Hannover

Ein Hauch von Orient

Im Beisein von Politikern, Rabbinern und Kirchenvertretern hat die jüdisch-bucharische Gemeinschaft am Donnerstag in Hannover ihre zentrale Synagoge für Deutschland eröffnet. In Niedersachsen gebe es inzwischen wieder 20 Synagogen, sagte Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD): »Das zeigt, wie sehr jüdisches Leben in unserem Bundesland inzwischen wieder heimisch geworden und aufgeblüht ist.«

Die Synagoge mit Platz für 200 Menschen entstand in der ehemaligen evangelischen Maria-Magdalenen-Kirche aus dem Jahr 1962, die vor vier Jahren entwidmet wurde. Sie wurde im Stil der einstigen »blauen Synagogen« des alten Orients gestaltet. Das neue jüdische Gotteshaus werde das kulturelle Leben in Niedersachsen bereichern, sagte die Ministerin.

Usbekistan Die bucharischen Juden sind seit den 90er-Jahren aus Mittelasien nach Deutschland zugewandert. Benannt sind sie nach der Stadt Buchara in Usbekistan. In Deutschland leben derzeit rund 230 bucharische Familien mit insgesamt 1200 Angehörigen. Sie folgen einem traditionellen Ritus orientalischer Prägung und werden vom Zentralrat der Juden in Deutschland unterstützt. Weltweit gibt es rund 600.000 Bucharier.

Landtagspräsident Bernd Busemann (CDU) sprach mit Blick auf die neue Synagoge von einem »großen Gewinn für ganz Niedersachsen«. Bis zum Holocaust hätten in Hannover rund 5000 Juden gelebt. Heute seien es wieder etwa 6200. Mit der bucharischen Gemeinden gibt es nunmehr neben der Jüdischen Gemeinde Hannover in der Haeckelstraße und der Liberalen Jüdischen Gemeinde, die 2009 in der früheren Gustav-Adolf-Kirche eine Synagoge eröffnet hat, drei jüdische Gemeinden in der niedersächsischen Landeshauptstadt.

Wiedergutmachung Die evangelische Regionalbischöfin Ingrid Spieckermann sagte, nach dem Zweiten Weltkrieg habe die Kirche aufgrund immenser Flüchtlingsströme die Zahl ihrer Kirchengebäude verdoppelt. Gleichzeitig seien die Synagogen zerstört und das jüdische Leben fast völlig vernichtet gewesen. »Wiedergutmachen kann man hier nichts«, betonte Spieckermann. »Es ist aber ein wichtiges Zeichen, dass zwei von bislang acht in Hannover entwidmeten Kirchen zu jüdischen Gotteshäusern wurden.«

Die bucharische Gemeinschaft hat nach eigenen Angaben einen siebenstelligen Betrag in die Synagoge investiert. Zwei Drittel davon sind Spenden sowie Zuschüsse vom Land Niedersachsen und von jüdischen Verbänden. Nach der Feier tanzten die bucharischen Juden mit ihren neuen Torarollen hinaus auf die Straße, bevor die Rollen in den Aron Hakodesch eingebracht wurden. Bereits zuvor hatte der bucharische Oberrabbiner aus Israel die letzten Buchstaben der neuen Rollen ergänzt. epd

Berlin

Chanukkia am Brandenburger Tor leuchtet ab Freitag

Zum zentralen Lichterzünden wird Bundestagspräsidentin Julia Klöckner erwartet

von Karin Wollschläger  09.12.2025

Frankfurt

Buzzer, Beats und Bonusrunden

Die Lokalmatadore des Jugendzentrums Amichai konnten das Jewish Quiz für sich entscheiden

 09.12.2025

Thüringen

Jüdische Landesgemeinde und Erfurt feiern Chanukka

Die Zeremonie markiert den Auftakt der inzwischen 17. öffentlichen Chanukka-Begehung in der Thüringer Landeshauptstadt

 08.12.2025

Berlin

Jüdisches Krankenhaus muss Insolvenz anmelden

Viele Krankenhäuser stehen unter enormem wirtschaftlichem Druck. Ein Berliner Haus mit fast 270-jähriger Geschichte musste nun Insolvenz anmelden: Das Jüdische Krankenhaus will damit einen Sanierungsprozess starten

 08.12.2025

Chabad

»Eine neue Offenheit«

Seit 20 Jahren ist Heike Michalak Leiterin der Jüdischen Traditionsschule. Ein Gespräch über Neugier, das Abenteuer Lernen und die Ängste der Eltern

von Christine Schmitt  05.12.2025

WIZO

Tatkraft und Humanität

Die Gala »One Night for Children« der Spendenorganisation sammelte Patenschaften für bedürftige Kinder in Israel

von Ellen Presser  05.12.2025

Porträt der Woche

Mit Fingerspitzengefühl

Hans Schulz repariert Fahrräder und spricht mit seinen Kunden auch über Israel

von Alicia Rust  05.12.2025

Ratsversammlung

»Die Gemeinden sind das Rückgrat der jüdischen Gemeinschaft«

In Frankfurt kamen 90 Delegierte aus den Landesverbänden zusammen, um aktuelle Anliegen und Sorgen zu besprechen. Gastredner war Kulturstaatsminister Wolfram Weimer

von Katrin Richter  03.12.2025

Jewish Quiz

»Fast wie bei den Samstagabend-Shows«

Am Wochenende raten in Frankfurt über 500 Jugendliche um die Wette. Dabei geht es um mehr als bloße Wissensabfrage, betonen die Organisatoren der Veranstaltung

von Helmut Kuhn  03.12.2025