Das Pessachfest 5785 in der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern war geprägt von intensiver Vorbereitung, einer großen Teilnehmerzahl und spürbarer gemeinschaftlicher Wärme. Bereits zwei Wochen vorher hatten die Vorbereitungen mit der gründlichen Reinigung aller Gemeindegebäude, insbesondere des Restaurants »Einstein« und der Schulkantine begonnen.
In diesem Jahr wurden 1440 festliche Lebensmittelpakete an Gemeindemitglieder verteilt sowie Einkaufsgutscheine für den koscheren Laden »Danel« ausgegeben. Eine besondere Neuerung: Jede Familie erhielt drei handgebackene Mazzen – dünn, lecker und frisch gebacken von jüdischen Studenten aus Odessa, die derzeit in Rumänien leben. Auch der symbolische Chametz-Verkauf fand statt, und das traditionelle Chametz-Verbrennen wurde am Freitagmorgen vor Pessach im Hof des Gemeindezentrums zelebriert.
An den beiden Pessach-Abenden gab es im Gemeindezentrum große Sedarim in den drei Sprachen Deutsch, Russisch und Hebräisch. Am zweiten Sederabend organisierten zudem Studierende aus Bayern einen Seder für Jugendliche. Alle Teilnehmer genossen das besondere Festessen aus dem Restaurant Einstein. Die Kinder erhielten Afikoman-Geschenke, und Miriam Braun, die Leiterin des religiösen Erziehungswesens, hatte ein festliches Programm für die jüngsten Gemeindemitglieder vorbereitet. Gemeinsam sangen wir die traditionellen Lieder der Haggada in den vertrauten Melodien – so entstand eine Atmosphäre voller Tradition und Herzlichkeit.
Pessach 5785 in der Kultusgemeinde war mehr als ein Fest – es war ein lebendiger Beweis für die Kraft von Tradition und Fürsorge für den Einzelnen.
Am Schabbat, der in diesem Jahr auf Erew Pessach fiel, begann das Morgengebet bereits um 7 Uhr, damit rechtzeitig bis 10.50 Uhr Chametz gegessen werden konnte. Zur Freude aller kamen mehr als 70 Frauen und Männer. An allen Festtagen leitete Elchanan Brodman die Gebete. Anschließend kamen die G’ttesdienstbesucher jeweils zum Kiddusch zusammen. Am achten Pessachtag versammelten sich viele Gemeindemitglieder zur emotionalen »Jiskor«-Gedenkfeier und genossen anschließend einen besonderen Kiddusch.
Während der Pessach-Woche besuchten wir gemeinsam mit Charlotte Knobloch, der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Gemeindemitglieder in Krankenhäusern. An sie geht ein herzlicher Dank, ebenso wie an den gesamten Vorstand, für ihre Fürsorge und ihr Engagement – nicht nur zu Pessach, sondern das ganze Jahr über.
Pessach 5785 in der Kultusgemeinde war mehr als ein Fest – es war ein lebendiger Beweis für die Kraft von Gemeinschaft, Tradition und Fürsorge für den Einzelnen. Mögen wir weiterhin mit Zuversicht in eine bessere Zukunft blicken, unser Erbe bewahren und Hoffnung und Glauben im Herzen tragen.