Jom Haazmaut

Geburtstagsparty in Blau-Weiß

Israels Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff Foto: Uwe Steinert

Mehr als 1000 Menschen haben am Donnerstagabend in Berlin beim Empfang der israelischen Botschaft den 70. Unabhängigkeitstag des Staates Israel gefeiert. Zu den Gästen gehörten Außenminister Heiko Maas (SPD), Justizministerin Katarina Barley (SPD) sowie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender, die von Israels Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, herzlich begrüßt wurden.

»Ich danke dem Präsidenten und seiner Frau dafür, dass sie spontan hierhergekommen sind. Das ist eine fantastische Geste gegenüber dem Staat Israel«, sagte Issacharoff. Der Botschafter bedankte sich auch bei Außenminister Maas für seinen Einsatz für die deutsch-israelischen Beziehungen und seine »kompromisslose und scharfe Position gegen Antisemitismus«.

Er erinnere sich gut daran, wie Maas vor einigen Wochen am ersten Tag von Chanukka im strömenden Regen zum Brandenburger Tor gekommen sei und das Verbrennen israelischer Flaggen einige Wochen zuvor verurteilt habe. »Die Position von null Toleranz gegenüber jeder Form von Antisemitismus bleibt heute genauso entscheidend wichtig, wie sie es schon immer war. In den vergangenen Tagen haben wir eine empörende antisemitische Attacke auf den Straßen von Berlin gesehen. Solche Angriffe können nicht toleriert werden«, unterstrich Issacharoff.

verpflichtung Maas sagte in seiner Ansprache, als Außenminister sei es ihm ein besonderes Anliegen gewesen, sehr bald nach Israel zu reisen. Es sei ihm auch eine persönliche Verpflichtung, dass Deutschland für die Existenz und die Sicherheit Israels einsteht, und »dass wir jeder Form von Antisemitismus und Rassismus entschieden entgegentreten und uns für die Achtung der Menschenrechte einsetzen – gerade hier bei uns in Deutschland gegenüber denjenigen, die schon immer hier leben, und gegenüber denen, die zu uns gekommen sind«.

Weiter sagte Maas: »Solange jüdische Schulen und Einrichtungen in Deutschland von der Polizei geschützt werden müssen, solange junge Männer auf offener Straße verprügelt werden, nur weil sie eine Kippa tragen, und solange Preise für judenfeindliche Provokationen verliehen werden, finde ich das unerträglich. Das ist beschämend für unser Land.« Damit spielte Maas auf die Verleihung des »Echo« an die Rapper Kollegah und Farid Bang an. »Für Antisemitismus in Deutschland gibt es keine Bagatellgrenzen«, stellte der Außenminister klar. »Unsere Verantwortung dafür, uns schützend vor jüdisches Leben zu stellen, endet nie.«

Moderiert wurde der Abend von der Korrespondentin des israelischen TV-Senders »Kan« in Europa, Antonia Yamin, und dem Schauspieler Amir Hilel. Die Sängerin Esther Ofarim musste wegen Krankheit absagen. Nach einem Auftritt der israelischen Musik- und Tanzgruppe »Tararam« wurde das Buffet eröffnet.

gäste Zu den Gästen des Empfangs zählten auch der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler, Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Axel Springer SE, die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Petra Pau (Die Linke), der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder, der FDP-Politiker Alexander Graf Lambsdorff, der ehemalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), der Grünen-Politiker Volker Beck, die Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer und Mark Dainow, die Präsidiumsmitglieder Küf Kaufmann und Milena Rosenzweig-Winter, Zentralratsgeschäftsführer Daniel Botmann und weitere Politiker, Botschafter, Vertreter von Bundeswehr und Polizei sowie des jüdischen Lebens in Deutschland und Berlin.

München

Knobloch lobt Merz-Rede in Synagoge

Am Montagabend wurde in München die Synagoge Reichenbachstraße wiedereröffnet. Vor Ort war auch der Bundeskanzler, der sich bei seiner Rede berührt zeigte. Von jüdischer Seite kommt nun Lob für ihn - und ein Appell

von Christopher Beschnitt  16.09.2025

Auszeichnung

Düsseldorfer Antisemitismusbeauftragter erhält Neuberger-Medaille

Seit vielen Jahren setze sich Wolfgang Rolshoven mit großer Entschlossenheit gegen Antisemitismus und für die Stärkung jüdischen Lebens in Düsseldorf ein, hieß es

 16.09.2025

Erinnerung

Eisenach verlegt weitere Stolpersteine

Der Initiator des Kunst- und Gedenkprojekts, Gunter Demnig aus Köln, die Stolpersteine selbst verlegen

 16.09.2025

Porträt der Woche

Passion für Pelze

Anita Schwarz ist Kürschnerin und verdrängte lange das Schicksal ihrer Mutter

von Alicia Rust  16.09.2025

Bayern

Merz kämpft in wiedereröffneter Synagoge mit Tränen

In München ist die Synagoge an der Reichenbachstraße feierlich wiedereröffnet worden, die einst von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Der Bundeskanzler zeigte sich gerührt

von Cordula Dieckmann  16.09.2025 Aktualisiert

Sachsen-Anhalt

Erstes Konzert in Magdeburger Synagoge

Die Synagoge war im Dezember 2023 eröffnet worden

 15.09.2025

Thüringen

Jüdisches Bildungsprojekt »Tacheles mit Simson« geht erneut auf Tour

Ziel des Projektes sei es, dem Aufkommen von Antisemitismus durch Bildung vorzubeugen, sagte Projektleiter Johannes Gräser

 15.09.2025

Essen

Festival jüdischer Musik mit Igor Levit und Lahav Shani

Der Festivalname »TIKWAH« (hebräisch für »Hoffnung«) solle »ein wichtiges Signal in schwierigen Zeiten« setzen, hieß es

 15.09.2025

Berlin

Margot Friedländer Preis wird verliehen

Die mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Auszeichnung gehe an Personen, die sich für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie einsetzen

 15.09.2025