Magdeburg

Magdeburg erhält 800. Stolperstein

In Magdeburg sollen 27 neue Stolpersteine verlegt werden. Foto: picture alliance/dpa

In Magdeburg werden am Donnerstag und Freitag 27 neue Stolpersteine verlegt, die an Opfer der Nationalsozialisten erinnern. Wie die Stadtverwaltung am Montag mitteilte, wird Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) am Donnerstag den 800. Stolperstein in der Stadt persönlich verlegen.

Er erinnert demnach an Wilhelm Kronmann, einen Kaufmann und Repräsentanten der Vertretung der jüdischen Gemeinde. Im Oktober 1929 gehörte er den Angaben zufolge als einziger Magdeburger zu den 276 Mitunterzeichnern einer »Erklärung deutscher Juden«, die damals in mehreren Tageszeitungen erschienen sei. Die Errichtung einer jüdischen Heimstätte in Palästina wurde darin als ein Irrweg bezeichnet, der die Emanzipationserfolge des deutschen Judentums gefährde.

Oberbürgermeisterin Borris erklärte: »Jener zu gedenken, die inmitten unserer Stadtgesellschaft mit Unrecht behandelt wurden und enormer Gewalt ausgesetzt waren, ist heute Teil unserer bürgerschaftlichen Moral in Magdeburg.«

Der Kölner Künstler Gunter Demnig setzt seit 1996 an Orten, an denen Opfer des Nationalsozialismus zuletzt gewohnt oder gewirkt haben, kleine, quadratische Betonsteine mit einer Messingplatte mit den Lebensdaten ins Straßenpflaster ein. Im Mai 2023 hat Demnig den 100.000. Stein persönlich in Nürnberg verlegt.

In Magdeburg kümmert sich die Arbeitsgruppe »Stolpersteine für Magdeburg« um die Verlegung. 2007 wurde demnach der erste Gedenkstein für den früheren Magdeburger Bürgermeister Herbert Goldschmidt (geb. 1890) verlegt, der 1943 im Konzentrationslager Riga ermordet wurde. epd 

Dialog

Freunde wie Berge

Juden und Kurden verbindet eine jahrtausendealte Freundschaft. Um ein Zeichen der Gemeinsamkeit zu senden und sich des gegenseitigen Rückhalts zu versichern, kamen sie nun auf Einladung der WerteInitiative in Berlin zusammen

von Katrin Richter  10.09.2025

Literatur

»Es wird viel gelacht bei uns«

Der Historiker Philipp Lenhard und die Schriftstellerin Dana von Suffrin über den von ihnen gegründeten Jüdischen Buchklub, vergessene Klassiker und neue Impulse

von Luis Gruhler  09.09.2025

Ausstellung

Lesen, Schreiben, Sehen, Handeln, Überleben

Im Literaturhaus München wird das Leben der amerikanischen Denkerin und Publizistin Susan Sontag gezeigt

von Ellen Presser  09.09.2025

München

Spur der heiligen Steine

Es war ein Sensationsfund: Bei Baumaßnahmen am Isarwehr wurden Überreste der früheren Hauptsynagoge entdeckt. Der Schatz wird nun vom Jüdischen Museum erforscht

von Michael Schleicher  07.09.2025

Dialog

Gemeinsam stark

Fatma Keser ist Mitbegründerin von »Pêk Koach – Jewish-Kurdish Women’s Alliance«. Der Frauenverein will jüdische und kurdische Perspektiven vermitteln

von Pascal Beck  07.09.2025

Fürth

Ruth Weiss ist gestorben

Sie engagierte sich ihr Leben lang gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Nun ist die in Franken geborene Schriftstellerin mit 101 Jahren gestorben

 05.09.2025 Aktualisiert

München

»In unserer Verantwortung«

Als Rachel Salamander den Verfall der Synagoge Reichenbachstraße sah, musste sie etwas unternehmen. Sie gründete einen Verein, das Haus wurde saniert, am 15. September ist nun die Eröffnung. Ein Gespräch über einen Lebenstraum, Farbenspiele und Denkmalschutz

von Katrin Richter  04.09.2025

Erfurt

Studiengang »Jüdische Soziale Arbeit« offiziell gestartet

Zentralratspräsident Josef Schuster: Die Einrichtung des Studiengangs ist ein starkes Zeichen für die Lebendigkeit jüdischen Lebens in Deutschland

 04.09.2025

Hannover

»Wir sind hier und wir bleiben hier«

Im September wird die Liberale Jüdische Gemeinde 30 Jahre alt. Gegründet wurde sie einst von drei Frauen. Ein Gespräch mit Geschäftsführerin Rebecca Seidler über Generationen, Sicherheit und eine große Portion Optimismus

von Katrin Richter  04.09.2025