Frankfurt am Main

Risse in der Fassade

Mit dem zunehmenden zeitlichen Abstand zur NS-Zeit und dem Verblassen der Erinnerung nehmen antisemitische Parolen, Verzerrungen oder Leugnungen der historischen Geschehnisse immer häufiger zu. Foto: dpa

Die Bildungsabteilung im Zentralrat der Juden in Deutschland lädt zu der Konferenz »Antisemitismus-Studien und ihre pädagogischen Konsequenzen. Impulse zur Veränderung der deutschen Bildungslandschaft« vom 4. bis 6. September in Frankfurt am Main ein. Die Veranstaltung richtet sich an pädagogische Fachkräfte aus der formellen und informellen Bildung sowie an Mitarbeiter der politischen Bildung.

Auch wenn die meisten der in Deutschland lebenden Juden ihren Willen bekunden, in der Bundesrepublik bleiben zu wollen und nicht ernsthaft mit dem Gedanken spielen, das Land zu verlassen, werden dennoch Risse in der Fassade des gemeinsamen deutsch-jüdischen Gebäudes erkennbar.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Mit dem zunehmenden zeitlichen Abstand zum Nationalsozialismus und dem Verblassen der Erinnerung nehmen Geschichtskonstruktionen, Verzerrungen oder Leugnungen der historischen Geschehnisse immer mehr zu. Subtile antisemitische Einstellungen werden durch zunehmend offen vorgetragene juden- und israelfeindliche Positionen überlagert.

PROGRAMM In Deutschland hat sich eine rechtspopulistische, fremdenfeindliche Partei mit einer beträchtlichen Anhängerschaft unter den Wählern etabliert und entspricht somit der in Umfragen ermittelten Größenordnung deutschnationaler Einstellungen innerhalb der Bevölkerung. Diese Entwicklung wird in einer Reihe von Antisemitismus-Studien belegt.

Auf der Konferenz der Bildungsabteilung im Zentralrat der Juden werden die pädagogischen Implikationen der vorliegenden Erkenntnisse diskutiert und Konzepte ihrer Implementierung in unterschiedliche Bereiche der Bildungslandschaft erörtert.

Die Risse in der Fassade des gemeinsamen deutsch-jüdischen Gebäudes werden größer.

An dem Seminar nehmen unter anderem folgende Referenten und Vortragende teil: Julia Bernstein (Professorin in Frankfurt), Salomon Korn (Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main), Harry Schnabel (Zentralrat der Juden), Marina Chernivsky (ZWST), Deborah Krieg (Bildungsstätte Anne Frank), Ben Salomo (Autor und Rapper), Michael Blume (Antisemitismusbeauftragter Baden-Württemberg), Manfred Levy (Jüdisches Museum Frankfurt am Main) und Derviș Hızarcı (Antidiskriminierungsbeauftragter der Stadt Berlin).

Anmeldungen noch bis zum 16. August unter www.zentralratderjuden.de/Antisemitismusstudien

Potsdam

Wo Rabbiner lernen

Die Nathan Peter Levinson Stiftung erinnerte mit einer Feierstunde an ihren Namensgeber

von Detlef David Kauschke  05.12.2024

Holocaustüberlebende

Esther Bejarano vor 100 Jahren geboren

Sie spielte im »Mädchenorchester« in Auschwitz und überlebte die Schoa

von Leticia Witte  05.12.2024

Interview

»Leuchtturm der Stadt«

Barrie Kosky über sein Judentum, die jüdische Geschichte der Komischen Oper Berlin und die Frage, was die Kürzungen im Bauetat für das Haus bedeuten

von Christine Schmitt  05.12.2024

München

Ein Gebäude von Worten

Die preisgekrönte israelische Dichterin Agi Mishol war zu Gast im Lyrik Kabinett

von Nora Niemann  03.12.2024

Berlin

Koscher übernachten

lan Oraizer renovierte eine Villa und baute sie zu einem Hotel um, das religiösen Standards genügt. Sein Haus ist auf Wochen ausgebucht. Ein Ortsbesuch

von Christine Schmitt  01.12.2024

Köln

Für die Zukunft der Kinder

Bei der WIZO-Gala konnten 529 neue Patenschaften gewonnen werden

von Ulrike Gräfin Hoensbroech  01.12.2024

Porträt der Woche

Angst lässt sich lindern

Lisa Strelkowa studiert Psychologie und macht ein Praktikum in einer Tagesklinik

von Brigitte Jähnigen  01.12.2024

Interview

»Damit ihr Schicksal nicht vergessen wird«

Die Schauspielerin Uschi Glas setzt sich für die Befreiung der israelischen Geiseln ein. Ein Gespräch über Menschlichkeit, Solidarität und Gegenwind

von Louis Lewitan  01.12.2024

Berlin

Gemeindebarometer: 7. Oktober beeinflusst Stimmungsbild

Jüdische Bürger fühlen sich wegen des Hamas-Terrors weniger sicher

 28.11.2024