Dresden

Große Herausforderung

Nora Goldenbogen und Michael Hurshell Foto: Steffen Giersch

Die Jüdische Gemeinde in Dresden hat bereits Dutzende Flüchtlinge aus der Ukraine privat aufgenommen. Es werde damit gerechnet, dass sich die Zahl der Ankommenden aus den Kriegsgebieten noch wesentlich erhöht, sagte der Vorsitzende der Gemeinde, Michael Hurshell, am Montag in Dresden. Dies sei eine große Herausforderung für die Gemeinde.

Die Stadt Dresden habe ihre Unterstützung zugesagt. Er rechne in den nächsten Tagen mit Angaben zu möglichen Unterkünften, sagte Hurshell. Es gebe in den jüdischen Gemeinden sehr viele Ehen zwischen Russen und Ukrainern. Umso wichtiger sei es, sich gegenseitig zu helfen. Etwa 95 Prozent der knapp 700 jüdischen Gemeindemitglieder in Dresden kämen aus der Ukraine oder Russland. Bundesweit sei das Verhältnis ähnlich.

einheit Vor allem müsse jetzt einmal mehr die Einheit in der Gemeinde bewahrt werden, betonte die Vorsitzende des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden in Sachsen, Nora Goldenbogen. Es werde viel miteinander gesprochen. Die wichtigste Frage aller sei aber derzeit, wie geholfen werden könne.

In allen sächsischen jüdischen Gemeinden gibt es laut Goldenbogen derzeit Anfragen von Geflüchteten, oft auch über private Kontakte. In Sachsen sind derzeit rund 2400 Menschen Mitglied einer jüdischen Gemeinde.

Die Grenze des Krieges verlaufe zwischen autoritärem Regime und Demokratie, nicht zwischen Russen und Ukrainern, sagte Pawel Nedselskij als Mitglied des Vorstands der Dresdner Gemeinde. epd

Zentralrat

Schuster sieht Strukturwandel bei jüdischen Gemeinden

Aktuell sei der Zentralrat auch gefordert, über religiöse Fragen hinaus den jüdischen Gemeinden bei der Organisation ihrer Sicherheit zu helfen

 27.08.2025

Gedenken

30 neue Stolpersteine für Magdeburg

Insgesamt gebe es in der Stadt bislang mehr als 830 Stolpersteine

 26.08.2025

München

Schalom, Chawerim!

Der Religionslehrer Asaf Grünwald legt Woche für Woche in Kurzvideos den aktuellen Tora-Text für die Gemeindemitglieder aus

von Luis Gruhler  26.08.2025

Frankfurt am Main

Jüdische Gemeinde ehrt Salomon Korn und Leo Latasch

Beide haben über Jahrzehnte hinweg das jüdische Leben in der Stadt geprägt

 26.08.2025

Neuanfang

Berliner Fußballverein entdeckt seine jüdischen Wurzeln neu

Im Berliner Stadtteil Wedding spielt ein unterklassiger Amateurverein, dessen Geschichte mit einigen der bedeutendsten jüdischen Vereine der Stadt verbunden ist. Der junge Vorstand des Vereins will die eigene Geschichte jetzt aufarbeiten

von Jonas Grimm  25.08.2025

Geburtstag

Renate Aris wird 90

Die Chemnitzer Zeitzeugin prägt seit Jahrzehnten das jüdische Leben der Stadt. Sie hat noch viel vor – eine Tour auf dem »Purple Path« zum Beispiel

von Anett Böttger  25.08.2025

Interview

Unikate und Exlibris

Seit fünf Jahren arbeitet Susanne Riexinger in der Münchner Gemeindebibliothek. Ein Gespräch über Katalogisierung, Provenienz und Geschichte in Büchern

von Luis Gruhler  24.08.2025

Porträt der Woche

Queer und hörbar

Gabriella Guilfoil ist Amerikanerin, Sängerin und suchte lange nach ihrer Gemeinde

von Till Schmidt  24.08.2025

Gastronomie

Feine Küche, große Last

Warum der israelische Sternekoch Gal Ben Moshe sein Restaurant »Prism« in Berlin aufgibt

von Alicia Rust  24.08.2025