Fussball

Kicken gegen Antisemitismus

Erst seit einem halben Jahr existiert die dritte Herrenmannschaft des jüdischen Fußballvereins TuS Makkabi Berlin. Dennoch wurde sie in der laufenden Saison des untersten Spielbetriebs schon zwei Mal Opfer von antisemitischen Übergriffen.

Ende August letzten Jahres wurde das Team von aggressiven Spielern des BFC Meteor 06 während eines Matches körperlich angegriffen und antisemitisch beleidigt, im Oktober war es massiven Bedrohungen durch die Spieler des 1. FC Neukölln ausgesetzt.

solidarität Grund genug für das Freizeitteam des Vereins Türkiyemspor Berlin, als Zeichen der Solidarität ein Freundschaftsspiel gegen Antisemitismus zu organisieren. »Die Häufigkeit dieser Vorfälle zeigt eine dramatische Bedrohungslage für die TuS Makkabi-Spieler. Diese zunehmende Intensität von Übergriffen wollen wir nicht hinnehmen. Mit unserem Spiel wollen wir uns der Judenfeindlichkeit im Berliner Amateurfußball und in der gesamten Gesellschaft entgegenstellen«, berichtet Türkiyemspor-Spieler Philipp Bruckmann der Jüdischen Allgemeinen.

Er fordert, das Problem des Antisemitismus klar zu benennen: »Solche Vorfälle werden leider oftmals als normale Auseinandersetzungen auf dem Fußballplatz bagatellisiert.« Von gegnerischen Mannschaften in der gleichen Spielklasse erhielt das Makkabi-Team nach den antisemitischen Vorfällen keinerlei Reaktionen, wie der sportliche Leiter des Vereins, Claudio Offenberg, feststellt.

einzelkämpfer Solidaritätsbekundungen seien sehr selten, vielmehr stünden die anderen Vereine dem Problem gleichgültig und ignorant gegenüber. Hinzu kämen teilweise herabsetzende Sprüche oder Vorwürfe der Mitschuld an diskriminierenden Ereignissen. »Das sind allerdings die Erfahrungen, die wir schon immer gemacht haben. Letztendlich stehen wir als Einzelkämpfer da«, so Offenberg.

Grund zur Niedergeschlagenheit gab es am Sonntagnachmittag immerhin nur aus sportlichen Gründen: Das veranstaltende Türkiyemspor-Team gewann auf dem Platz der Julius-Hirsch-Sportanlage der Makkabäer mit 7:1.

Erfurt

Neue Stücke eines jüdischen Schatzes aufgetaucht

Der 1998 in Erfurt gefundene jüdische Schatz gilt als der bedeutendste archäologische Fund der vergangenen 100 Jahre im Erfurter Stadtgebiet. Nun sind bislang unbekannte Stücke aufgetaucht

von Matthias Thüsing  18.06.2025

Jubiläum

Neue musikalische Pfade

Das Jewish Chamber Orchestra Munich unter Leitung von Daniel Grossmann feiert sein 20-jähriges Bestehen

von Ellen Presser  18.06.2025

Frankfurt am Main

Jüdische Gemeinde sagt »Resonanzräume«-Festival ab

Grund ist die »die aktuelle Eskalation der Situation zwischen Israel und dem Iran«, so die Kulturabteilung

 17.06.2025

Lesung

Ein zeitgenössisches Märchen

Der niederländische Schriftsteller Leon de Winter stellte im Literaturhaus seinen neuen Roman »Stadt der Hunde« vor

von Luis Gruhler  16.06.2025

Urteil

Sicherungsverwahrung nach Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge

Der Mann hatte die Tat eingeräumt und von »Stimmen« berichtet, die ihn zu dem Brandanschlag aufgefordert hatten

von Jörg Nielsen  16.06.2025

Thüringen

Gebete im »Salon Goethe«

Rund 130 Menschen kamen zum Schabbaton der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin nach Weimar

 16.06.2025

Berlin

Unter die Haut

Der Künstler Gabriel Wolff malt, formt und tätowiert »jüdische Identität

von Alicia Rust  15.06.2025

Porträt der Woche

Zwischen den Welten

Ruth Peiser aus Berlin war Goldschmiedin, arbeitete bei einer Airline und jobbt nun in einer Boutique

von Gerhard Haase-Hindenberg  15.06.2025

Berlin

»Drastisch und unverhältnismäßig«

Die Jüdische Gemeinde erhöht die Gebühren ab September deutlich. Betroffene Eltern wehren sich mit einer Petition

von Christine Schmitt  12.06.2025