Eisenach

Drei Festivals im Herbst

Trotz Corona finden die Kulturevents statt

von Esther Goldberg  18.06.2020 09:54 Uhr

Der Georgsbrunnen in der Innenstadt von Eisenach Foto: Getty Images / istock

Trotz Corona finden die Kulturevents statt

von Esther Goldberg  18.06.2020 09:54 Uhr

Keiner der drei Festival-Veranstalter in Thüringen hat infrage gestellt, ob in Zeiten von Corona die gesellschaftlich-kulturellen mehrtägigen Angebote überhaupt stattfinden können. »Manchmal sind Risiken auch Chancen«, versichert beispielsweise Achava-Intendant Martin Kranz. Per Livestream will er unter anderem die 95-jährige Sängerin Esther Bejarano aus einem Hamburger Altenheim nach Thüringen zuschalten.

Livestream Erfahrungen hat er mit dieser Form des Miteinanders bereits vor einigen Wochen gemacht, als er am 11. April, zur Befreiung des KZs Buchenwald, den Zeitzeugen Naftali Fürst aus Haifa im Livestream begrüßte.

»Wir können auf diese Weise mit Menschen ins Gespräch kommen, die nicht mehr zu uns reisen können«, sagt Kranz. Unter anderem ist auch ein Gespräch mit dem Theologen Rüdiger Glufke in Vorbereitung, dem Enkel des Leiters des »Entjudungsinstituts« in Eisenach. Die Festwoche findet vom 6. bis 13. September statt.

Neben Eisenach sind auch Arnstadt und Jena Schwerpunkte des Achava-Festivals 2020.

Die großen Musikproduktionen allerdings, die für die Weimarhalle mit 1000 Plätzen geplant waren, werden um mindestens ein Jahr verschoben. Stattdessen liegt der Schwerpunkt der Festwoche auf Bildung. Dafür wird ein mobiles Fernsehstudio konzipiert. Neben Eisenach sind auch Arnstadt und Jena Schwerpunkte des Achava-Festivals 2020.

Yiddish Summer Dass der Yiddish Summer unter der Leitung des in Berlin lebenden Amerikaners Alan Bern stattfindet, ist für Andreas Schmitges, den Manager des 20. Festivals vom 31. Juli bis zum 23. August, bereits ein riesiger Gewinn. »Wir konzipieren alles im Freien«, erklärt Schmitges.

Mit dabei sein werden neben Alan Bern der amerikanische Musiker Daniel Kahn, die Kantorin Sveta Kundish, der litauische Sänger Sasha Lurje und der US-Geiger Craig Judelman.

Wie gewohnt soll es neben den Konzerten wieder Workshops rund um die jiddische Sprache und Kultur geben. »Gerade Corona zeigt uns deutlicher als je zuvor, wie wichtig die körperliche und die soziale Dimension sind«, sagt Bern. Dabei werde man natürlich alle Vorgaben zu Abstand und Hygienevorschriften einhalten. Und ganz sicher wird es auch ein Konzept für Regenwetter geben. Ins Wasser fallen soll nichts.

Festivalleitung Das älteste jüdische Festival in Thüringen sind die jüdisch-israelischen Kulturtage, die erstmals unter dem Vorsitz von Hubert Nekula stattfinden. Das Festival vom 30. Oktober bis 15. November wird coronabedingt etwas kleiner gehalten als die Jahre zuvor. Aber in 15 Städten, unter anderem in Eisenach, werde man vor Ort sein. Unter anderem wird der Synagogalchor Leipzig in Altenburg zu Gast sein. Eingeladen ist auch das Bubale-Theater Berlin für Kinder und Jugendliche. Zudem gibt es Klezmer und den Stummfilm Stadt ohne Juden aus den 20er-Jahren.

»Auch wenn die drei Festivals in veränderter, reduzierter Form stattfinden müssen, sind wir froh, dass sie stattfinden können«, sagt Reinhard Schramm, der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, in Erfurt.

Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an Warschauer Ghetto-Aufstand

Zum Gedenken gehört eine Kranzniederlegung am Mahnmal vor dem Gemeindehaus

 26.04.2024

Sachsen

Landesbeauftragter: Jüdisches Leben auch in Sachsen gefährdet

Die Hemmschwelle, in eine Synagoge zu gehen, sei größer geworden, sagt Thomas Feist (CDU)

 25.04.2024

Köln

Auftakt des Fachbereichs Frauen der ZWST

Zu den zentralen Themen gehören Empowerment, Gleichberechtigung und Gesundheit

 25.04.2024

Pessach

Vertrauen bewahren

Das Fest des Auszugs aus Ägypten erinnert uns daran, ein Leben in Freiheit zu führen

von Charlotte Knobloch  22.04.2024

Pessach

Das ist Juden in Deutschland dieses Jahr am wichtigsten

Wir haben uns in den Gemeinden umgehört

von Christine Schmitt, Katrin Richter  22.04.2024

Bayern

Gedenkveranstaltung zur Befreiung des KZ Flossenbürg vor 79 Jahren

Vier Schoa-Überlebende nahmen teil – zum ersten Mal war auch der Steinbruch für die Öffentlichkeit begehbar

 21.04.2024

DIG

Interesse an Israel

Lasse Schauder über gesellschaftliches Engagement, neue Mitglieder und die documenta 15

von Ralf Balke  21.04.2024

Friedrichshain-Kreuzberg

Antisemitische Slogans in israelischem Restaurant

In einen Tisch im »DoDa«-Deli wurde »Fuck Israel« und »Free Gaza« eingeritzt

 19.04.2024

Pessach

Auf die Freiheit!

Wir werden uns nicht verkriechen. Wir wollen uns nicht verstecken. Wir sind stolze Juden. Ein Leitartikel zu Pessach von Zentralratspräsident Josef Schuster

von Josef Schuster  19.04.2024