Berlin

Bundesverdienstkreuz für Hermann Simon

Historiker Hermann Simon Foto: Uwe Steinert

Berlin

Bundesverdienstkreuz für Hermann Simon

Regierender Bürgermeister Kai Wegner ehrt den Gründungsdirektor der Stiftung Neue Synagoge

 29.09.2023 13:35 Uhr

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner hat am Donnerstag Hermann Simon, dem Gründungsdirektor der Stiftung Neue Synagoge, das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt. Simon erhielt diese Auszeichnung für seine großen Verdienste um die Vermittlung und Förderung jüdischen Lebens sowie für Verständigung und Versöhnung.

Bei der Ordensverleihung im Berliner Rathaus sagte Wegner: »Als Gründungsdirektor der Stiftung Neue Synagoge Berlin hat Simon ein überaus wichtiges Zentrum des Dialogs der Religionen, zwischen den Generationen sowie zwischen Ost und West geschaffen, das sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene Maßstäbe gesetzt hat.«

engagement Auch im Ruhestand werde er nicht müde, mit Verve und Engagement für die Sache der Aussöhnung und der Erinnerung zu werben, zu streiten und zu kämpfen. »Er hat sich in hohem Maße um das Gemeinwohl verdient gemacht. Wir danken als Berlinerinnen und Berliner für ein eindrucksvolles Lebenswerk.«

Hermann Simon wurde 1949 in Berlin geboren, als Sohn des Berliner Judaisten Heinrich Simon und der Philosophin Marie Jalowicz-Simon. Seine Mutter hatte die nationalsozialistische Verfolgung im Untergrund überlebt. Ihrer Geschichte widmete er später das Buch mit autobiografischen Berichten Untergetaucht. Eine junge Frau überlebt in Berlin 1940–1945.

ehrenämter Von 1988 bis 2015 war Hermann Simon Direktor der Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum. Er publizierte zahlreiche Schriften und Bücher zur Geschichte der Juden in Deutschland. Zudem hatte er verschiedene Ehrenämter inne, war unter anderem Vorsitzender der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und Künstlerischer Leiter der Jüdischen Kulturtage.

Für sein vielfältiges Wirken wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet. So erhielt er 2015 den Verdienstorden des Landes Berlin, 2018 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin verliehen. ddk

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

von Christine Schmitt  16.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025

Jüdische Kulturtage Berlin

Broadway am Prenzlauer Berg

Vom Eröffnungskonzert bis zum Dancefloor werden Besucherrekorde erwartet

von Helmut Kuhn  13.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025