. »Es gibt den Champions-League- und den WM-Modus: erst die Gruppenphase, dann das Achtelfinale, das Viertelfinale, das Halbfinale und schließlich das Finale. Auch wer ausscheidet, soll vorher die Gelegenheit bekommen, viel Spielzeit zu haben.«

Mit »FIFA 2018« greift Makkabi einen Trend auf, der weltweit längst riesige Ausmaße erreicht hat. »E-Sports wird immer größer, bei anderen Spielen und Events werden Arenen gefüllt«, sagt Schwarz. So nutzt der jüdische Sportverein eine weitere Möglichkeit, Sportler anzusprechen.

Alter Schwarz, der früher bei Makkabi Fußball spielte, freut sich über die Alterszusammensetzung der E-Sportler bei den Junior Games: »Sie ist relativ breit gefächert zwischen zwölf und 18 Jahren.« Als großen Vorteil des E-Sports sieht Schwarz, dass altersbedingte Unterschiede bei Kraft und Schnelligkeit keine so große Rolle spielen wie bei anderen Sportarten. Inzwischen sei E-Sports »nicht mehr nur Trend bei den Jungen, sondern kommt auch bei den Mädchen an«.

Bei »FIFA 2018« kann jeder Teilnehmer nur einen virtuellen Fußballspieler gleichzeitig bewegen, aber zwischen verschiedenen Spielern wechseln. »Man spielt immer denjenigen, der den Ball hat«, erklärt Schwarz. Ihr Team können die jungen E-Sportler frei zusammenstellen: »Eine Halbzeit dauert sechs Minuten, ein Spiel mit Unterbrechungen 15 Minuten.« Gespielt wird in zwei Modi, in Einzel- und Paarturnieren.

Teilnehmerzahl Ursprünglich hatten die Organisatoren von Makkabi Deutschland mehr Anmeldungen junger E-Sportler erwartet. Und bei aller Begeisterung für die Spielkonsole sieht Pascal Schwarz die überschaubare Teilnehmerzahl bei »FIFA 2018« nicht nur negativ. »Ich denke, dass der Ansturm in Zukunft größer wird. Es ist aber auch gut, dass junge Leute bei traditionellen Sportarten bleiben, bei denen man sich bewegt«, sagt der ehemalige Fußballspieler der zweiten Mannschaft bei Makkabi Frankfurt.

Denn der schweißtreibende Effekt hält sich bei den E-Sports in Grenzen, auch wenn sportliche Fähigkeiten wie Koordination und Geschicklichkeit bei »FIFA 2018« eine wichtige Rolle spielen. In diesem Sinne: »Makkabi Chai«– auch an der Konsole!

www.makkabi.de/juniorgames

Porträt der Woche

Die Überlebenskünstlerin

Sarah Blumenfeld fand durch den Krebs zu ihren Wurzeln und wurde Cancer Coach

von Alicia Rust  18.05.2025

Berlin

Centrum Judaicum zeigt »Gefühlsdinge«

Die Ausstellung diskutiert wie Objekte Erinnerungen und Emotionen transportieren

 18.05.2025

Uni

Wunsch nach Gemeinschaft

Ein Workshop bei ELES greift die wenig beleuchteten Probleme jüdischer »Erstakademiker« auf

von Helmut Kuhn  18.05.2025

Pädagogik

Karin Prien gegen private Handynutzung an Grundschulen

Die Bundesbildungsministerin betont: »Wir müssen uns damit sehr schnell und sehr intensiv beschäftigten.«

 17.05.2025

Tel Aviv/Ravensburg

Ricarda Louk kämpft für das Andenken an ihre Tochter Shani

Am 7. Oktober 2023 wollte Ricarda Louks Tochter mit anderen jungen Menschen tanzen und feiern – dann kam das Massaker der Hamas. Vor einem Jahr wurde Shanis Leiche gefunden. So geht es ihrer Familie heute

 16.05.2025

Berlin

»So monströs die Verbrechen der Nazis, so gigantisch dein Wille, zu leben«

Leeor Engländer verabschiedet sich in einer berührenden Trauerrede von Margot Friedländer. Wir dokumentieren sie im Wortlaut

von Leeor Engländer  15.05.2025

Trauerfeier

Die unbeugsame Berlinerin

Nach dem Tod von Margot Friedländer trauert ganz Berlin um eine besondere Frau, die als Holocaust-Überlebende unermüdlich für Menschlichkeit eintrat. Bei ihrer Beisetzung nahmen hochrangige Gäste nun Abschied

von Sigrid Hoff  15.05.2025

Abschied

Eine letzte Verneigung

Die am 9. Mai verstorbene Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist am Donnerstag in Berlin beigesetzt worden. An der Trauerfeier nahmen neben Wegbegleitern auch die gesamte Staatsspitze teil

von Markus Geiler  15.05.2025

Berlin

Große Anteilnahme bei Beisetzung von Margot Friedländer

Knapp eine Woche nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende beigesetzt. Zu der Trauerfeier kommen viele Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft

 15.05.2025 Aktualisiert