Nachruf

Ein Leben für Israel

Waltraud Rubien (1927–2017) Foto: Ullstein

Waltraud Rubien förderte als erste deutsche Lehrerin den Schüleraustausch mit Israel, unterstützte seit 1977 gemeinsam mit ihrem Ehemann Werner die einzige Demokratie im Nahen Osten, initiierte 1992 die deutsch-israelische Begegnungsstätte in Sde Boker, dem Haus von Israels Staatsgründer David Ben Gurion, und sorgte dafür, dass der Hamburger Senat den Bau dieses »Hamburg House« mit zwei Millionen D-Mark finanzierte.

Sie gründete am 14. Mai 2008 in Hamburg die Ben-Gurion-Stiftung, war von 1990 bis 2006 Vorsitzende der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft Hamburg und danach folgerichtig deren Ehrenvorsitzende. Am 26. Dezember ist Waltraud Rubien im Alter von 90 Jahren in der Senioren-Residenz Graf-Luckner-Haus in Wedel bei Hamburg gestorben.

Bundesverdienstkreuz Waltraud Rubiens Engagement für den Aufbau intensiver deutsch-israelischer Beziehungen prägte ihr Leben, seit sie entdeckte, dass ihre Familie in Pommern vor dem NS-Regime flüchtende Juden versteckte. Sie steuerte stets dagegen, wenn es in Deutschland gegen die neue Heimat der Juden, Israel, ging. Dafür wurde Waltraud Rubien 1997 von Bundespräsident Roman Herzog das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

2010 zeichnete der Hamburger Senat sie mit der silbernen Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes aus. Seit 1999 war Waltraud Rubien Ehrenbürgerin des Negev, unter anderem, weil sie sich intensiv für das Pflanzen von Bäumen am Rand der Wüste einsetzte.

Hamburg-Haus »Mein Mann Werner und ich sind geleitet von dem Wunsch nach Gewaltlosigkeit und Frieden für jüdische Menschen und wollen gleichzeitig in Israel Ängste gegenüber Deutschland abbauen«, sagte Waltraud Rubien, die mit ihrer Familie oft finanziell für die Umsetzung ihrer Projekte sorgte. Ihr letztes Herzensprojekt, das Hamburg-Haus in Sde Boker, wächst, denn die Ben-Gurion-Stiftung baut die internationale Begegnungsstätte weiter aus.

Waltraud Rubien hinterlässt einen Sohn. Die Trauerfeier findet am 19. Januar, 13 Uhr, in der Kirche Hamburg-Blankenese statt.

Nachruf

»Du fehlst schon heute«

Peggy Parnass war Gerichtsreporterin, Journalistin und Künstlerin. Unsere Autorin Sharon Adler nimmt Abschied von ihrer langjährigen Freundin. Ein letzter Brief

von Sharon Adler  21.03.2025

Prenzlauer Berg

Veras Stein

Das neue Buch von »Welt am Sonntag«-Chefredakteur Jacques Schuster erzählt Geschichten von Menschen, die auf dem Jüdischen Friedhof in der Schönhauser Allee beerdigt sind

von Jacques Schuster  21.03.2025

Leserbriefe

»Es gibt uns, nichtjüdische Deutsche, die trauern und mitfühlen«

Nach der Sonderausgabe zum Schicksal der Familie Bibas haben uns zahlreiche Zuschriften von Lesern erreicht. Eine Auswahl

 20.03.2025

Medien

Gil Ofarims Anwälte sollen ihn »zum Geständnis geprügelt haben«

Lange hatte der Musiker zum Verleumdungs-Prozess gegen ihn geschwiegen. Jetzt erwecken seine Anwälte den Eindruck, dass Ofarim nur aus einer Not heraus gestanden hat

 20.03.2025

Jewrovision

Vereint in Vorfreude

Mehrere Hundert Jugendliche nehmen am Songcontest in Dortmund teil. Wie nutzen sie die Zeit bis Juni? Wir haben uns umgehört

von Christine Schmitt  20.03.2025

Bildung

Judentum in die Schule - Neue Online-Plattform für Lehrkräfte

Warum verkleidet man sich an Purim? Und was feiern Juden an Pessach? Ein neues Online-Angebot des Jüdischen Museums Berlin bietet Lehrern und Schülern Wissenswertes zu jüdischer Geschichte und Kultur

von Nina Schmedding  20.03.2025

Musik

Virtuose Spiellust

Der Pianist Ido Ramot gab ein Konzert in der Münchner Zaidman-Seniorenresidenz

von Vivian Rosen  18.03.2025

Thüringen

Geschichte, Gedenken, Gegenwart

80 Veranstaltungen an 16 Orten: In Gera werden die 33. Jüdisch-Israelischen Kulturtage eröffnet

von Esther Goldberg  21.03.2025 Aktualisiert

Köln/ Frankfurt

Trauer um Michael Licht

Nach schwerer Krankheit ist der ZWST-Vizepräsident im Alter von 70 Jahren verstorben

 17.03.2025