Schalom Aleikum

Im Zeichen der Frau

Moderiert wurde die Veranstaltung von der RTL-Journalistin Liv von Boetticher (M.). Foto: Thyra Veyder-Malberg

Es ist genau vier Wochen her, dass sich das jüdisch-muslimische Dialog-Projekt »Schalom Aleikum« in Würzburg getroffen hat und sich die Teilnehmer über Fragen der Identität, des interreligiösen Miteinanders und Diskriminierungserfahrungen ausgetauscht haben. Am Donnerstagabend nun traf sich die Initiative des Zentralrats der Juden in Leipzig, um den Dialog fortzusetzen.

Diesmal stand die gut besuchte Veranstaltung im jüdischen Kulturzentrum Ariowitsch-Haus unter dem Motto »Sichtbar sein. Jüdinnen und Musliminnen im Gespräch«. Und naheliegenderweise war ein Thema an diesem Abend ganz präsent: die Landtagswahlen in Sachsen am Sonntag, die guten Umfragewerte der zu großen Teilen offen rechtsradikalen Partei AfD. Nicht zu kurz kommen sollte bei dem Treffen aber auch die Rolle, die jüdische und muslimische Frauen in der Stadtgesellschaft der ostdeutschen Stadt spielen.

CHANCEN Moderiert wurde die Veranstaltung von der RTL-Journalistin Liv von Boetticher. Die Podiums-Teilnehmerinnen erzählten, wie sie über interreligiöse Begegnungsformate denken, worin die Chancen zum Dialog liegen, welche möglichen Herausforderungen es dabei gibt und ob sie schon selbst Erfahrungen der Ausgrenzung erlebt haben.

Rebbetzin Marina Charnis etwa berichtete von negativen Reaktionen einiger Passanten, wenn sie mit ihrem Mann unterwegs ist, der äußerlich als Jude erkennbar ist. »Wie sollen wir darauf reagieren?«, fragte die Frau des Leipziger Gemeinderabbiners. »Mich beschäftigt sehr die Frage: Woher kommt diese Obsession?«, sagte denn auch etwas ratlos die Studentin Margarita Lerman als Reaktion auf die Schilderungen der Rebbetzin. Und fügte nüchtern hinzu, es sei für sie ein Vorteil, dass andere Menschen sie äußerlich nicht als Jüdin erkennen können.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Entsprechend leidenschaftlich fiel angesichts dieser Erfahrungsberichte die Forderung der muslimischen Teilnehmerin Aigerim Smagulova aus. Sie wünscht sich ein »Mit- statt Nebeneinander«. Begegnungsformate zwischen Juden und Muslimen seien »ebenso wichtig wie revolutionär«. Der erste Schritt ist gemacht.  ja

Lesen Sie mehr über die Veranstaltung in unserer Printausgabe am Donnerstag.

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025

Porträt

Am richtigen Ort

Arie Oshri ist Koch, Dragqueen und lebt in seiner Wahlheimat Berlin

von Alicia Rust  20.12.2025

Umbenennung

Yad-Vashem-Straße in Berlin: Wegner will schnelle Umsetzung

Nach der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem soll ein Straßenabschnitt im Herzen von Berlin benannt werden. Der Regierende Bürgermeister hofft auf eine schnelle Umsetzung

von Jonas Grimm  18.12.2025

Fachtagung

Ein geschützter Raum

Was passiert, wenn alte Traumata angesichts neuen Terrors wieder hochkommen? In Frankfurt tauschten sich Therapeuten, Sozialarbeiter und Schoa-Überlebende aus

von Mascha Malburg  18.12.2025

Neuerscheinung

Mit Emre und Marie Chanukka feiern

Ein Pixi-Buch erzählt von einem jüdischen Jungen, der durch religiöse Feiertage Verständnis und Offenheit lernt

von Nicole Dreyfus  18.12.2025

Zahl der Woche

1437

Funfacts & Wissenswertes

 18.12.2025

Bildungsministerkonferenz

Publizist Friedman: Leben jüdischer Kinder schlecht wie nie seit 1945

Schulen als Bildungsorte für Demokratie und Menschenrechte, gegen Hass und Antisemitismus: Der Publizist Michel Friedman sieht hier große Defizite in Deutschland

 18.12.2025

Безопасность

»Ни одно еврейское мероприятие не должно быть отменено«

После трагедии в Сиднее президент Центрального совета евреев Германии Йозеф Шустер обращается с личным посланием ко всем евреям Германии: не позволяйте отнять у вас радость Хануки

von Йозеф Шустер  18.12.2025

Meinung

Unsere Antwort ist Leben!

Chanukka ist das beharrliche Bestehen darauf, dass Mord und Terror nicht das letzte Wort haben. Ein Kommentar zum Terroranschlag von Sydney

von Jan Feldmann  18.12.2025