Religion

Gemeinsame Ziele

Charlotte Knobloch Foto: Marco Limberg

Am 13. März ist der 266. Papst gewählt worden. Kardinal Jorge Mario Bergoglio, der bisherige Erzbischof von Buenos Aires, ist der erste Jesuit und der erste Lateinamerikaner auf dem Stuhl Petri. Er hat sich den Namen Papst Franziskus gegeben. Er ist für seine Bescheidenheit bekannt. In einer ersten Reaktion gratulierte Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses, dem neuen Papst von Herzen zu seiner Wahl zum Oberhaupt der katholischen Kirche und damit von etwa 1,2 Milliarden Katholiken:

Glauben »Ich wünsche ihm Gesundheit, Kraft und G’ttes Segen. Ich bin sicher, dass der neue Papst welt- und gesprächsoffen ist. Zugleich wird er für die unverrückbaren Werte der Religion eintreten. Mir ist besonders wichtig, dass die vielen Gemeinsamkeiten zwischen Christen und Juden in Mittelpunkt stehen. Ich hoffe, dass es gelingt, den Menschen gerade in den westlichen Industriestaaten Glauben und Religion wieder attraktiv zu machen.

Viele haben sich abgewandt – und suchen doch weiter nach Halt und Geborgenheit in einer immer schneller und unübersichtlicher werdenden Welt. Als Religionsgemeinschaften sind wir gefordert, Hilfestellungen und Perspektiven anzubieten. Es ist die Bibel, die nach wie vor die zentralen Botschaften für ein erfülltes und glückliches Leben im menschlichen Miteinander enthält.

Gemeinsam mit dem neuen Papst wollen wir als Juden und Christen für diese Erkenntnisse eintreten und neue Begeisterung dafür wecken. Franziskus sprach von dem Weg der Liebe und der Geschwisterlichkeit, den er einschlagen wolle. Das beziehe ich ganz klar auch auf die Fortsetzung der engen und versöhnlichen, konstruktiven Zusammenarbeit zwischen der katholischen Kirche und dem Judentum. Gemeinsam können wir auf diesem Weg viel erreichen.« ikg

Mitzvah Day

Im Handumdrehen

Schon vor dem eigentlichen Tag der guten Taten halfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentralrats bei der Berliner Tafel, Lebensmittel zu prüfen

von Sören Kittel  20.11.2025

Misrachim

»Selbst vielen Juden ist unsere Kultur unbekannt«

Ihre Familien kommen aus Marokko, Libyen, Irak und Aserbaidschan. Ein Gespräch über vergessene Vertreibungsgeschichten, sefardische Synagogen und orientalische Gewürze

von Joshua Schultheis, Mascha Malburg  20.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Berlin

450 Einsatzkräfte schützen jüdische Einrichtungen

Zudem seien im laufenden Jahr zwei Millionen Euro in bauliche Sicherheitsleistungen für jüdische Einrichtungen investiert worden sowie 1,5 Millionen Euro in mobile Sicherheitsleistungen für jüdische Gemeindeeinrichtungen

 19.11.2025

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

von Christine Schmitt  16.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025