Schalom Aleikum

Digitaler Dialog

Gäste der »Open End«-Jahresveranstaltung bei der Ausstellungspräsentation
Gäste der »Open End«-Jahresveranstaltung bei der Ausstellungspräsentation Foto: © Gregor Zielke

Ist Tikkun Olam der Name eines israelischen Festtagsgerichts? Was ist auf den Kassetten des Pädagogen Mansur Seddiqzai zu hören, und wie hoch ist das Durchschnittsalter bei Juden und Muslimen?

Wer bei der ersten Frage mit Ja geantwortet hat, für den lohnt sich vielleicht das Quiz der Online-Ausstellung »Open End« des jüdisch-muslimischen Dialogprojekts »Schalom Aleikum«. Aber auch für alle anderen, die richtigerweise mit Reparatur der Welt geantwortet haben, empfiehlt sich der Klick.

Austausch Denn in der Ausstellung werden Themen aus den vergangenen zweieinhalb Jahren des Dialogprojekts des Zentralrats der Juden noch einmal zusammengefasst und für alle greifbar gemacht.

In acht digitalen Ausstellungsräumen wird neben den Anfängen des Projekts – 2019 hatte der Zentralrat der Juden die Idee, Juden und Muslime jenseits der Funktionärsebene in einen direkten, offenen und empathischen Austausch zu bringen – über die Gesichter von allen denen, die bislang an den vielen Workshops und auch an den Publikationen mitgewirkt haben, bis hin zu persönlichen Geschichten die Vielfalt des Dialogprojekts gezeigt.

Und so erfährt man, dass sich auf den Kassetten von Seddiqzai mitnichten Mixtapes verbergen, sondern die Tonbänder, mit denen der junge Mann sich den Wunsch erfüllen wollte, den Koran auswendig zu lernen. Und dass Jüdinnen und Juden durchschnittlich etwa Ende 40 sind. Musliminnen und Muslime 39,4 Jahre alt.

instagram »Ein interaktives, modern gestaltetes Angebot ›für Kopf und Herz‹! Das Ziel ist glasklar: Stärkung des Dialogs sowie Prävention von Antisemitismus. So gesehen, ist ›Open End‹ ein weiteres innovatives ›Mitglied‹ der ›Schalom Aleikum‹-Familie«, sagt Dmitrij Belkin, Projektleiter von Schalom Aleikum. Der Zentralrat der Juden sei eben »kein Museum, welches seine Inhalte historisiert. Deshalb wird ›Open End‹ sein gesellschaftliches und politisches Leben weiter führen – direkt am Puls der Zeit«.

Dazu gehört auch, dass die Inhalte nicht nur abzulesen sind, sondern auch bei Instagram und mit Videos vermittelt werden. So wie das Kunstwerk der Künstlergruppe »Die Sandartisten«, das mit einem Song der iranisch-israelischen Band Sistanagila unterlegt ist. Was zu Beginn wie ein großer Sandkasten wirkt, wird in fast fünf Minuten zu einer Reise durch das jüdische und muslimische Berlin.

Und am offenen Ende stehen dann Eindrücke wie die der 20-jährigen Leah L. aus Frankfurt, die ins virtuelle Gästebuch schrieb, dass sie durch einen Workshop bei Schalom Aleikum in »unbekannte Perspektiven eintauchen« und »viele Gemeinsamkeiten entdecken« konnte. Ein schönes Ende mit neuem Anfang.

Immobilie

Das jüdische Monbijou

Deutschlands derzeit teuerste Villa auf dem Markt steht auf Schwanenwerder und soll 80 Millionen Euro kosten. Hinter dem Anwesen verbirgt sich eine wechselvolle Geschichte

von Ralf Balke  22.12.2025

Erfurt

Die Menschen halfen einander

Pepi Ritzmann über ihre Kindheit in der Gemeinde, ihre Familie und Antisemitismus. Ein Besuch vor Ort

von Blanka Weber  22.12.2025

Geburtstag

Holocaust-Überlebender Leon Weintraub wird 100 Jahre alt

Dem NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau entkam Leon Weintraub durch eine Augenblicks-Entscheidung. Heute warnt er als Zeitzeuge in Schulklassen vor Rechtsextremismus. Am 1. Januar feiert er seinen 100. Geburtstag

von Norbert Demuth  22.12.2025

Didaktik

Etwas weniger einseitig

Das Israel-Bild in deutschen Schulbüchern hat sich seit 2015 leicht verbessert. Doch der 7. Oktober bringt neue Herausforderungen

von Geneviève Hesse  22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025

Porträt

Am richtigen Ort

Arie Oshri ist Koch, Dragqueen und lebt in seiner Wahlheimat Berlin

von Alicia Rust  20.12.2025

Umbenennung

Yad-Vashem-Straße in Berlin: Wegner will schnelle Umsetzung

Nach der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem soll ein Straßenabschnitt im Herzen von Berlin benannt werden. Der Regierende Bürgermeister hofft auf eine schnelle Umsetzung

von Jonas Grimm  18.12.2025