Berlin

Jüdisches Museum blieb geschlossen

Die Gegend um die Lindenstraße im Berliner Bezirk Kreuzberg war wegen eines Bombenfundes gesperrt – auch das Jüdische Museum blieb geschlossen. Foto: dpa

Das Jüdische Museum Berlin war gut vorbereitet. »Wegen der Entschärfung einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg«, hieß es auf der Website, müsse das Haus am Freitag, den 30. November, geschlossen bleiben. Entwarnung wurde schon gegen 14.30 Uhr gegeben.

Schon am vergangenen Sonntag war die Gegend um die Lindenstraße im Berliner Bezirk Kreuzberg wegen eines Bombenfundes geräumt worden. Etwa 11.000 Menschen aus den umliegenden Häusern mussten ihre Wohnungen verlassen.

Blumengroßmarkt Am Freitag wie am vergangenen Sonntag handelte es sich jeweils um eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe der US-Army. Sie wurde bei Bauarbeiten in der Nähe des früheren Kreuzberger Blumengroßmarkts gefunden. Das Gebäude beherbergt mittlerweile die Akademie des Jüdischen Museums.

Neben der Akadamie finden derzeit umfangreiche Bauarbeiten statt. Mehrere Wohnhäuser sollen dort entstehen. Auch die »tageszeitung« (taz) errichtet auf dem Areal ein neues Redaktionsgebäude. Die »taz«, die derzeit noch in einem Gebäude in der angrenzenden Rudi-Dutschke-Straße sitzt, musste für die Dauer der Entschärfung die Produktion einstellen: Für fast zwei Stunden waren die Redakteure außer Haus.

Kreuzberg Die Bomben, die am Sonntag und am Freitag von Experten der Berliner Polizei entschärft wurden, stammen vermutlich aus einem großen Angriff vom 3. Februar 1945 auf diesen Teil Kreuzbergs, der auch südliche Friedrichstadt heißt.

Die erste Luftdivision der US-Luftwaffe hatte dort einen Bombenangriff geflogen: Etwa 2300 Brand- und Sprenbomben wurden abgeworfen, 958 Bomber, begleitet von 600 Jagdflugzeugen waren im Einsatz. Der Angriff galt etwa 300 Industriefirmen, die in der Friedrichstadt angesiedelt waren. Auch Rüstungsproduktion fand dort statt – BMW etwa stellte vor Ort Flugmotoren her. ja

Interview

»Berlin ist zu meiner Realität geworden«

Die Filmemacherin Shoshana Simons über ihre Arbeit, das Schtetl und die Jüdische Kunstschule

von Pascal Beck  11.09.2025

München

Ein Fundament der Gemeinde

Die Restaurierung der Synagoge an der Reichenbachstraße ist abgeschlossen. In den Erinnerungen der Mitglieder hat das Haus einen besonderen Platz

von Luis Gruhler  11.09.2025

Dialog

Brücken statt Brüche

Eine neue große Tagung der Denkfabrik Schalom Aleikum widmet sich der digitalen Kommunikation in Krisenzeiten

 11.09.2025

Dialog

Freunde wie Berge

Juden und Kurden verbindet eine jahrtausendealte Freundschaft. Um ein Zeichen der Gemeinsamkeit zu senden und sich des gegenseitigen Rückhalts zu versichern, kamen sie nun auf Einladung der WerteInitiative in Berlin zusammen

von Katrin Richter  10.09.2025

Literatur

»Es wird viel gelacht bei uns«

Der Historiker Philipp Lenhard und die Schriftstellerin Dana von Suffrin über den von ihnen gegründeten Jüdischen Buchklub, vergessene Klassiker und neue Impulse

von Luis Gruhler  09.09.2025

Ausstellung

Lesen, Schreiben, Sehen, Handeln, Überleben

Im Literaturhaus München wird das Leben der amerikanischen Denkerin und Publizistin Susan Sontag gezeigt

von Ellen Presser  09.09.2025

München

Spur der heiligen Steine

Es war ein Sensationsfund: Bei Baumaßnahmen am Isarwehr wurden Überreste der früheren Hauptsynagoge entdeckt. Der Schatz wird nun vom Jüdischen Museum erforscht

von Michael Schleicher  07.09.2025

Dialog

Gemeinsam stark

Fatma Keser ist Mitbegründerin von »Pêk Koach – Jewish-Kurdish Women’s Alliance«. Der Frauenverein will jüdische und kurdische Perspektiven vermitteln

von Pascal Beck  07.09.2025

Fürth

Ruth Weiss ist gestorben

Sie engagierte sich ihr Leben lang gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Nun ist die in Franken geborene Schriftstellerin mit 101 Jahren gestorben

 05.09.2025 Aktualisiert