Niedersachsen

»Ein integraler Teil unserer Geschichte und Kultur«

Am Festakt nahmen unter anderem Zentralratsvize Abraham Lehrer (4. v. l.) und Gemeindevorsitzende Elisabeth Schlesinger (2. v. r.) teil. Foto: Markus Hibbeler / Universität Oldenburg

Der Studiengang »Interkulturelle Jüdische Studien« an der Universität Oldenburg besteht seit 25 Jahren. Am Sonntag würdigten Universitätsangehörige und geladene Gäste dieses Jubiläum sowie die zehnjährige Zusammenarbeit mit dem Leo-Trepp-Lehrhaus der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg.

Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, war ebenso unter den Gästen des Festakts in der Jüdischen Gemeinde wie deren 1. Vorsitzende, Elisabeth Schlesinger. Auch Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) sowie Vertreter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, des Bischöflich Münsterschen Offizialates Vechta und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Oldenburg nahmen an der Veranstaltung teil.

BEGEGNUNG »Mit unseren Aktivitäten und Lehrangeboten möchten wir zeigen, dass das Judentum ein integraler Teil der europäischen und deutschen Geschichte und Kultur ist«, sagte Andrea Strübind, Hochschullehrerin für Kirchengeschichte und Vorsitzende der Interkulturellen Jüdischen Studien.

Der Studiengang »Interkulturelle Jüdische Studien« ist zwischen Philosophie, Theologie und Geschichte ausgerichtet.

Die interreligiöse Bildung und Begegnung sei wichtig in einer Zeit, die von polarisierten Debatten geprägt sei, etwa über Migration, und in der ein gesellschaftlicher Antisemitismus wieder erstarke, betonte Strübind laut einer Pressemitteilung der Oldenburger Universität.

In seiner Festrede sagte der ehemalige Universitätspräsident Michael Daxner, der in seiner Amtszeit die Gründung der Jüdischen Studien angestoßen hatte, dass das akademische Klima an der Hochschule und der Kontakt zur Jüdischen Gemeinde in Oldenburg damals gute Voraussetzungen dafür geboten hätten. 

AUSSTELLUNG Bei einer Finissage im Oldenburger Landesmuseum stellten zudem Studenten der Universität ihren Ausstellungsbeitrag zum Leben und Wirken des Oldenburger Rabbiners Leo Trepp (1913-2010) vor, der neben weiteren Projekten in der Ausstellung »Le’Chaim! Jüdisches Leben in Oldenburg« zu sehen ist.

Der Studiengang »Interkulturelle Jüdische Studien« ist laut Universität Oldenburg interdisziplinär zwischen Philosophie, Theologie und Geschichte ausgerichtet. Seit 2011 kooperiert die Universität mit dem Leo-Trepp-Lehrhaus der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg: »Regelmäßige gemeinsame Vortragsveranstaltungen und Seminare sowie Praktika von Studierenden in der Jüdischen Gemeinde ermöglichen interreligiöse Dialoge und Begegnungen.« ja

Lesen Sie mehr dazu in der nächsten Printausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Gedenken

Neues Denkmal für jüdische Häftlinge in Gedenkstätte Ravensbrück

Etwa 20.000 Jüdinnen und Juden sind im ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück in Brandenburg inhaftiert gewesen. Die heutige Gedenkstätte hat nun ein neues Denkmal enthüllt - im Beisein von Überlebenden

von Daniel Zander  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert

Reaktionen

Zohran Mamdanis Sieg spaltet die jüdische Gemeinschaft

Während ein Drittel der New Yorker Juden den neuen Bürgermeister gewählt hat, haben andere Angst, dass dessen Antizionismus ihre Sicherheit gefährdet

 06.11.2025

Hamburg

Viel mehr als Klezmer

In der Hansestadt haben die zweiten Jüdischen Kulturtage begonnen. Bis Mitte Dezember erwartet die Besucher ein breit gefächertes Programm – inklusive einer jiddisch-hebräischen Oper

von Heike Linde-Lembke  06.11.2025

Düsseldorf

»Eine Stimme, wo andere schwiegen«

Die Gemeinde zeichnet Wolfgang Rolshoven mit der Josef-Neuberger-Medaille aus

von Stefan Laurin  06.11.2025

Berlin

Andacht für Margot Friedländer: »Du lebst weiter«

Sie war Holocaustüberlebende, Berliner Ehrenbürgerin und eine eindrucksvolle Persönlichkeit. Gestern wäre Margot Friedländer 104 Jahre alt geworden. An ihrem Grab erinnern Freunde und Bekannte an sie

von Andreas Heimann  06.11.2025

Laudatio

»Wie hält man so etwas aus?«

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hielt die Laudatio auf Karoline Preisler anlässlich der Verleihung des Paul-Spiegel-Preises in Berlin. Eine Dokumentation

von Julia Klöckner  05.11.2025

Potsdam

Abraham-Geiger-Kolleg ordiniert zwei Rabbinerinnen

In Deutschlands größter Synagoge Rykestraße in Berlin-Prenzlauer Berg werden an diesem Donnerstag zwei Rabbinerinnen ordiniert. Zu der Feier wird auch Polit-Prominenz erwartet

 05.11.2025

Berlin

Davidstern-Gemälde an East Side Gallery beschmiert

Der Tatverdächtige konnte gefasst werden. Bei der Begehung seines Wohnhauses fand die Polizei mehrere Hakenkreuze

 05.11.2025