Hessen

Führungswechsel beim Landesverband der jüdischen Gemeinden

Daniel Neumann Foto: Gregor Matthias Zielke

Hessen

Führungswechsel beim Landesverband der jüdischen Gemeinden

Generationswechsel: Daniel Neumann zum neuen Chef des Landesverbandes gewählt

 11.12.2023 08:35 Uhr

Daniel Neumann ist neuer Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen. Der Rechtsanwalt aus Darmstadt löst Jacob Gutmark ab, der das Amt acht Jahre lang innehatte. Neumann wurde von der Delegiertenversammlung der Jüdischen Gemeinden des Bundeslandes einstimmig zu Gutmarks Nachfolger gewählt.

Schon zuvor war Neumann als Direktor des Verbandes tätig gewesen. Der 49-Jährige sagte, der nun vollzogene Generationswechsel sei »ein starkes Zeichen in einer herausfordernden Zeit«. Die jüdische Gemeinschaft müsse in einem Umfeld, in dem Antisemitismus und Israelhass
ständig zunähmen, selbstbewusst und engagiert für ein plurales, vitales und sichtbares jüdisches Leben in Hessen eintreten.

Laut Neumann sind dafür Sicherheit, Bildung, eine selbstbewusste jüdische Identität und ein breites Netz an politischer sowie zivilgesellschaftlicher Unterstützung erforderlich. Letztere lasse seit dem Massaker der Hamas an israelischen Zivilisten am 07. Oktober allerdings leider zu wünschen übrig.

Einziger jüdischer Staat

»Bei aller berechtigten Kritik an der israelischen Regierung und ihren Entscheidungen steht eines fest: Wir stehen ohne Wenn und Aber an der Seite Israels«, erklärte Daniel Neumann. »Nicht weil wir Juden in Deutschland Israelis sind. Und nicht weil wir unkritisch sind. Sondern weil es um das Leben und das Überleben des einzigen jüdischen Staates auf der ganzen Welt geht.«

Israel führe nicht nur einen militärischen Kampf gegen eine Terrororganisation, sondern auch einen Kampf der Ideen, sowie einen »Kampf »für unsere westlichen Werte, die nicht nur im Nahen Osten unter Beschuss stehen«. Ein dauerhafter Frieden und eine gemeinsame Zukunft
werde nur dann eine Chance haben, »wenn die islamistischen Terrororganisationen mitsamt ihren hasserfüllten, menschenverachtenden und todbringenden Ideologien überwunden werden«, so der frisch gewählte Vorsitzende.

Dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen gehören zehn Jüdische Gemeinden an, nämlich die in Wiesbaden, Offenbach, Darmstadt,
Limburg, Hanau, Bad Nauheim, Marburg, Gießen, Fulda und Kassel. Neumann will sich außerdem konsequent für den Ausbau der rabbinischen Betreuung, jüdischer Bildung, der Sicherheit für die Gemeinden sowie der Förderung jüdischer Kultur durch Kulturtage, Kulturwochen und andere Formate im Lande einsetzen.

Verlässlicher Partner

Daniel Neumann kündigte an, er setze auch in Zukunft auf die Unterstützung der Hessischen Landesregierung, die der jüdischen Gemeinschaft in Hessen stets als verlässlicher Partner zur Seite stehe.

Dem neuen Vorstand des Landesverbandes gehören Jacob Gutmark, Mark Dainow und Alfred Jacoby an. ja

KZ-Befreiungen

Schüler schreibt über einzige Überlebende einer jüdischen Familie

Der 18-jährige Luke Schaaf schreibt ein Buch über das Schicksal einer Jüdin aus seiner Heimatregion unter dem NS-Terrorregime. Der Schüler will zeigen, »was Hass und Hetze anrichten können«

von Stefanie Walter  29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Berlin

Bebelplatz wird wieder zum »Platz der Hamas-Geiseln«

Das Gedenkprojekt »Platz der Hamas-Geiseln« soll laut DIG die Erinnerung an die 40 in Geiselhaft getöteten Israelis und an die 59 noch verschleppten Geiseln wachhalten

 28.04.2025

Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an Warschauer Ghetto-Aufstand

Zum Abschluss der Namenslesung vor dem Jüdischen Gemeindehaus in der Berliner Fasanenstraße ist für den Abend ein Gedenken mit Totengebet und Kranzniederlegung geplant

 28.04.2025

Düsseldorf

Erinnerungen auf der Theaterbühne

»Blindekuh mit dem Tod« am Schauspielhaus stellt auch das Schicksal des Zeitzeugen Herbert Rubinstein vor

von Annette Kanis  27.04.2025

Hanau

Jüdische Gemeinde feiert Jubiläum

»Im Grunde genommen ist es mit das Größte und Schönste, was eine Gemeinde machen kann: eine neue Torarolle nach Hause zu bringen«, sagt Gemeinde-Geschäftsführer Oliver Dainow

 25.04.2025

Begegnung

Raum für das Unvergessene

Jede Woche treffen sich Schoa-Überlebende im Münchner »Café Zelig«, um Gemeinschaft zu finden im Schatten der Geschichte. Ein Ortsbesuch

von Katrin Diehl  23.04.2025

Interview

»Das Gedenken für Jugendliche greifbar machen«

Kurator Pascal Johanssen zur neuen Ausstellung im ehemaligen Jüdischen Waisenhaus in Pankow

von Gerhard Haase-Hindenberg  21.04.2025

Porträt der Woche

Austausch mit Gleichen

Maria Schubert ist Gemeindesekretärin in Magdeburg und tanzt gern

von Alicia Rust  18.04.2025