Würzburg

Den Austausch verstärken

»Der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft müssen wir entgegenwirken«: Zentralratspräsident Josef Schuster (2.v.l.) Foto: PR

Über Fragen der Identität, des interreligiösen Miteinanders und Diskriminierungserfahrungen haben am Donnerstagabend jüdische, muslimische und christliche Familien im jüdischen Gemeindezentrum »Shalom Europa« in Würzburg debattiert. Eingeladen hatte der Zentralrat der Juden in Deutschland. Bei ihrem rund zweistündigen Gespräch stellten die Teilnehmer viele Gemeinsamkeiten fest.

In der Unterhaltung zwischen dem Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, Michél Schnabel vom Verein »Selam Mainfranken« und Pfarrerin Angelika Wagner von der David-Schuster-Realschule ging es vor allem um den Umgang mit Vorurteilen in Schulen sowie um die familiäre und gesellschaftliche Verantwortung, Ausgrenzung und Diskriminierung zu bekämpfen.

Josef Schuster betonte das gute Miteinander der Religionen in Würzburg, räumte aber ein, dass es auch in Unterfranken Probleme und Vorurteile gebe.

Schuster betonte einerseits das gute Miteinander der Religionen in Würzburg. Andererseits räumte er ein, dass es auch in Unterfranken Probleme und Vorurteile gebe. »Wir müssen den Austausch verstärken, um Antisemitismus und andere Diskriminierungsformen abzubauen«, forderte der Zentralratspräsident. »Der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft müssen wir entgegenwirken. Ich bin froh über diese intergenerationelle Begegnung jüdischer, muslimischer und christlicher Familien.«

Kinder-Trialog Nach der thematischen Einführung diskutierten zwölfjährige Kinder aus drei Familien über das Thema Vorurteile. Sie stellten vor allem fest, dass ein respektvolles Miteinander selbstverständlich sein sollte.

Das nächste Treffen findet Ende August in Leipzig statt.

Die Veranstaltung, die von Ilanit Spinner vom Bayrischen Rundfunk moderiert wurde, fand im Rahmen des neuen Projekts des Zentralrats der Juden in Deutschland »Schalom Aleikum. Jüdisch-muslimischer Dialog« statt. Das Projekt wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, gefördert.

Bei der Auftaktveranstaltung im Juli in Berlin hatten sich jüdische und muslimische Jungunternehmer getroffen. Die nächste Dialogplattform wird am 29. August in Leipzig mit jüdischen und muslimischen Frauen stattfinden.

Lesen Sie mehr in der kommenden Ausgabe am Donnerstag.

München

Politische Debatte

Zur bevorstehenden Landtagswahl lud die Israelitische Kultusgemeinde führende Vertreter der demokratischen Parteien ein

von Andrea Kästle  23.09.2023

Einblicke

Pausen? Kaum möglich

Rebbetzins haben während der Feiertage viel zu tun – in der Familie und in der Gemeinde

von Christine Schmitt  23.09.2023

Auszeichnung

Verdienstkreuz am Bande für Ernst Grube

Schon vor der Verleihungszeremonie wurde Grube gratuliert

 22.09.2023

leer

Der Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg ist nun Ehrenbürger von Leer

Nachdem er als jüdisches Kind vertrieben wurde, überlebte er die Lager Auschwitz, Mittelbau-Dora und Bergen-Belsen. Jetzt ehrte Leer den 98-Jährigen als regen Mahner der Geschichte

von Karen Miether, Wolfgang Stelljes  22.09.2023

Berlin

Open-Air-Synagoge zu Jom Kippur

Der Grund: Die Gemeinde ist stark gewachsen

 22.09.2023

Moses-Mendelssohn-Zentrum

Neues Netzwerk-Portal »Jüdische Geschichte online« gestartet

Das Fach-Portal ermöglicht eine komfortable und übergreifende Recherche

 21.09.2023

Invictus Games

General trifft Fallschirmjäger

Kurz vor Abschluss der Wettkämpfe fand ein besonderes Training statt

von Annette Kanis  21.09.2023

Interview

»Es hat mich enorm berührt«

Ingo Gerhartz über die Invictus Games

von Annette Kanis  21.09.2023

Jubiläum

Ein Fest für Frankfurt

Prominente Ehrengäste, eine musikalische Zeitreise und Appelle gegen rechts: Vor 75 Jahren entstand die Jüdische Gemeinde der Stadt neu. Nun wurde gefeiert

von Laura Vollmers  21.09.2023