Frankfurt/Main

Für eine bessere Welt

Am Samstagabend war es wieder einmal so weit: Die WIZO veranstaltete ihre jährliche traditionelle Frankfurter Fundraising-Gala zugunsten bedürftiger Kinder in Israel. Der Erlös des Abends geht an Kindertagesstätten, die von der WIZO Deutschland unterhalten werden. Das visionäre Ziel der Wohltätigkeitsorganisation ist eine Gesellschaftsordnung, die auf sozialer Gerechtigkeit beruht, unabhängig von Herkunft oder Religion.

Auch die Gäste der Patenschaftsgala »One Night for Children« ließen sich von diesem Engagement und den sozialen Ideen anstecken. Unter der Leitung der Präsidentin von WIZO Deutschland, Simone Graumann, boten die WIZO-Damen mit viel Liebe zum Detail ein anspruchsvolles Programm. Im angenehmen Ambiente des Hilton-Hotels wurden die Gäste mit hervorragender Küche, bestem Wein, der Musik von Chansonsängerin Shirel aus Israel, dem Stargast und iPad-Zauberkünstler Simon Pierro sowie Johnny Klinke, dem Theaterdirektor und Gründer des Tigerpalasts Frankfurt, verwöhnt. Durch den Abend führten die langjährigen WIZO-Freunde und Fernseh-Moderatoren Andrea Kiewel und Cherno Jobatey.

lampenfieber Warmherzig begrüßte Simone Graumann die Gesellschaft. Lampenfieber habe sie vor ihrer Rede gehabt. Aber sie habe den besten Lehrer gehabt, ihren Mann Dieter Graumann, den wortgewandten ehemaligen Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland. Sie klärte das Publikum über die Arbeit der WIZO auf und berichtete, dass es heute über 180 WIZO-Kindertagesstätten in Israel gibt. In diesen werden mehr als 14.500 Kinder im Alter von drei Monaten bis zu vier Jahren betreut. Die Kinder in diesen Tagesstätten kommen häufig aus schwierigen Familienverhältnissen. Für die WIZO sei es dabei aber ohne Bedeutung, welchen religiösen oder ethnischen Hintergrund sie hätten.

Die Redner des Abends, Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Salomon Korn, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, sowie Volker Beck, der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages, lobten und freuten sich über die erfolgreiche Arbeit der WIZO-Frauen in Frankfurt.

sicherheit In Israel bekomme nicht jedes Kind automatisch einen Kindergartenplatz, erklärte Simone Graumann. Dafür würden dem Staat einfach die nötigen Mittel fehlen. Da Israel sich ständig gegen seine Feinde und die Bedrohung von außen behaupten müsse, fließe viel Geld des Staates in den Verteidigungshaushalt. Jederzeit müssten die Menschen im jüdischen Staat mit Raketenangriffen rechnen und bei Alarm Schutz in einem der Sicherheitsräume suchen.

Nicht alle Kindergärten indes verfügten über einen solchen Schutzraum, in dem es genügend Platz für alle gäbe. Stolz erzählte die Präsidentin, dass die WIZO es gerade geschafft habe, in einem Kindergarten in Jerusalem den Schutzraum entsprechend zu erweitern, sodass er allen Bedürftigen Platz biete. Gerade deshalb sei die finanzielle Unterstützung durch die WIZO so wichtig.

Mit 500 Euro kann einem Kind in Israel ein Jahr lang die Unterbringung in einer Kindertagesstätte ermöglicht werden. Und diese Möglichkeit nutzten zahlreiche Gäste des Abends: Am Ende konnten die Organisatoren stolze 575 Patenschaften verzeichnen. Mazel Tov!

Bayern

Merz kämpft in wiedereröffneter Synagoge mit Tränen

In München ist die Synagoge an der Reichenbachstraße feierlich wiedereröffnet worden, die einst von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Der Bundeskanzler zeigte sich gerührt

von Cordula Dieckmann  15.09.2025 Aktualisiert

Sachsen-Anhalt

Erstes Konzert in Magdeburger Synagoge

Die Synagoge war im Dezember 2023 eröffnet worden

 15.09.2025

Thüringen

Jüdisches Bildungsprojekt »Tacheles mit Simson« geht erneut auf Tour

Ziel des Projektes sei es, dem Aufkommen von Antisemitismus durch Bildung vorzubeugen, sagte Projektleiter Johannes Gräser

 15.09.2025

Essen

Festival jüdischer Musik mit Igor Levit und Lahav Shani

Der Festivalname »TIKWAH« (hebräisch für »Hoffnung«) solle »ein wichtiges Signal in schwierigen Zeiten« setzen, hieß es

 15.09.2025

Berlin

Margot Friedländer Preis wird verliehen

Die mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Auszeichnung gehe an Personen, die sich für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie einsetzen

 15.09.2025

München

»In unserer Verantwortung«

Als Rachel Salamander den Verfall der Synagoge Reichenbachstraße sah, musste sie etwas unternehmen. Sie gründete einen Verein, das Haus wurde saniert, am 15. September ist nun die Eröffnung. Ein Gespräch über einen Lebenstraum, Farbenspiele und Denkmalschutz

von Katrin Richter  14.09.2025

Hamburg

»An einem Ort getrennt vereint«

In der Hansestadt soll die Bornplatzsynagoge, die in der Pogromnacht von den Nazis verwüstet wurde, wiederaufgebaut werden. Ein Gespräch mit dem Stiftungsvorsitzenden Daniel Sheffer über Architektur, Bürokratie und Räume für traditionelles und liberales Judentum

von Edgar S. Hasse  13.09.2025

Meinung

»Als Jude bin ich lieber im Krieg in der Ukraine als im Frieden in Berlin«

Andreas Tölke verbringt viel Zeit in Kyjiw und Odessa – wo man den Davidstern offen tragen kann und jüdisches Leben zum Alltag gehört. Hier schreibt er, warum Deutschland ihm fremd geworden ist

von Andreas Tölke  13.09.2025

Porträt der Woche

Das Geheimnis

Susanne Hanshold war Werbetexterin, Flugbegleiterin und denkt über Alija nach

von Gerhard Haase-Hindenberg  13.09.2025