Berlin

Chronistin der Gemeinde

Helga Simon sel. A. Foto: Marco Limberg

Helga Simon ist tot. Die Fotografin, die auch als »älteste Fotografin der Hauptstadt« galt, ist mit 92 Jahren in Berlin gestorben. Am 4. März wäre sie 93 Jahre alt geworden.

Bis ins hohe Alter war die Hausfotografin der Jüdischen Gemeinde zu Berlin unterwegs und fotografierte das Berliner Gemeindeleben – von Siddurfeiern, Einschulungen, Geburtstagen über Synagogeneinweihungen, Hochzeiten und Empfänge bis hin zu Gedenkveranstaltungen.

ZEITZEUGIN Außer ihrer Kamera hatte sie auch immer eine Leiter dabei, denn Helga Simon war gerade einmal knapp 1,40 Meter groß – was ihrem Durchsetzungsvermögen jedoch keinen Abbruch tat. Wenn sie einen Raum betrat, war es immer auch der Auftritt einer großen Persönlichkeit, denn Helga Simon ist eine Zeitzeugin der Entwicklung der Berliner Gemeinde. Dort galt sie als Institution.

Auch auf der politischen Bühne Berlins war sie stets mit ihrer Kamera dabei. »Wenn die ganze Presse herausgebeten wurde, durfte ich noch bleiben«, sagte die 92-Jährige einmal im Interview mit der Jüdischen Allgemeinen.  

In den ersten Jahren ihres Schaffens hatte sie etliche Aufnahmen des damaligen Gemeindevorsitzenden Heinz Galinski sowie des Showmasters Hans Rosenthal gemacht.

In den ersten Jahren ihres Schaffens hatte sie etliche Aufnahmen des damaligen Gemeindevorsitzenden Heinz Galinski sowie des Showmasters Hans Rosenthal gemacht. »Ich kann viel erzählen«, sagt sie über ihr Leben. Das größte Glück, das sie erlebt habe, sei die Begegnung mit Heinz Galinski gewesen. »Er hat die wichtigste Rolle in meinem Leben gespielt.« Wie ein Vater habe er sich um sie, die die Verfolgung durch die Nazis mithilfe von Verwandten überlebt und beide Eltern verloren hatte, gekümmert.

Am 16. Februar wird Helga Simon auf dem Jüdischen Friedhof Heerstraße beerdigt. ja

Lesen Sie mehr dazu in unserer Printausgabe.

München

Knobloch lobt Merz-Rede in Synagoge

Am Montagabend wurde in München die Synagoge Reichenbachstraße wiedereröffnet. Vor Ort war auch der Bundeskanzler, der sich bei seiner Rede berührt zeigte. Von jüdischer Seite kommt nun Lob für ihn - und ein Appell

von Christopher Beschnitt  16.09.2025

Auszeichnung

Düsseldorfer Antisemitismusbeauftragter erhält Neuberger-Medaille

Seit vielen Jahren setze sich Wolfgang Rolshoven mit großer Entschlossenheit gegen Antisemitismus und für die Stärkung jüdischen Lebens in Düsseldorf ein, hieß es

 16.09.2025

Erinnerung

Eisenach verlegt weitere Stolpersteine

Der Initiator des Kunst- und Gedenkprojekts, Gunter Demnig aus Köln, die Stolpersteine selbst verlegen

 16.09.2025

Porträt der Woche

Passion für Pelze

Anita Schwarz ist Kürschnerin und verdrängte lange das Schicksal ihrer Mutter

von Alicia Rust  16.09.2025

Bayern

Merz kämpft in wiedereröffneter Synagoge mit Tränen

In München ist die Synagoge an der Reichenbachstraße feierlich wiedereröffnet worden, die einst von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Der Bundeskanzler zeigte sich gerührt

von Cordula Dieckmann  16.09.2025 Aktualisiert

Sachsen-Anhalt

Erstes Konzert in Magdeburger Synagoge

Die Synagoge war im Dezember 2023 eröffnet worden

 15.09.2025

Thüringen

Jüdisches Bildungsprojekt »Tacheles mit Simson« geht erneut auf Tour

Ziel des Projektes sei es, dem Aufkommen von Antisemitismus durch Bildung vorzubeugen, sagte Projektleiter Johannes Gräser

 15.09.2025

Essen

Festival jüdischer Musik mit Igor Levit und Lahav Shani

Der Festivalname »TIKWAH« (hebräisch für »Hoffnung«) solle »ein wichtiges Signal in schwierigen Zeiten« setzen, hieß es

 15.09.2025

Berlin

Margot Friedländer Preis wird verliehen

Die mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Auszeichnung gehe an Personen, die sich für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie einsetzen

 15.09.2025