EMG

Makkabi gewinnt Silber

Badminton-Team von Makkabi Deutschland Foto: Robert Poticha

Der Countdown zur großen Eröffnungsfeier der European Maccabi Games (EMG) in Ungarn läuft. Nur noch wenige Stunden und die jüdischen Europameisterschaften haben begonnen.

Doch schon vor dem offiziellen Beginn der EMG haben die deutschen Sportler heute bereits erste Erfolge erzielt, zum Beispiel im Tennis und im Squash.

FAVORIT Am ersten Turniertag siegten die Squash-Herren in drei von drei Spielen souverän und sind Favorit auf die Goldmedaille. Auch die Tennis-Junioren fegten ihre Gegner vom Platz. Sie erspielten sich fünf Siege im Einzelwettbewerb.

Die Basketball-Herren mussten sich indes nach einer starken zweiten Halbzeit (32:27) gegen das russische Team geschlagen geben. Die Mannschaft rund um die heutigen Top-Scorer Michael Jacobsen (25 Punkte) und Yuriy Vasylyev (11 Punkte) trifft in der nächsten Runde auf Frankreich.

Lisa Lubarov und Inna Müller gewannen unterdessen das erste Edelmetall für Makkabi Deutschland. Sie treten im Badminton in der Altersklasse Open Female an. Sie konnten sich am Ende über Silber freuen.

https://www.instagram.com/p/B0iuonSlnqh/

DELEGATIONEN Unter den erwarteten mehr als 3000 Teilnehmern aus über 40 Staaten ist die deutsche Delegation mit 300 Sportlern das größte Team. Die deutschen Makkabäer wollen ihre Medaillenerfolge verteidigen, die sie 2015 in Berlin erzielt hatten: Mit 144 Medaillen war die deutsche Delegation die mit Abstand erfolgreichste.

Die European Maccabi Games finden alle vier Jahre statt; dann versammeln sich jüdische Sportler aus Europa, Israel, Amerika und Südafrika in einer europäischen Großstadt. In Budapest dauern sie bis zum 7. August. Sie sind die bislang größten der Nachkriegsgeschichte. Geplant sind 63 Wettbewerbe in 24 Disziplinen.

Für Dienstagabend ist die offizielle Eröffnungsfeier mit dem Einmarsch der Sportler geplant. Die deutsche Fahne soll dabei Katharina Michajlova tragen. Die Maccabi-Fahne will unter anderem der älteste Teilnehmer mit sich führen: Shaul Ladany. Der 83-Jährige überlebte den Holocaust sowie das Attentat auf israelische Sportler bei den Olympischen Spielen in München 1972 durch palästinensische Terroristen.

ZEICHEN Die Teilnahme der Sportler bei den Spielen in Ungarn will Makkabi Deutschland als »ein deutliches Zeichen gegen den auch in Ungarn erstarkten Rechtspopulismus« verstanden wissen. Man habe dem Turnier nicht fern bleiben, sondern »erst recht« mit der größten Delegation anreisen wollen, hatte es im Vorfeld geheißen. »Die schiere Anwesenheit von jüdischen Sportlern ist ein Zeichen«, sagt Makkabi-Deutschland-Präsident Alon Meyer.

Für die Sportler aus Deutschland soll es in Budapest auch eine Premiere geben. Die jüdische Nationalmannschaft will erstmals in den Farben Deutschlands auflaufen. Im November 2018 war das blau-weiße Logo durch schwarz-rot-gold ersetzt »und damit eine neue Ära im Selbstverständnis der Juden in Deutschland eingeläutet« worden, so Makkabi-Chef Meyer.  ja/kna

Die Eröffnungsfeier der EMG kann im Livestream hier verfolgt werden.

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025

Jüdische Kulturtage Berlin

Broadway am Prenzlauer Berg

Vom Eröffnungskonzert bis zum Dancefloor werden Besucherrekorde erwartet

von Helmut Kuhn  13.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Hessen

Margot Friedländer erhält posthum die Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Zeitzeugin Margot Friedländer erhält posthum die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie war eine der wichtigsten Stimme in der deutschen Erinnerungskultur

 12.11.2025

Berlin

Touro University vergibt erstmals »Seid Menschen«-Stipendium

Die Touro University Berlin erinnert mit einem neu geschaffenen Stipendium an die Schoa-Überlebende Margot Friedländer

 12.11.2025

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025