Religion

Yad Vashem ändert Gebete für Holocaust-Gedenktag

Gedenken in Israel am Jom Haschoa Foto: Flash 90

Die Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat zwei Gebete ausgeweitet, die traditionell am Holocaust-Gedenktag Jom Haschoa rezitiert werden. Künftig wird in den Gebeten »Jiskor« und »El Male Rachamim« nicht mehr ausschließlich der europäischen Opfer der Schoa gedacht, wie israelische Zeitungen berichten. Verweise auf Europa seien aus beiden Gebeten gestrichen worden, um auch das Gedenken an nordafrikanische Opfer miteinzuschließen.

Die Änderungen kamen demnach als Reaktion auf ein Schreiben einer Schülerin aus dem nordisraelischen Zichron Jaakov, deren Großvater Holocaust-Überlebender aus dem libyschen Tripolis war. Darin äußerte sie Befremden über die ausschließliche Nennung der europäischen Opfer und forderte ein Gedenken an alle Opfer. Yad Vashem strich laut Bericht daraufhin bereits im Juni die Verweise auf Europa aus beiden Gebeten.

ALGERIEN Auch in Nordafrika wurden Juden während des Zweiten Weltkriegs systematisch verfolgt. Insbesondere mit der Besatzung Frankreichs und der Errichtung des mit Nazi-Deutschland verbündeten antisemitischen Vichy-Regimes im südlichen Teil seien die meisten der rund 415.000 Juden Nordafrikas »in den Kreis der Verfolgten miteingeschlossen« worden, so Yad Vashem.

Unter anderem wurden antisemitische rassistische Gesetze umgesetzt, darunter in Algerien die Kennzeichnungspflicht von Juden. In Libyen führten laut Yad Vashem die Italiener die 1938 in Italien erlassenen Rassengesetze ein, die zur Verfolgung und Inhaftierung von Tausenden Juden in Konzentrationslagern führte.

Deutschland hatte nach Angaben der Claims Conference Anfang 2018 erstmals eingewilligt, rund 25.000 algerisch-jüdischen Holocaust-Überlebenden eine einmalige »Entschädigung« von 2556 Euro zu zahlen.  kna/ja

Kirchen

Theologe Staffa kritisiert Apartheidsbeschluss des Weltkirchenrates

Der Apartheidsvorwurf sei einfach falsch, sagte der christliche Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christen und Juden beim Deutschen Evangelischen Kirchentag

von Stephan Cezanne  01.07.2025

Essay

Der Weltkirchenrat auf Abwegen

Die Organisation mit mehr als 350 meist protestantischen Kirchen stimmt in den Chor all derer ein, die ein antiisraelisches Lied nach dem anderen singen. Immer lauter. Immer wütender. Immer obsessiver

von Daniel Neumann  29.06.2025

Talmudisches

Beten gegen das Böse

Was unsere Weisen über den freien Willen und moralische Entscheidungen lehrten

von Vyacheslav Dobrovych  27.06.2025

Vertrauen

»Ich werde da sein«

Wo nur ist Gott auf dieser Welt? Er hat es Mosche gesagt

von Rabbiner David Kraus  27.06.2025

»Rising Lion«

Eine Löwin erhebt sich

Israels Militäroperation gegen den Iran trägt einen biblischen Namen. Was bedeutet er?

von Rabbiner Raphael Evers  27.06.2025

Korach

Um Himmels willen

Wahre Größe liegt nicht in Streit und Spaltung, sondern in Dialog und Demut

von Shlomo Rottman  26.06.2025

Kolpik

Alter Hut

Eine traditionelle Kopfbedeckung erzählt manches über ihren Besitzer

von Levi Israel Ufferfilge  20.06.2025

Schelach Lecha

Eine Frage der Ansicht

Was wir aus dem Blick der Kundschafter auf das Land Israel lernen

von Rabbiner Jaron Engelmayer  20.06.2025

Essay

Es geschah an einem 23. Siwan

Eine Betrachtung zu einem historischen Datum in der jüdischen Geschichte und dem Zusammenhang mit aktuellen Ereignissen

von Jacques Abramowicz  19.06.2025