Auszeichnung

Ehrennadel für das älteste Mitglied

GCJZ-Vorsitzender Ulrich Schürmann heftet Artur Brauner die Ehrennadel ans Revers. Foto: Uwe Steinert

Anmerkung der Redaktion (2. August 2023):

Als dieser Text von Fabian Wolff in der Jüdischen Allgemeinen erschien, glaubte die Redaktion Wolffs Auskunft, er sei Jude. Inzwischen hat sich Wolffs Behauptung als unwahr herausgestellt.

Zu Besuch bei Artur Brauner: Am Dienstagabend sucht eine kleine Delegation der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) den Filmproduzenten in seinem Haus im Grunewald auf. Ein lang geplantes Treffen. Artur Brauner wird die Ehrennadel der Gesellschaft verliehen.

Die GCJZ wurde 1949 gegründet, Brauner ist 1952 beigetreten. Damit ist er das älteste Mitglied. Die Ehrennadel bekommt er für sein Werk: »Als Produzent hat er neben Filmen, die Geld bringen mussten, auch immer solche gedreht, die sich mit der Vergangenheit und jüdischen Themen beschäftigen«, so Ulrich Schürmann, der evangelische Vorsitzende.

Drohung Insgesamt 250 Filme hat Brauner produziert, schätzt er selbst. Vor der Verleihung sitzt er mit seinen Gästen am Kaffeetisch und erzählt. Seine Firma CCC Film gründete er 1946 in Berlin. In Morituri von 1948, einem seiner ersten Filme, beschäftigte er sich mit der Schoa. Bei der Premiere in Hamburg stürmten Nazis das Kino, erinnert er sich. »Man hat mir geraten, keine Filme mehr zu machen. Aber dann hätten die ja gewonnen!«

In den 50er-Jahren konzentriert er sich auf Schlagerfilme, arbeitet aber auch mit nach Deutschland zurückgekehrten Emigranten: Mit Fritz Lang dreht er Der Tiger von Eschnapur, mit William Dieterle Herrin der Welt. Brauner verfilmt Orient-Bücher von Karl May und Stoffe vom Sohn von Edgar Wallace. »Bei Filmen ist es wie mit Kindern: manche sind schön, manche etwas hässlich.« Unter all seinen Werken ist ihm Der brave Soldat Schwejk trotzdem der liebste, weil er, wie Brauner sagt, »Kunst und Kommerz verbindet«.

Neben zahlreichen Unterhaltungsfilmen kehrte Brauner in der Tat immer wieder thematisch zur Schoa zurück – oft gegen etliche Widerstände. »Viele wollten nicht, dass diese Filme gemacht werden – dabei sind sie doch für Deutschland im Ausland eine Versicherung!« Vor allem ärgert ihn, dass Hitlerjunge Salomon 1989 nicht den Oscar bekommen hat.

Liebe Brauner ist auch heute noch gut beschäftigt – 72 Drehbücher hat er im Keller. Doch ist das Filmgeschäft viel schwieriger geworden, im Vergleich zu seinen Anfangsjahren. Schon damals war Maria Brauner an seiner Seite. Seit 1947 sind die beiden verheiratet – »über 30 Jahre«, wie Brauner scherzt. Maria ist leider nicht anwesend, sie ist beim Friseur. Für den Abend sind sie zu einem Charity-Event im Adlon eingeladen.

Brauner ist auch ein Wohltäter, zum Beispiel mit seiner gleichnamigen Stiftung, die Filmprojekte fördert, die zu Verständigung und Toleranz beitragen. Und in der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem werden 21 Filme ständig gezeigt. Das macht Brauner am meisten stolz: »Wenn wir einmal weg sind, die Filme werden bleiben.«

Chabad

»Eine neue Offenheit«

Seit 20 Jahren ist Heike Michalak Leiterin der Jüdischen Traditionsschule. Ein Gespräch über Neugier, das Abenteuer Lernen und die Ängste der Eltern

von Christine Schmitt  05.12.2025

WIZO

Tatkraft und Humanität

Die Gala »One Night for Children« der Spendenorganisation sammelte Patenschaften für bedürftige Kinder in Israel

von Ellen Presser  05.12.2025

Porträt der Woche

Mit Fingerspitzengefühl

Hans Schulz repariert Fahrräder und spricht mit seinen Kunden auch über Israel

von Alicia Rust  05.12.2025

Ratsversammlung

»Die Gemeinden sind das Rückgrat der jüdischen Gemeinschaft«

In Frankfurt kamen 90 Delegierte aus den Landesverbänden zusammen, um aktuelle Anliegen und Sorgen zu besprechen. Gastredner war Kulturstaatsminister Wolfram Weimer

von Katrin Richter  03.12.2025

Jewish Quiz

»Fast wie bei den Samstagabend-Shows«

Am Wochenende raten in Frankfurt über 500 Jugendliche um die Wette. Dabei geht es um mehr als bloße Wissensabfrage, betonen die Organisatoren der Veranstaltung

von Helmut Kuhn  03.12.2025

Berlin

Ein Nachmittag voller Licht

Mitzwa Express lädt zum traditionellen Chanukka-Basar in die Synagoge Pestalozzistraße ein

 03.12.2025

Chemnitz

Sachsen feiert »Jahr der jüdischen Kultur«

Ein ganzes Jahr lang soll in Sachsen jüdische Geschichte und Kultur präsentiert werden. Eigens für die Eröffnung des Themenjahres wurde im Erzgebirge ein Chanukka-Leuchter gefertigt

 03.12.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 4. Dezember bis zum 10. Dezember

 03.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025