Festival

Klänge der Zuversicht

Am 4. August beginnt »Shalom-Musik.Koeln«. Foto: PR

»Das ›Urlicht‹«, schrieb der Komponist Gustav Mahler, sei »das Fragen und Ringen der Seele um Gott und um die eigene göttliche Existenz über dieses Leben hinaus«.

Mahler vertonte die Volksliedsammlung Des Knaben Wunderhorn, aus der dieses Gedicht stammt, im Laufe von zehn Jahren. Am kommenden Donnerstag (4. August) wird diese kammermusikalische Fassung neben anderen Werken beim Auftakt zum ersten Festival »Shalom-Musik.Koeln« aufgeführt.

Partnerschaft Der Opernsänger Dietrich Henschel wird dabei von der bekannten russischen Pianistin Elena Bashkirova begleitet. Bashkirova ist zudem Intendantin des Jerusalem International Chamber Music Festival.
»Zuversicht« lautet das Oberthema des siebentägigen Festivals, das jüdische Musik in den Mittelpunkt stellen will und vom »Kölner Forum für Kultur im Dialog e. V.« in Partnerschaft mit der Synagogen-Gemeinde Köln organisiert wurde.

»Wir wollen den Enthusiasmus des Festjahres ›1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‹ auf jeden Fall fortführen, und zwar mit der Synagogen-Gemeinde Köln zusammen«, erläutert Vereinsvorsitzende Claudia Hessel und fügt hinzu: »Es gibt noch so vieles zu entdecken, was die Musikgeschichte betrifft. Sehr wichtig ist es uns auch, die aktuelle Musikszene einzubinden.«

Ministerpräsident »Musik bringt Menschen zusammen und baut Brücken«, schreibt Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst in seinem Grußwort und ergänzt, dass Begegnung und Austausch umso wichtiger seien, denn: »Antijüdische Ressentiments, die oft auf Vorurteilen und Unkenntnis aufbauen, sind auch heute, mehr als 75 Jahre nach dem Holocaust, in unserer Gesellschaft präsent.«

Das Festival wird im November durch ein wissenschaftliches Symposion fortgesetzt, das danach fragt: »Was aber ist eigentlich jüdische Musik?«

Bei der Premiere des musikalischen Gipfeltreffens in Köln mit einer Bandbreite von Klezmer und Klassik, Jazz und Pop mit rund 50 Konzerten an 16 verschiedenen Spielstätten sind etwa 70 Musiker und Interpreten dabei. Unter ihnen sind Künstler wie der Trompeter Avishai Cohen und sein Quartett, die Sängerinnen Sharon Brauner und Dalia Schaechter sowie das Styrian Klezmore Orchestra, Bands und DJs aus Israel und Berlin. Außerdem wird es einen »Langen Tag der jüdischen Musik« geben.

Festivalturnus Das Finale von »Shalom-Musik.Koeln« findet am 11. August in der Synagoge mit dem Ensemble La Morra um die Cembalistin Corina Marti statt. »Für uns ist wichtig, das heutige jüdische Leben darzustellen, das viel mehr ist als synagogale Musik oder Klezmer«, sagt Zentralratsvizepräsident und Kölner Gemeindevorstandsmitglied Abraham Lehrer. »Shalom-Musik.Koeln« soll künftig alle zwei Jahre stattfinden und den Fokus auf jüdische Musik legen.

Was aber ist eigentlich jüdische Musik? Claudia Hessel plant bereits voraus: »Genau diese Frage wollen wir im November in einer wissenschaftlichen Tagung in der Synagoge stellen.« Aber jetzt geht es erst einmal darum, die Vielfalt und den Reichtum jüdischer Musik zu erleben – und noch mehr: zu hören.

Chabad

»Eine neue Offenheit«

Seit 20 Jahren ist Heike Michalak Leiterin der Jüdischen Traditionsschule. Ein Gespräch über Neugier, das Abenteuer Lernen und die Ängste der Eltern

von Christine Schmitt  05.12.2025

WIZO

Tatkraft und Humanität

Die Gala »One Night for Children« der Spendenorganisation sammelte Patenschaften für bedürftige Kinder in Israel

von Ellen Presser  05.12.2025

Porträt der Woche

Mit Fingerspitzengefühl

Hans Schulz repariert Fahrräder und spricht mit seinen Kunden auch über Israel

von Alicia Rust  05.12.2025

Ratsversammlung

»Die Gemeinden sind das Rückgrat der jüdischen Gemeinschaft«

In Frankfurt kamen 90 Delegierte aus den Landesverbänden zusammen, um aktuelle Anliegen und Sorgen zu besprechen. Gastredner war Kulturstaatsminister Wolfram Weimer

von Katrin Richter  03.12.2025

Jewish Quiz

»Fast wie bei den Samstagabend-Shows«

Am Wochenende raten in Frankfurt über 500 Jugendliche um die Wette. Dabei geht es um mehr als bloße Wissensabfrage, betonen die Organisatoren der Veranstaltung

von Helmut Kuhn  03.12.2025

Berlin

Ein Nachmittag voller Licht

Mitzwa Express lädt zum traditionellen Chanukka-Basar in die Synagoge Pestalozzistraße ein

 03.12.2025

Chemnitz

Sachsen feiert »Jahr der jüdischen Kultur«

Ein ganzes Jahr lang soll in Sachsen jüdische Geschichte und Kultur präsentiert werden. Eigens für die Eröffnung des Themenjahres wurde im Erzgebirge ein Chanukka-Leuchter gefertigt

 03.12.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 4. Dezember bis zum 10. Dezember

 03.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025