Debatte

30 Jahre jüdische Zuwanderung: ein Blick zurück - und nach vorn

In einem Wohnheim für russisch-jüdische Zuwanderer, Köln 1996 Foto: Herby Sachs / version

Manche nahmen die gesammelten Werke von Dostojewskij und Puschkin mit nach Deutschland, andere ließen bewusst den materiellen »Kulturballast« zurück. Seit 1990 sind etwa 220.000 Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion als jüdische Kontingentflüchtlinge in die späte DDR und die wiedervereinigte Bundesrepublik gekommen.

Eine Bestandsaufnahme samt Rück- und Vorausblick wagt nun die prominent besetzte digitale Veranstaltung »30 Jahre jüdische Zuwanderung: Erfolge und Herausforderungen«. Sie wird heute ab 15 Uhr als Livestream aus der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund in Berlin übertragen.

GASTGEBER Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, sowie die gemeinsame Bund-Länder-Kommission zur Bekämpfung von Antisemitismus und zum Schutz jüdischen Lebens haben die Veranstaltung ins Leben gerufen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

»Nach der Wiedervereinigung hat insbesondere der Zuzug von Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion das jüdische Leben hierzulande stark geprägt. Deutschland hat von dieser Zuwanderung enorm profitiert«, heißt es in der Ankündigung.

Und so werden an der Veranstaltung nicht nur Zeitzeugen und politische Mitgestalter der jüdischen Zuwanderung aus der Ex-UdSSR teilnehmen, sondern auch ausgewählte Künstler, Schriftstellerinnen und Politiker, die in den 1990er-Jahren als jüdische Kontingentflüchtlinge nach Deutschland gekommen sind.

Auch Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, nimmt an der Diskussion teil.

Eingeleitet wird der Nachmittag durch einen Vortrag von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU). Anschließend werden zwei Diskussionsrunden »die Ausgangssituation der jüdischen Zuwanderung in den frühen 1990er-Jahren sowie die aktuelle Lage und mögliche Zukunftsszenarien« debattieren.

TEILNEHMER Als Diskutanten sind Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Hans-Eckhard Sommer, Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge sowie Almuth Berger, ehemalige Staatssekretärin und Ausländerbeauftragte der DDR-Regierung Modrow, angekündigt.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Auch die Journalistin und Schriftstellerin Lena Gorelik, der Grünen-Europaabgeordnete, Rechtsanwalt und Publizist Sergey Lagodinsky, der Pianist Igor Levit, die Soziologin Darja Klingenberg sowie die Schriftstellerin Lana Lux werden an der von der BR-Journalistin Julia Smilga moderierten Diskussion teilnehmen. Ihr persönlich gefärbter Blick auf die Chancen und Schwierigkeiten der Zuwanderung verspricht eine lebendige Diskussion.

Die Möglichkeit für Zuschauerfragen ist laut Veranstalter technisch nicht vorgesehen. Zum Abschluss der insgesamt etwa vierstündigen Veranstaltung wird Igor Levit Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Franz Schubert spielen.

Der Livestream ist am 14. Juni 2021 ab 15.00 Uhr unter https://www.youtube.com/watch?v=HHKkF497e1U zu sehen.

Nürnberg

Annäherung nach Streit um Menschenrechtspreis-Verleihung

Die Israelitische Kultusgemeinde hatte den diesjährigen Träger des Nürnberger Menschenrechtspreises nach Bekanntgabe des Juryvotums kritisiert. Nach Gesprächen gibt es nun offenbar eine Verständigung

 18.09.2025

Berlin

Zwölf Rabbiner blasen das Schofar

Die Jüdische Gemeinde Chabad Berlin lud zum Neujahrsempfang. Zu Gast war auch der Regierende Bürgermeister Kai Wegner

von Detlef David Kauschke  18.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  18.09.2025 Aktualisiert

Berlin

Zentralrat der Juden begeht sein 75. Jubiläum

Die Dachorganisation der jüdischen Gemeinden lud zahlreiche Gäste aus Politik und Zivilgesellschaft nach Berlin. Der Bundeskanzler hielt die Festrede

von Imanuel Marcus  17.09.2025

München

Knobloch lobt Merz-Rede in Synagoge

Am Montagabend wurde in München die Synagoge Reichenbachstraße wiedereröffnet. Vor Ort war auch der Bundeskanzler, der sich bei seiner Rede berührt zeigte. Von jüdischer Seite kommt nun Lob für ihn - und ein Appell

von Christopher Beschnitt  16.09.2025

Auszeichnung

Düsseldorfer Antisemitismusbeauftragter erhält Neuberger-Medaille

Seit vielen Jahren setze sich Wolfgang Rolshoven mit großer Entschlossenheit gegen Antisemitismus und für die Stärkung jüdischen Lebens in Düsseldorf ein, hieß es

 16.09.2025

Erinnerung

Eisenach verlegt weitere Stolpersteine

Der Initiator des Kunst- und Gedenkprojekts, Gunter Demnig aus Köln, die Stolpersteine selbst verlegen

 16.09.2025

Porträt der Woche

Passion für Pelze

Anita Schwarz ist Kürschnerin und verdrängte lange das Schicksal ihrer Mutter

von Alicia Rust  16.09.2025

Bayern

Merz kämpft in Synagoge mit Tränen

In München ist die Synagoge an der Reichenbachstraße feierlich wiedereröffnet worden, die einst von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Der Bundeskanzler zeigte sich gerührt

von Cordula Dieckmann  17.09.2025 Aktualisiert