Tradition

Maimuna, Mufleta und der Maschiach

In Israel und anderenorts feiern vor allem Juden mit marokkanischen Wurzeln. Foto: Flash90

»Darum sollst du sieben Tage ungesäuertes Brot essen«, heißt es in der Tora. Aber wenn diese sieben Tage vorüber sind, können eigentlich wieder Brot, Brötchen und anderes Gesäuertes genossen werden. In diesem Jahr folgt auf den siebten Tag des Pessachfestes gleich der Schabbat, also wird erst am Samstagabend die Mazze verschwinden und »Maimuna« gefeiert.

Dabei werden traditionell die ersten gesäuerten Süßigkeiten gereicht – vor allem die Mufleta, ein meist mit Honig bestrichener dünner Pfannkuchen. In Israel und anderenorts feiern vor allem Juden mit marokkanischen Wurzeln, treffen sich mit Familie und Freunden. Gäste sind willkommen. 

deutungen Zur Tradition der »Maimuna« gibt es verschiedene Deutungen: Einige verweisen auf die Jahrzeit von Maimon ben Josef, dem Vater des bedeutenden mittelalterlichen Gelehrten Rambam, der im marokanischen Fez lebte. Andere erklären den Zusammenhang mit dem Wort »Emuna«, dem Glauben. Der Glaube der marokkanischen Juden an den Maschiach sei so stark, dass sie auch nach dem Pessachfest, an dem der Maschiach nicht erschienen ist, weiterhin fest von ihm und seinem Kommen überzeugt sind.

Eine Verbindung des Maschiach mit dem Ende des Pessachfestes betonen unter anderem auch die Anhänger der Bewegung Chabad Lubawitsch. Sie begehen in der Tradition des Baal Schem Tov, des Begründers des Chassidismus, den achten Tag des Pessachfestes mit einem »Maschiachs Seuda« genannten Festmahl. ddk

Israel

Rabbiner verhindert Anschlag auf Generalstaatsanwältin

Ein Mann hatte den früheren Oberrabbiner Jitzchak Josef um dessen religiöse Zustimmung zur »Tötung eines Aggressors« ersucht. Die Hintergründe

 26.08.2025 Aktualisiert

Re'eh

Freude, die verbindet

Die Tora zeigt am Beispiel der Feiertage, wie die Gemeinsamkeit gestärkt werden kann

von Vyacheslav Dobrovych  22.08.2025

Elul

Der erste Ton des Schofars

Zwischen Alltag und Heiligkeit: Der letzte Monat vor dem Neujahr lädt uns ein, das Wunderhafte im Gewöhnlichen zu entdecken

von Rabbiner Raphael Evers  22.08.2025

Talmudisches

Positiv auf andere schauen

Was unsere Weisen über den Schutz vor bösem Gerede und die Kraft positiver Gedanken lehren

von Diana Kaplan  21.08.2025

Naturphänomene

Entzauberung des Gewitters

Blitz und Donnergrollen wurden lange als Zorn der Götter gedeutet. Doch die Tora beendete diesen Mythos

von Rabbiner Igor Mendel Itkin  21.08.2025

Fulda

Vor 80 Jahren - Schuldbekenntnis der Bischöfe nach dem Krieg

Sie stand im Zenit ihres Ansehens. Nach Kriegsende galt die katholische Kirche in Deutschland als moralische Macht. Vor 80 Jahren formulierten die Bischöfe ein Schuldbekenntnis, das Raum für Interpretationen ließ

von Christoph Arens  18.08.2025

Ekew

Nach dem Essen

Wie uns das Tischgebet lehrt, bewusster und hoffnungsvoller durchs Leben zu gehen

von Avi Frenkel  15.08.2025

Talmudisches

Granatapfel

Was unsere Weisen über das Sinnbild der Fülle lehren

von Chajm Guski  15.08.2025

Geschichte

Quellen des Humanismus

Wie das Gʼttesbild der jüdischen Mystik die Renaissance beeinflusste

von Vyacheslav Dobrovych  14.08.2025