»Fridays for Future«

JSUD verzichtet auf Plastik

Die Programmverantwortliche bei der European Union of Jewish Students, Galadriel Goldberg-Vormès

Zu den »Fridays for Future«-Demonstrationen kommen vor allem Schüler, aber auch Studenten. Dennoch ruft die Jüdische Studierendenunion Deutschland (JSUD) ihre Mitglieder nicht zu einer Teilnahme auf. »Wir haben als JSUD keine offizielle Position zu »›Fridays for Future‹«, sagt der neue JSUD-Vorsitzende Mischa Ushakov. Man könne sich als Studentenverband auch nicht an Schüler wenden und diese zur Teilnahme an einer Demonstration aufrufen. Persönlich kenne er aber einige Schüler, die sich an »Fridays for Future« beteiligen.

Einweggeschirr Generell sei der JSUD am Thema Umwelt sehr gelegen: Bei der jüngsten Versammlung während des Jugendkongresses der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) in Berlin habe sich die Jüdische Studierendenunion zum ersten Mal zum Thema Nachhaltigkeit positioniert. In einer »Policy« legten die Studenten laut Ushakov fest, bei eigenen Veranstaltungen auf Einweg-Plastik komplett zu verzichten. »Wir wollen das zu einem Thema in der jüdischen Welt machen«, sagt Studentenvertreter Ushakov. Zu Einweggeschirr aus Plastik gebe es sinnvolle Alternativen wie Bambus- oder Palmenblattgeschirr.

Auch die European Union of Jewish Students, der europäische Verband jüdischer Studenten, ruft nicht zu den »Fridays for Future«-Demos auf. Innerhalb der Organisation gebe es aber Diskussionen, ob man diese Linie in Zukunft ändern solle, sagt die Programmverantwortliche Galadriel Goldberg-Vormès. Sie selbst habe sich als Privatperson schon an Demonstrationen für den Klimaschutz beteiligt – in Brüssel, allerdings an einem Donnerstag.

Summer University  Bisher gebe es zum Thema Plastikgeschirr in ihrer Organisation keinen schriftlichen Beschluss. Doch bei der nächsten großen Veranstaltung des Studentenverbands, der Summer University im August in Spanien, solle versucht werden, auf Einweg-Plastik ganz oder teilweise zu verzichten.

Nach Angaben der »Fridays for Future«-Bewegung haben sich inzwischen mehrere Millionen Menschen an den Protest-Kundgebungen beteiligt. Allein am 15. März sind laut Veranstaltern mehr als 300.000 Menschen in Deutschland und über zwei Millionen Menschen weltweit zusammengekommen, um für Klimaschutz zu demonstrieren.

Dialog

Digital mitdenken

Schalom Aleikum widmete sich unter dem Motto »Elefant im Raum« einem wichtigen Thema

von Stefan Laurin  28.03.2024

Jugendzentren

Gemeinsam stark

Der Gastgeber Hannover ist hoch motiviert – auch Kinder aus kleineren Gemeinden reisen zur Jewrovision

von Christine Schmitt  28.03.2024

Jewrovision

»Seid ihr selbst auf der Bühne«

Jurymitglied Mateo Jasik über Vorbereitung, gelungene Auftritte und vor allem: Spaß

von Christine Schmitt  28.03.2024

Literaturhandlung

Ein Kapitel geht zu Ende

Vor 33 Jahren wurde die Literaturhandlung Berlin gegründet, um jüdisches Leben abzubilden – nun schließt sie

von Christine Schmitt  28.03.2024

Antonia Yamin

»Die eigene Meinung bilden«

Die Reporterin wird Leiterin von Taglit Germany und will mehr jungen Juden Reisen nach Israel ermöglichen. Ein Gespräch

von Mascha Malburg  28.03.2024

Hannover

Tipps von Jewrovision-Juror Mike Singer

Der 24-jährige Rapper und Sänger wurde selbst in einer Castingshow für Kinder bekannt.

 26.03.2024

Party

Wenn Dinos Hamantaschen essen

Die Jüdische Gemeinde Chabad Lubawitsch lud Geflüchtete und Familien zur großen Purimfeier in ein Hotel am Potsdamer Platz

von Katrin Richter  25.03.2024

Antisemitismus

»Limitiertes Verständnis«

Friederike Lorenz-Sinai und Marina Chernivsky über ihre Arbeit mit deutschen Hochschulen

von Martin Brandt  24.03.2024

Porträt der Woche

Die Kreative

Mona Yahia stammt aus dem Irak, spricht viele Sprachen, ist Künstlerin und Autorin

von Christine Schmitt  24.03.2024