Potsdam

Jüdisches Zentrum in Planung

Man wolle »ein Zentrum für jüdisches Leben aufbauen, und ohne Religion gibt es kein jüdisches Leben«, sagte Abraham Lehrer von der ZWST (l.) auf der Pressekonferenz mit Sabine Kunst (r.) in Potsdam. Foto: Uwe Steinert

In Potsdam soll ein jüdisches Zentrum gebaut werden, dessen Kern die lang ersehnte Potsdamer Synagoge bilden wird. Wie Sabine Kunst, Brandenburgs Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Martin Gorholt, Staatssekretär für Wissenschaft, Forschung und Kultur, sowie Abraham Lehrer, Vorstandsvorsitzender der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST), in einer Pressekonferenz am Dienstagvormittag mitteilten, trage das Land dabei die Kosten des Baus, die auf etwa fünf Millionen Euro geschätzt werden.

Die Trägerschaft werde die ZWST übernehmen und dabei gleichzeitig die nötigen Diskussionen mit den in Potsdam ansässigen jüdischen Gemeinden führen. Das jüdische Zentrum soll in der Schlossstraße errichtet werden und zu zwei Dritteln für gemeindliche Tätigkeiten von allen jüdischen Gemeinden Potsdams genutzt werden können, wie Ministerin Kunst sagte.

Religion Dort werden auch Kulturveranstaltungen wie Konzerte, Ausstellungen, Lesungen sowie Schulungen stattfinden. Wie Abraham Lehrer betonte, bilde aber die Synagoge das Zentrum des Gebäudes. »Schließlich wollen wir ein Zentrum für jüdisches Leben aufbauen, und ohne Religion gibt es kein jüdisches Leben«, sagte der Vorstandsvorsitzende der ZWST.

Wann genau der Baubeginn des Vorhabens sein wird, steht noch nicht fest. Laut Lehrer sei der Wunscheinzugstermin im Herbst 2017, vorher gäbe es aber noch Gespräche mit den Gemeinden zur inneren und äußeren Gestaltung des Hauses.

Konsens Lehrer sagte ausdrücklich, dass es der große Wunsch sei, einen Konsens mit allen fünf Potsdamer jüdischen Gemeinden zu finden. Bisher hätten allerdings nur Gespräche mit der Jüdischen Gemeinde und der Synagogengemeinde stattgefunden, die dem Projekt positiv gegenüberstünden, so Lehrer.

Sowohl die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde, als auch die Jüdische Gemeinde Mitzwa e.V müssten noch überzeugt werden. Die Hochschulgemeinde »Beth Hillel« Berlin-Brandenburg halte sich aus der Diskussion um eine Synagoge heraus.

Der Streit um die Potsdamer Synagoge dreht sich schon seit Jahren im Kreis, da sich die verschiedenen jüdischen Gemeinden Potsdams nicht auf ein gemeinsames Konzept einigen können. Mit der ZWST als Träger und direkter Verhandlungspartner mit den Gemeinden erhofft sich das Land einen erfolgreichen Schritt nach vorne.

Chabad

»Eine neue Offenheit«

Seit 20 Jahren ist Heike Michalak Leiterin der Jüdischen Traditionsschule. Ein Gespräch über Neugier, das Abenteuer Lernen und die Ängste der Eltern

von Christine Schmitt  05.12.2025

WIZO

Tatkraft und Humanität

Die Gala »One Night for Children« der Spendenorganisation sammelte Patenschaften für bedürftige Kinder in Israel

von Ellen Presser  05.12.2025

Porträt der Woche

Mit Fingerspitzengefühl

Hans Schulz repariert Fahrräder und spricht mit seinen Kunden auch über Israel

von Alicia Rust  05.12.2025

Ratsversammlung

»Die Gemeinden sind das Rückgrat der jüdischen Gemeinschaft«

In Frankfurt kamen 90 Delegierte aus den Landesverbänden zusammen, um aktuelle Anliegen und Sorgen zu besprechen. Gastredner war Kulturstaatsminister Wolfram Weimer

von Katrin Richter  03.12.2025

Jewish Quiz

»Fast wie bei den Samstagabend-Shows«

Am Wochenende raten in Frankfurt über 500 Jugendliche um die Wette. Dabei geht es um mehr als bloße Wissensabfrage, betonen die Organisatoren der Veranstaltung

von Helmut Kuhn  03.12.2025

Berlin

Ein Nachmittag voller Licht

Mitzwa Express lädt zum traditionellen Chanukka-Basar in die Synagoge Pestalozzistraße ein

 03.12.2025

Chemnitz

Sachsen feiert »Jahr der jüdischen Kultur«

Ein ganzes Jahr lang soll in Sachsen jüdische Geschichte und Kultur präsentiert werden. Eigens für die Eröffnung des Themenjahres wurde im Erzgebirge ein Chanukka-Leuchter gefertigt

 03.12.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 4. Dezember bis zum 10. Dezember

 03.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025