Berlin

In Bewegung gesetzt

Die Union progressiver Juden in Deutschland (UPJ) hat die Ehrenpräsidentin der Europäischen Union Progressiver Juden, Ruth Cohen, in diesem Jahr mit dem Israel-Jacobson-Preis ausgezeichnet. »Frau Cohen hat enorme Hilfe für die Wiedergeburt des liberalen Judentums in Deutschland geleistet«, begründete Jan Mühlstein, Vorsitzender der UPJ die Ehrung. Als Präsidentin der europäischen und später der weltweiten liberalen Reformbewegung habe sich Ruth Cohen energisch für die religiöse Pluralität des Judentums in Deutschland eingesetzt, erklärte Mühlstein weiter.

Starkes Band Das bestätigte auch Zentralratsvizepräsident Dieter Graumann in seinem Grußwort und betonte, wie wichtig die religiöse Vielfalt für das deutsche Judentum sei. »Jüdischer Pluralismus und die Anerkennung religiöser Diversität sind für die gesamte jüdische Gemeinschaft lebenswichtig und ich möchte betonen, wie dankbar und glücklich ich bin über Ruth Cohens Mitwirkung und Engagement bei der Entwicklung religiöser Vielfalt inmitten des deutschen Judentums«, erklärte Graumann. Darüber hinaus sei er sehr froh über die starke und tiefe Verbindung, die sich über die Jahre zwischen Zentralrat und der Union für Progressives Judentum entwickelt hat, betonte der Vizepräsident. Daher bedauere er sehr, nicht an der Ehrung teilnehmen zu können und gratulierte Ruth Cohen aufs Herzlichste.

Prägungen Laudator William Wolff wies vor allem auf die vielen Parallelen zwischen sich selbst und Ruth Cohen hin. Beide kämen sie aus orthodoxen Elternhäusern. »Beide haben wir uns dann weiterentwickelt, um ›this great movement of ours‹ (dieser unserer fantastischen Bewegung), zu Diensten zu sein«, sagte der Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern weiter, indem er den britischen Politiker Nye Bevan zitierte. Ruth Cohen habe prägend auf diese Bewegung gewirkt. Sie verhalf ihr nicht nur »zu einer Richtung, sondern gab ihrem administrativen Zentrum eine gewisse Strenge und Effizienz, ohne die jede Bewegung sich verlieren und in der Bedeutungslosigkeit verschwinden muss.«

Die Preisverleihung fand exakt 200 Jahre nach der Einweihung des von dem jüdischen Reformer Israel Jacobson gegründeten Tempels in Seesen, am 17. Juli in der Vertretung des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Berlin statt. ja

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025

Jüdische Kulturtage Berlin

Broadway am Prenzlauer Berg

Vom Eröffnungskonzert bis zum Dancefloor werden Besucherrekorde erwartet

von Helmut Kuhn  13.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Hessen

Margot Friedländer erhält posthum die Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Zeitzeugin Margot Friedländer erhält posthum die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie war eine der wichtigsten Stimme in der deutschen Erinnerungskultur

 12.11.2025

Berlin

Touro University vergibt erstmals »Seid Menschen«-Stipendium

Die Touro University Berlin erinnert mit einem neu geschaffenen Stipendium an die Schoa-Überlebende Margot Friedländer

 12.11.2025

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025