Logo

Auf den ersten Blick

Es war ein wohlgehütetes Geheimnis, jetzt ist es gelüftet. Die Delegierten der Ratsversammlung bekamen es beim festlichen Dinner am Samstagabend in Frankfurt erstmals zu sehen: das neue Logo des Zentralrats. Warum war es notwendig? Es gab keines. Verwunderlich, aber wahr. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken hat ein schräg liegendes Kreuz, die Evangelische Kirche in Deutschland seine drei zuammenhängenden Versalien, die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden die Menora, der Zentralrat der Juden hatte seinen »guten Namen«.

Bislang galt der Schriftzug des Zentralrats quasi als Signet. Jedes Projekt, jedes Programm des Zentralrats hatte im Laufe der Zeit ein eigenes Design. Das soll sich nun ändern. Mit dem neuen Logo, dem halben blau-weißen dreidimensionalen Davidstern, soll nun jedes Projekt auf Anhieb als zum Zentralrat gehörend erkennbar sein.

Merkmale Auch die Schrifttype wurde modernisiert. »Die Merkmale eines neuen Corporate Design sind Wiedererkennbarkeit, Einheitlichkeit und Funktionalität«, erklärt Geschäftsführer Daniel Botmann, der gemeinsam mit seinen Mitarbeitern und Fachleuten von außen mehr als ein Jahr an Entwurf und Umsetzung gearbeitet hat.

Vier Agenturen waren schließlich zu einem Meeting eingeladen worden, jede hatte drei Entwürfe vorgelegt. Die Wahl fiel auf die Werbeagentur Kreativ Konzept. Nach und nach sollen jetzt die verschiedenen Projekte des Zentralrats unter dem neuen Signet erscheinen, beginnend mit dem Leo-Baeck-Preis, der am 1. Februar an den früheren Bundestagspräsidenten Norbert Lammert verliehen wird, der Jewrovision in Dresden, dem Paul-Spiegel-Preis, dem Kulturprogramm des Zentralrats, Bücher-Publikationen, dem Programm Kesher, Likrat, Studententreffen bis hin zum neuen Familienprogramm Mischpacha, Mitzvah Day und weiteren Projekten.

Webseite Die größte Herausforderung war die neu gestaltete Webseite, die in der Nacht zum Sonntag freigeschaltet wurde. »Kein Text wurde eins zu eins übernommen, alle wurden überarbeitet, verknappt, dem neuen Leseverhalten der Nutzer, der heute üblichen Websprache entsprechend«, erklärt Botmann. Inhaltlich haben sie die Mitarbeiter des Zentralrats gestaltet. »Die Kollegen haben sich absolut damit identifiziert«, so Botmann zum hohen zeitlichen Einsatz für das Produkt, das zur Ratsversammlung stehen sollte. Für Aufbau und Design hat man sich von außen Hilfe geholt.

Wichtig ist auch die Nutzbarkeit, betont der Geschäftsführer. Die neue Webseite läuft auf allen Geräten gleichermaßen, sei es Desktop des Computers, Smartphone oder Tablet. Der Gedanke hinter der neuen Gestaltung ist aber auch, ein neues Corporate Design geschaffen zu haben. Ein äußerlich sichtbares Bild für ein inneres Zusammengehörigkeitsgefühl. »Auch wenn mal nicht ›Zentralrat der Juden in Deutschland‹ auf etwas stehen sollte, kann man nun am Signet erkennen, dass es vom Zentralrat kommt. Das neue durchgängige Outfit führt optisch eine Identifikation herbei«, ist Botmann überzeugt.

Reaktionen Das konnten die Delegierten der Ratstagung bestätigten. Sie erhielten entsprechend neue Keylacer für ihre Akkreditierungen, die beliebten kleinen schwarzen Kugelschreiber mit neuem Logo und Schreibblöcke, auf denen der große Davidstern durch das zurückhaltende Logo ersetzt wurde.

Die Reaktionen waren fast durchweg positiv. Solange Rosenberg von der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden meinte zwar, dass man den Magen David nicht auf Anhieb erkenne, aber es sei ein frisches feines Logo. Auch Ruth Röcher aus Chemnitz und Nora Goldenbogen aus Dresden schlossen sich diesem Urteil an. »Den Stern sehe ich doch sofort«, meinte Leonid Goldberg aus Wuppertal. »Gar keine Frage!« Sein Urteil: »Ja, es sieht gut aus!«

Interview

Holocaust-Überlebender Weintraub wird 100: »Ich habe etwas bewirkt«

Am 1. Januar wird Leon Weintraub 100 Jahre alt. Er ist einer der letzten Überlebenden des Holocaust. Nun warnt er vor Rechtsextremismus und der AfD sowie den Folgen KI-generierter Fotos aus Konzentrationslagern

von Norbert Demuth  16.12.2025

Magdeburg

Neuer Staatsvertrag für jüdische Gemeinden in Sachsen-Anhalt

Das jüdische Leben in Sachsen-Anhalt soll bewahrt und gefördert werden. Dazu haben das Land und die jüdischen Gemeinden den Staatsvertrag von 2006 neu gefasst

 16.12.2025

Bundestag

Ramelow: Anschlag in Sydney war Mord »an uns allen«

Erstmals gab es in diesem Jahr eine Chanukka-Feier im Bundestag. Sie stand unter dem Eindruck des Anschlags auf eine Feier zum gleichen Anlass am Sonntag in Sydney

 16.12.2025

Attentat in Sydney

»Was würden die Opfer nun von uns wollen?«

Rabbiner Yehuda Teichtal hat bei dem Attentat in Sydney einen Freund verloren und wenige Stunden später in Berlin die Chanukkia entzündet. Ein Gespräch über tiefen Schmerz und den Sieg des Lichts über die Dunkelheit

von Mascha Malburg  16.12.2025

Berlin

Chanukka-Licht am Brandenburger Tor entzündet

Überschattet vom Terroranschlag in Sydney wurde in Berlin das erste Licht am Chanukka-Leuchter vor dem Brandenburger Tor entzündet. Der Bundespräsident war dabei

 15.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  15.12.2025

Berlin

Straße nach erster Rabbinerin der Welt benannt

Kreuzberg ehrt Regina Jonas

 12.12.2025

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025

Chanukkia

Kleine Leuchter, große Wirkung

Von der Skizze bis zur Versteigerung – die Gemeinde Kahal Adass Jisroel und die Kunstschule Berlin stellen eine gemeinnützige Aktion auf die Beine. Ein Werkstattbesuch

von Christine Schmitt  12.12.2025