Ruhr

Fünf Gemeinden zeigen sich

»Soviel Aufbruch war noch nie« haben die Veranstalter der Ruhr-Biennale ihre Tagung zu den Gemeinden und ihren neuen Synagogen im Ruhrgebiet betitelt. Der Publizist Günther B. Ginzel, Architekt Alfred Jacoby, die Historikerin Svetlana Jebrak, der Arzt Michael Rosenkranz, der evangelische Theologe Klaus Wengst und der Kantor Efraim Yehoud-Desel aus Münster sind Zeugen dieses Aufbruchs und laden vom 11. bis 13. Juni zur Tagung in das Haus Villigst nach Schwerte ein.

Einblick ins Gemeindeleben können die Besucher des Veranstaltungskomplexes zu Kulturhauptstadt Ruhr in Bochum, Dortmund, Duisburg und Gelsenkirchen bei den jeweiligen Synagogenbesichtigungen nehmen. »Gebauter Aufbruch« ist eine Ausstellung in der Evangelischen Stadtakademie Bochum überschrieben, die sich mit den neuen Synagogen in Deutschland beschäftigt. Präsentiert werden 16 jüdische Gotteshäuser, die in den vergangenen 15 Jahren in Deutschland gebaut wurden, darunter die in Bochum (2007), Duisburg (1999) und Gelsenkirchen (2007). Die Ausstellung ist bis zum 14. Juli geöffnet.

Am 27. Juni wird in Bochum der Kantor Erich Mendel geehrt. Mendel wirkte hier von 1922 bis November 1938. Auf dem nach ihm benannten Platz wird um 16 Uhr eine Stele enthüllt. Die Feierlichkeit begleitet der Dortmunder Chor Bat Kol David mit synagogalen Gesängen von Erich Mendel. Anschließend sind die Zuschauer zum Konzert in der Synagoge eingeladen.

Mit dem jüdischen Leben im Ruhrgebiet befasst sich auch ein Vortrag am 28. Juni um 19.30 Uhr in der Melanchthon-Gemeinde in Essen. Das Referat von Manfred Keller trägt den Titel »Rückkehr in die Mitte«. Die fünf jüdischen Gemeinden zwischen Duisburg und Dortmund haben etwa 8.500 Mitglieder.

Veranstaltungshinweise und Tickets gibt es unter www.ruhr2010.de oder -/tickets

Auszeichnung

Die Frau mit den Blumen

Zwei Jahre lang ging Karoline Preisler auf anti-israelische Demonstrationen, um auf das Schicksal der Geiseln aufmerksam zu machen. Jetzt erhält sie den Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden

von Michael Thaidigsmann  30.10.2025

Nachruf

Gestalter mit Weitblick

Für Jacques Marx war die Gemeindearbeit eine Lebensaufgabe. Eine persönliche Erinnerung an den langjährigen ehemaligen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen

von Michael Rubinstein  30.10.2025

Ehrung

Demokratiepreis für Graphic Novel über Schoa-Überlebende

Die Schoa-Überlebenden Emmie Arbel gewährte Zeichnerin Barbara Yelin vier Jahre lang Einblicke in ihr Leben

 30.10.2025

Interview

»Wir hatten keine Verwandten«

Erst seit einigen Jahren spricht sie über ihre jüdischen Wurzeln: Bildungsministerin Karin Prien erzählt, warum ihre Mutter davon abriet und wann sie ihre eigene Familiengeschichte erst begriff

von Julia Kilian  30.10.2025

Wittenberg

Judaistin kuratiert Bildungsort zur Schmähplastik

Die Darstellung der sogenannten »Judensau« an der Wittenberger Stadtkirche, der früheren Predigtkirche des Reformators Martin Luther (1483-1546), gehört in Deutschland zu den bekanntesten antisemitischen Darstellungen des Mittelalters

 29.10.2025

Schwielowsee

Shlomo Afanasev ist erster orthodoxer Militärrabbiner für Berlin und Brandenburg

Militärrabbiner gibt es bereits in Deutschland. Nun steigt der erste orthodoxe Rabbiner bei der Bundeswehr in Brandenburg ein

 29.10.2025

Essay

Vorsichtig nach vorn blicken?

Zwei Jahre lang fühlte sich unsere Autorin, als lebte sie in einem Vakuum. Nun fragt sie sich, wie eine Annäherung an Menschen gelingen kann, die ihr fremd geworden sind

von Shelly Meyer  26.10.2025

Stuttgart

Whisky, Workshop, Wirklichkeit

In wenigen Tagen beginnen in der baden-württembergischen Landeshauptstadt die Jüdischen Kulturwochen. Das Programm soll vor allem junge Menschen ansprechen

von Anja Bochtler  26.10.2025

Porträt

Doppeltes Zuhause

Sören Simonsohn hat Alija gemacht – ist aber nach wie vor Basketballtrainer in Berlin

von Matthias Messmer  26.10.2025