Oldenburg

»Ein Vertrauensbeweis für 30 Jahre Aufbauarbeit«

Die Oldenburger Gemeinde zählt heute 314 Mitglieder Foto: JG Oldenburg

Oldenburg

»Ein Vertrauensbeweis für 30 Jahre Aufbauarbeit«

Die Jüdische Gemeinde zu Oldenburg ist erstmals seit 1938 wieder Körperschaft des öffentlichen Rechts

 16.12.2020 12:59 Uhr

Die Jüdische Gemeinde zu Oldenburg ist als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt worden. Die Landesregierung verlieh nach eigenen Angaben am Dienstag der Gemeinde den verbesserten Status.

Die Gemeinde sei seit ihrer Wiedergründung vor 30 Jahren stetig gewachsen und habe eine besondere Bedeutung im öffentlichen Leben erlangt, hieß es in Hannover. Derzeit zähle die Gemeinde 314 Mitglieder.

GLEICHSTELLUNG »Wir freuen uns sehr darüber, weil es wieder eine rechtliche Gleichstellung mit den Kirchen bedeutet und auch andere Privilegien mit sich bringt, für die wir sehr dankbar sind«, sagte die Gemeindevorsitzende Elisabeth Schlesinger der Jüdischen Allgemeinen.

»Es ist ein Vertrauensbeweis der zuständigen Stellen für 30 Jahre Aufbauarbeit der Jüdischen Gemeinde«, betonte sie. Die Gemeinde habe das Ziel der Wiederzuerkennung der Körperschaftsrechte seit etwa einem Jahr verfolgt. Zuvor habe sie den Rechtsstatus eines eingetragenen Vereins gehabt.

In Niedersachsen haben auch die Jüdischen Gemeinden Hannover, Osnabrück und Braunschweig sowie die Liberale Jüdische Gemeinde Hannover Körperschaftsrechte.

Die Vorkriegsgemeinde habe bis 1938 Körperschaftsrechte gehabt, sagte Schlesinger. Die Nationalsozialisten hätten der Gemeinde diesen Status entzogen.

NEUGRÜNDUNG Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten rund 40 Juden in das Oldenburger Land zurück und gründeten 1945 ihre Gemeinde neu. 1960 löste sich die Gemeinde auf und wurde 1992 erneut gegründet.

In Niedersachsen haben auch die Jüdischen Gemeinden Hannover, Osnabrück und Braunschweig sowie die Liberale Jüdische Gemeinde Hannover Körperschaftsrechte. Alle weiteren jüdischen Gemeinden im Land sind rechtlich als eingetragene Vereine organisiert.

Die christlichen Kirchen und viele andere Glaubensgemeinschaften sind in Deutschland Körperschaften des öffentlichen Rechts. Sie dürfen ihre innere Organisation nach eigenen Grundsätzen regeln und Steuern von ihren Mitgliedern erheben.  dpa/ja

Nürnberg

Annäherung nach Streit um Menschenrechtspreis-Verleihung

Die Israelitische Kultusgemeinde hatte den diesjährigen Träger des Nürnberger Menschenrechtspreises nach Bekanntgabe des Juryvotums kritisiert. Nach Gesprächen gibt es nun offenbar eine Verständigung

 18.09.2025

Berlin

Zwölf Rabbiner blasen das Schofar

Die Jüdische Gemeinde Chabad Berlin lud zum Neujahrsempfang. Zu Gast war auch der Regierende Bürgermeister Kai Wegner

von Detlef David Kauschke  18.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  18.09.2025 Aktualisiert

Berlin

Zentralrat der Juden begeht sein 75. Jubiläum

Die Dachorganisation der jüdischen Gemeinden lud zahlreiche Gäste aus Politik und Zivilgesellschaft nach Berlin. Der Bundeskanzler hielt die Festrede

von Imanuel Marcus  17.09.2025

München

Knobloch lobt Merz-Rede in Synagoge

Am Montagabend wurde in München die Synagoge Reichenbachstraße wiedereröffnet. Vor Ort war auch der Bundeskanzler, der sich bei seiner Rede berührt zeigte. Von jüdischer Seite kommt nun Lob für ihn - und ein Appell

von Christopher Beschnitt  16.09.2025

Auszeichnung

Düsseldorfer Antisemitismusbeauftragter erhält Neuberger-Medaille

Seit vielen Jahren setze sich Wolfgang Rolshoven mit großer Entschlossenheit gegen Antisemitismus und für die Stärkung jüdischen Lebens in Düsseldorf ein, hieß es

 16.09.2025

Erinnerung

Eisenach verlegt weitere Stolpersteine

Der Initiator des Kunst- und Gedenkprojekts, Gunter Demnig aus Köln, die Stolpersteine selbst verlegen

 16.09.2025

Porträt der Woche

Passion für Pelze

Anita Schwarz ist Kürschnerin und verdrängte lange das Schicksal ihrer Mutter

von Alicia Rust  16.09.2025

Bayern

Merz kämpft in Synagoge mit Tränen

In München ist die Synagoge an der Reichenbachstraße feierlich wiedereröffnet worden, die einst von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Der Bundeskanzler zeigte sich gerührt

von Cordula Dieckmann  17.09.2025 Aktualisiert