Child Survivors

Begegnungen in Petershagen

Fühlen sich in Petershagen wohl: Die Child Survivors bei einem ihrer letzten Treffen Foto: Ulrich Westermann

Alle sechs Monate treffen sich die sogenannten Child Survivors zu einem Meinungs- und Erfahrungsaustausch. Sie waren Kinder, als der Naziterror herrschte. Das ist nun seit mehr als 70 Jahren vorbei, und doch leiden diese Menschen, die als jüdische Kinder im KZ oder im Versteck überlebt und dabei Schreckliches erfahren haben, an psychischen Traumata.

Bereits zum sechsten Mal fand nun das überregionale Treffen des Vereins »Child Survivors Deutschland (CSD) – Überlebende Kinder der Schoah« in Petershagen an der Weser statt. »Das war die bisher erfolgreichste Tagung, was die Zahl der Teilnehmer, das Programm und die gegenseitige Herzlichkeit anbetrifft«, bilanzierte Wolfgang Battermann, der als Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft »Alte Synagoge Petershagen« das viertägige Treffen begleitete.

Medizinihistoriker Dieses Mal hatten sich 20 Teilnehmer aus ganz Deutschland eingefunden. Unter ihnen war auch der Medizinhistoriker Gerhard Baader, der 1928 in Wien geboren wurde und wegen seiner jüdischen Herkunft von 1942 bis 1944 Zwangsarbeit leisten musste.

Bei der Tagung ging es unter anderem um die persönliche Situation und um Pläne sowie die gesellschaftliche und politische Entwicklung. Zu den Teilnehmern einer Gesprächsrunde gehörte Harald Scheurenberg aus Frille, der von 1983 bis 2016 Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Minden war.

Neben den informativen Gesprächen gab es ein Konzert mit der Sängerin, Gitarristin und Songschreiberin Szabine Adamek in der alten Synagoge sowie eine Lesung im Alten Amtsgericht mit Horst Selbiger, der sein kürzlich erschienenes Buch Verfemt, verfolgt, verraten vorstellte.

Voraussetzungen Selbiger, der heute Ehrenvorsitzenden der Child Survivors ist, und Battermann hatten im Jahr 2014 die festen Tagungen des CSD begründet. Gute Voraussetzung dafür waren zum einen die Hilfsbereitschaft der AG-Mitglieder des Petershagener Informations- und Dokumentationszentrums für jüdische Orts- und Regionalgeschichte sowie die freundliche Aufnahme im Gästehaus Besselscher Hof und nicht zuletzt die attraktive Weserlandschaft, betonte Horst Selbiger. Petershagen sei einfach der ideale Tagungsort. ja

Das nächste Treffen ist vom 4. bis 7. Oktober wieder in Petershagen geplant.

Berlin

Straße nach erster Rabbinerin der Welt benannt

Kreuzberg ehrt Regina Jonas

 12.12.2025

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025

Chanukkia

Kleine Leuchter, große Wirkung

Von der Skizze bis zur Versteigerung – die Gemeinde Kahal Adass Jisroel und die Kunstschule Berlin stellen eine gemeinnützige Aktion auf die Beine. Ein Werkstattbesuch

von Christine Schmitt  12.12.2025

Porträt der Woche

Endlich angekommen

Katharina Gerhardt ist Schauspielerin und fand durch ihren Sohn zum Judentum

von Gerhard Haase-Hindenberg  12.12.2025

Würzburg

Josef Schuster: Hoffnung und Zivilcourage in schwierigen Zeiten

In einem Zeitungsbeitrag verbindet der Präsident des Zentralrates Chanukka mit aktuellen Herausforderungen

 12.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Chanukka

»Ich freu’ mich auf die Makkabäer«

Lichter, Dinos, Schokostreusel – was unsere Jüngsten in diesen Tagen am meisten mögen

von Christine Schmitt  11.12.2025

Sachsen

Mit Tiefgang und Pfiff

Am Sonntag wird in Chemnitz das »Jahr der jüdischen Kultur 2026« eröffnet

von Helmut Kuhn  11.12.2025