Purim

Mit Hamantaschen gegen Gewalt

Traditionelles Purim-Gebäck: Hamantaschen Foto: Thinkstock

»An Purim lesen wir über Juden, die mutig gegen das Böse aufstanden. An diesem Purimfest, zwei Wochen, nachdem 17 Schüler und Lehrer bei einer Schießerei in der Marjory Stoneman Douglas High School starben, backen wir Hamantaschen und verkaufen Mischloach-Manot-Körbchen, um die jüdische Gemeinschaft zusammenzubringen – gegen die Gewalt durch Schusswaffen«: Nach dem Schulmassaker in Florida haben sich Juden in der Initiative »Bake Action Against Gun Violence« zusammengeschlossen.

Das bei dem Backprojekt eingenommene Geld spenden die Teilnehmer, um Überlebende und die Familien der Opfer in der Stadt Parkland zu unterstützen. Die Initiative ist auch auf Facebook aktiv.

Buch Esther Auf der Website bakeaction.com wird das Buch Esther zitiert: »Und wer weiß, ob du nicht gerade um dieser Zeit willen zur königlichen Würde gekommen bist?« (Esther 4,14). Gemeint ist die Königin Esther, die im alten Persien ihre Position nutzte, um ihr Volk vor der Vernichtung zu bewahren.

Der Anstoß zur »Bake Action Against Gun Violence« ging von den Kindern des demokratischen Kongressabgeordneten für Florida, Ted Deutch, aus. Deutch hat sich für schärfere Kontrollen beim Verkauf von Waffen in den USA ausgesprochen. Deutchs Kinder, die Studenten Gabby, Serena und Cole Deutch, sind bereits in der Initiative »Challah for Hunger« aktiv, bei der Studenten Brot backen und das eingenommene Geld für hungerleidende Menschen spenden.

Gabby Deutch sagte der Nachrichtenagentur Jewish Telegraphic Agency (JTA), die biblische Purimgeschichte sei für sie Inspiration. »Ich denke, das ist ein Fest, das für viele in der jüdischen Welt – zumindest in liberaleren jüdischen Zirkeln – eine Botschaft sozialer Gerechtigkeit in sich trägt«, sagte sie.
Mittlerweile haben Dutzende von jüdischen Organisationen, darunter auch verschiedene Hillel-Häuser an Universitäten, sich der Hamantaschen-Initiative angeschlossen.

opfer Unter den Teilnehmern einer Backaktion von Chabad Lubawitsch war Gabby Schwartz, Studentin der University of Florida (UF). Schwartz sagte, sie habe schon als Kind in Parkland Hamantaschen gebacken. Die Studentin hatte in ihrer Heimatstadt die Marjory Stoneman Douglas High School besucht und war Nachbarin der Schülerin Meadow Pollack (18) – eines der jüdischen Opfer der Schießerei.

Der Amokläufer Nikolas Cruz (19) hatte am 14. Februar 17 Menschen getötet, unter ihnen die jüdischen Schüler Jaime Guttenberg (14), Alyssa Alhadeff (14) und Alex Schachter (19). Zu den Opfern gehörte auch der jüdische Lehrer Scott Beigel (35).

Am vergangenen Sonntag nahmen jugendliche Überlebende des Massakers in Parkland an einer Demonstration für die Kontrolle von Schusswaffen in der Synagoge Temple B’nai Abraham in Livingston (New Jersey) teil. Zu der Veranstaltung kamen insgesamt 2100 Menschen. Sprecher war unter anderem der 17-jährige Schüler David Hogg, einer der bekanntesten Aktivisten der Marjory Stoneman Douglas High School gegen Schusswaffengewalt.

Tasria

Ein neuer Mensch

Die Tora lehrt, dass sich Krankheiten heilsam auf den Charakter auswirken können

von Yonatan Amrani  12.04.2024

Talmudisches

Der Gecko

Was die Weisen der Antike über das schuppige Kriechtier lehrten

von Chajm Guski  12.04.2024

Meinung

Pessach im Schatten des Krieges

Gedanken zum Fest der Freiheit von Rabbiner Noam Hertig

von Rabbiner Noam Hertig  11.04.2024

Pessach-Putz

Bis auf den letzten Krümel

Das Entfernen von Chametz wird für viele Familien zur Belastungsprobe. Dabei sollte man es sich nicht zu schwer machen

von Rabbiner Avraham Radbil  11.04.2024

Halacha

Die Aguna der Titanic

Am 14. April 1912 versanken mit dem berühmten Schiff auch jüdische Passagiere im eisigen Meer. Das Schicksal einer hinterbliebenen Frau bewegte einen Rabbiner zu einem außergewöhnlichen Psak

von Rabbiner Dovid Gernetz  11.04.2024

Berlin

Koscher Foodfestival bei Chabad

»Gerade jetzt ist es wichtig, das kulturelle Miteinander zu stärken«, betont Rabbiner Yehuda Teichtal

 07.04.2024

Schemini

Äußerst gespalten

Was die vier unkoscheren Tiere Kamel, Kaninchen, Hase und Schwein mit dem Exil des jüdischen Volkes zu tun haben

von Gabriel Rubinshteyn  05.04.2024

Talmudisches

Die Kraft der Natur

Was unsere Weisen über Heilkräuter lehren

von Rabbinerin Yael Deusel  05.04.2024

Sucht

Hör auf zu scrollen!

Wie kommen wir vom Handy los? Eine religiöse Sinnsuche

von Rabbiner David Kraus  05.04.2024